Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)
in der drei schlecht gelaunte Intellektuelle um ein künstliches Kaminfeuer herumsitzen und die Länge ihrer Fremdwörter vergleichen wie kleine Jungs ihre Schniepel.
Viel einfacher wäre es allerdings, man fragte einfach mal eine Frau. Bevorzugt die eigene.
Allerdings wird die Antwort Männern wahrscheinlich nicht gefallen.
Frauen ist es schnurz, welcher Verein wann den Pokal geholt hat, wer bei grüner Ampel als Erster anfährt oder wie schwungvoll auf dem Grill die Koteletts gewendet werden. Wir wollen Männer, die gerne singen und gut tanzen. Oder gut singen und gerne tanzen. Wir wollen Männer, denen es ein Bedürfnis ist, sich die Nasenhaare zu schneiden, und die uns einen Muffin auf den Schreibtisch stellen, wenn wir seit Stunden über der Steuererklärung brüten.
Was wir Frauen wollen, sind Männer, die uns nicht nur zum Ficken brauchen, sondern die sich wirklich für uns interessieren – und die, wenn sie uns dann ficken, sich auch fürs Ficken so richtig interessieren und nicht das Sexprogramm abspulen, als würden sie nebenher mit einem Auge die Noppen in der Raufasertapete zählen.
Keine Frau hat etwas gegen heißen, romantischen und ekstatischen Sex, das wäre ja so, als würde man sagen: »Lottogewinn, och nö, heute amüsier ich mich lieber mit Hartz IV .« Es gibt allerdings eine ganze Reihe von Dingen, auf die wir im Bett gern verzichten.
Zum Beispiel auf Männer, die per Schnüffelprobe entscheiden, ob sie oder ihre Socken in die Wäsche müssen. Frauen und Männer haben geruchstechnisch unterschiedliche Schmerzgrenzen. Was bei ihm »männlich markant« heißt, ist bei ihr »verstorbene Ratte unterm Dielenbrett«.
Wiederum zu ambitioniert sind Männer, die beim Ficken minütlich die Stellung wechseln wie im Yogakurs. Aus der 69 in die Missionarsstellung, rüber in den Doggystyle, aufstehen zur Schubkarre, ein kurzes Intermezzo als Löffelchen und das Finale dann in der Reiterstellung – das ist Stress! Ich vögle, um Spaß zu haben, und nicht, um mich mit der Nummer beim Cirque du Soleil zu bewerben.
Und so lieb es auch gemeint sein mag: bitte keine Duftkerzen, die einem die Tränen in die Augen treiben. Und auch keine Schmusemusik. Im Bett stört alles, was mehr Aufmerksamkeit fordert als das leise und liebliche Geräusch, wenn die Hoden beim A-tergo-Vögeln gegen die Oberschenkel klatschen und es in der Möse schmatzt. Das ist die Musik zum Sex. Kein Bolero, keine Schnulzen, keine balzenden Wiedehopfe vom Band. Nur Ficksounds.
Und wo wir gerade bei Geräuschen sind: Unterdrückt sie oder gewöhnt sie euch ab. Bitte murmelt nicht leise »Das krieg ich hin, das krieg ich hin.« Vor sich hin salbadernde Leute machen mich schon in der U-Bahn hochgradig nervös. Man weiß nie, ob die alle ihre Tabletten genommen haben oder ob sie einen nicht im nächsten Moment anspringen und in die Wade beißen.
Dabei liebe ich ja Männer, die im Bett den Mund aufbekommen, und zwar nicht nur, um meine Klitoris zu lecken, sondern auch zum Reden. Männer, die Dirty Talk beherrschen und schätzen, haben bei mir gleich ein Stein im Brett – und schneller als andere ihren Schwanz da, wo sie ihn haben wollen. Aber die Babysprache-Variante, die geht nun wieder gar nicht. Magste Pimperli machen, du Mösimaus? Nein, Mösimaus möchte ficken mit einem erwachsenen Mann, der mehr als zwei Gehirnzellen hat und in ganzen Sätzen spricht.
In die Kategorie »Wer ficken will, muss freundlich sein« gehört auch das Vermeiden von verunsicherndem Verhalten. Wer wenige Augenblicke zuvor noch auf Schwangerschaftsstreifen getippt und gefragt hat, ob das eigentlich normal ist, der kriegt es garantiert nicht mit einer Vöglerin zu tun, die sich die Beine hinter dem Kopf verknotet oder sich hingebungsvoll der Fellatio und Prostata-Massage widmet. Und wer vor dem Cunnilingus nicht begeistert guckt, ist selbst schuld, wenn die Möse vor ihm eher Trockenobst als feuchtes Fickpfläumchen ist.
Und bitte, liebe Männer, denkt daran, dass wir Frauen multitaskingfähig sind – und das kann auch ein Fluch sein. Leider können wir im Gegensatz zu euch nicht entscheiden, ob wir unser Denk- oder unser Fickzentrum durchbluten wollen. Wenn ihr beim Sex irgendwas erwähnt, worüber wir nachdenken müssen (zum Beispiel: »Wir sollten nachher unbedingt bei Paul anrufen.« Oder: »Wo ist eigentlich der dritte Haustürschlüssel?«), dann können wir unseren Orgasmus vergessen.
Und das ist nun wirklich die entschiedene Antwort auf die Frage,
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