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Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Titel: Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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ein Lamm schlachten oder erst mal eine Doktorarbeit schreiben müsste.
    Mit meinen Freundinnen spreche ich zwar detailliert sowohl über sämtliche Vorkommnisse, die die Gynäkologin in unserem Inneren entdeckt hat, als auch über die Dinge, die wir mit unseren Männern anstellen. Und ein sehr beliebtes Thema ist auch die allmonatliche Mumuküre (das ist die Intim-Enthaarung passend zur Pedi- und Maniküre). Aber nie sagt eine: »Du, ich muss jetzt auflegen, ich bin rattig, und wenn ich mir nicht gleich einen runterhole, kocht mir die Fotze über.« Runterholen sagt man unter Frauen übrigens nicht (und schon gar nichts von geil überschäumenden Geschlechtsorganen). »Verwöhnen« heißt es da höchstens oder »sich befriedigen«, also eher Formulierungen, die diddlemauskompatibel sind.
    Auch die Masturbationsszenen in Filmen sind rar. Selbst im Porno sieht man fummelnde Frauen kaum, nur diese surrealen Szenen, in denen blondierte »Bitches« mit langen bunten Krallen an ihrer Muschi herumrubbeln, als wollten sie einen Kaugummifleck vom Glasfenster entfernen, da fehlt bloß noch das typische Quietschgeräusch. In normalen Spielfilmen gibt es masturbierende Frauen schon mal gar nicht. Dabei liegt das doch nahe: Die schicke Karrierefrau steht morgens unter der Dusche, im Hintergrund plärren die Kinder, und der Mann nölt, sie seufzt, schaltet das Duschradio an und wichst sich erst mal wach, bevor sie dann in ihrem Konzern gut gelaunt und ausgeglichen Millionen bewegt. Denn so ist es: Orgasmen machen Frauen friedlich, fröhlich und – anders als bei Männern – hellwach. Eine gepflegte Pussy-Puschelpause ist eine effektive und kalorienarme Variante zum Stress-Snack.
    Aber so will man Frauen nicht sehen. Wenn Frauen einen Unterleib haben im TV , dann nur für die peinlichen Dinge. Frauen, das ist der Teil der Menscheit, der ständig irgendwie tropft. Es gibt unzählige Blasenschwäche-, Tampon- und Slipeinlagen-Spots, und an dieser Stelle muss ich mal sagen: Jungs, so schlimm ist es nicht, auch als Frau braucht man sich nicht andauernd trockenzulegen.
    Ich bin gern eine Frau, ich habe lieber Haare auf dem Kopf als auf dem Rücken, nur ab und zu wäre ich lieber ein Mann. Ich hätte zum Beispiel gern mal einen Ständer, einfach damit ich mir beim Wichsen zusehen und mir die Akrobatiknummer mit dem Handspiegel schenken kann, bei der man wie ein umgedrehtes Gürteltier auf dem Rücken liegt.
    Ich finde die Selbstverständlichkeit männlicher Sexualität einfach gut. Wenn sie sich Entspannung und einen Lustschub wünschen, dann nehmen sie die Sache sofort selbst in die Hand. Und wir Frauen? Wir denken darüber nach. Belegen Seminare. Gehen zum Yoga. Nehmen erst mal zwei Pfund ab. Lesen ein Ratgeberbuch. Dabei wäre das Glück so leicht zu haben, zumindest für die nächsten vier Minuten. Also, Mädels: Hirn ausschalten, Hand anlegen, und schon sind wir dem Weltfrieden ein kleines Stückchen näher.

Alles gar nicht wahr
    Es gibt Dinge, die halten sich länger als der süßliche Verwesungsgeruch, wenn man ein benutztes Kondom im Badezimmereimer vergessen hat. Zum Beispiel gewisse Mythen über Sex, die herumschwirren wie Mücken in einer schwülen Sommernacht. Beide sind gierig nach Opfern und kaum auszurotten.
    Da wäre etwa die Sage von der supergeilen 69. Unzählige Nachmittage habe ich fiebrig auf der »Liebe ist …«-Bettwäsche in meinem Mädchenzimmer verbracht und ganz fest geglaubt, diese Spielart müsse der Gipfel der Genüsse sein. Aber als es dann endlich passierte, kam ich mir vor, als läge ich unter einem Sandsack begraben. Frauen sind ja angeblich multitasking-fähig, aber ich finde es kaum möglich, mich auf die Zuckungen meiner Klitoris zu konzentrieren, während ich am anderen Ende kaum Luft bekomme und versuche, dem Mann nicht in die Eichel zu beißen. Und wenn er jedes Mal mit Lecken aufhört, sobald ihn die Lust packt, ist das nicht gerade orgasmusfördernd. Zugleich sieht das Ganze noch aus wie Wrestling. Und je nach haariger Schenkelschere des Partners fühlt es sich auch so an.
    Ebenfalls ein Flop war der viel besungene Sex im Freien. Dabei rede ich jetzt nicht von dem gepflegten Whirlpool eines verlassenen Wellnessbereichs. Aber richtig im Freien, wo es Tiere gibt, die krabbeln, und solche, die beißen, andere, die nur glotzen, und wieder andere, die ungeniert in nächster Nähe ihren Darm entleeren, das ist etwas ganz anderes. Im Wald sagen sich eben leider nicht nur Fuchs und Hase gute Nacht,

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