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Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Titel: Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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extrem guter, leidenschaftlicher Küsser, den an der Haustür so richtig die Gier packt und der seine Zunge mit meiner verknotet, als wären es nicht drei Grad minus und als stünde kein wichsender Hausmeister hinter der Tür. Ich finde ja, dass man jenseits des Teenageralters viel zu wenig herumknutscht, dabei ist es großartig, wenn der ganze Körper fiebrig wird und man sich aneinanderpresst und -schubbert. Ich liebe das, wenn ich die Erektion durch die Klamotten hindurchfühle und merke, wie meine Muschi feucht wird, nur weil gerade jemand sehr gekonnt an meiner Unterlippe knabbert oder seine Hand in meinen Mantel schiebt. So ein Vorstellungsdate, bei dem man dann wund geknutscht und besoffen vor Geilheit in die Wohnung taumelt, das ist eins, bei dem es womöglich eine Einladung zum Recall gibt.

Fetter Frosch
    Wenn ein Laubfrosch ein bisschen mickriger geraten ist als seine Artgenossen, aber trotzdem eine scharfe, glitschige Laubfroschdame begatten möchte, versteckt er sich neben einem männlichen Prachtexemplar und wartet, bis ein Weibchen von dessen potentem Quaken angelockt wird, um es dem Froschhengst dann vor der grünen Nase wegzuschnappen. Er lügt das Weibchen an, das glaubt, der tolle Quakgesang käme von ihm, und er lügt das andere Männchen an, das wahrscheinlich denkt, der warzige Mickerling sei ein super Kumpel und höre ihn einfach gern singen.
    Beim Anbaggern unter Menschen geht es im Grunde ganz ähnlich zu. Wer landen will, lügt. Paarungswillige Männer und Frauen treten meist im Duo auf: ein Body und ein Brain. Die rassige Blondine lockt die Jungs an, die unscheinbarere Freundin punktet dann mit Charme und Freizügigkeit. Der Checker lädt die Mädels ein, und sein schüchternes Satellitenmännchen (denn so heißt der Balz-Schmarotzer bei den Laubfröschen) übernimmt das Gespräch.
    Flirten lebt von nichts anderem als gut vorgebrachten Lügen. Variante eins (die Lüge): Er steht an der Bar, verschlingt sie mit seinen Augen und sagt: »Zwischen uns ist was, ich fühl das, und deine Augen sind der Wahnsinn.« Dann schlägt er vor, leidenschaftlichen Sex bis zum Morgengrauen zu haben und all ihre geheimen Wünsche zu erfüllen. Variante zwei (die Wahrheit): Er ist im Laufe des Abends schon bei drei leidlich scharfen Frauen abgeblitzt. Jetzt hat er dicke Eier und überlegt, ob er sich mit Tequila abschießt oder zwei Attraktivitätsklassen darunter baggert, um wenigstens noch einen wegzustecken, damit er nachts nicht besoffen mit einem Gefrierbeutel voller Vaseline onanieren muss. Also lehnt er sich zu der Frau, die zufällig neben ihm sitzt, und sagt: »Hoffentlich sieht mich keiner meiner Kumpels, wenn ich dich abschleppe. Lass mich doch bitte drei Minuten rüber, dann kann ich besser pennen.« Das wird natürlich nix. Die ungeschminkte Realität ist einfach nicht schön.
    Als Teenies spielten wir »Wahrheit oder Pflicht«, und das war schlimm. Entweder musste man zugeben, schon mal die eigenen Brüste auf der Haushaltswaage gewogen zu haben (470 Gramm links, 460 Gramm rechts), oder man musste sich vom pickligen Harald mit Zunge küssen lassen, was sich so anfühlte, als würde einem ein halb vermoderter Oktopus in den Mund gestopft. Beides konnte traumatische Langzeitfolgen haben. Glücklicherweise erschließt sich irgendwann der dritte Weg, die »kreative Realitätsinterpretation«, sprich Lügen.
    Und das ist für ein lustvolles Miteinander nicht nur hilfreich, sondern geradezu notwendig, denn absolute Ehrlichkeit ist der Tod einer jeden (sexuellen) Beziehung. Keine Frau will auf die Frage: »Was denkst du gerade?« hören: »Och, wie geil Lena Meyer-Landrut nackt aussehen muss.« Wir sind nicht so blöd zu erwarten, dass ihr in einem solchen Moment tatsächlich an eure tiefe Leidenschaft für uns denkt. »Was denkst du gerade?« ist nur ein Code für »Beschäftige dich mit mir«. Wann immer euch nichts zu sagen einfällt, gibt es einen einfachen Trick: Ihr nehmt irgendeinen Gegenstand aus der Umgebung und verbindet ihn mit einer Frage. Beispiel: »Ist der Stoffhase oben auf dem Regal noch aus deiner Kindheit? Warst du glücklich als Kind?« Bei so viel Interesse schmelzen wir Frauen dahin.
    Auch Klassikerfragen wie: »Findest du die Frau da erotisch?«, »Ist mein Hintern zu dick?«, oder auch »Denkst du beim Masturbieren an mich?«, müssen keinesfalls korrekt beantwortet werden.
    TV -Serien, die sich mit der Erforschung von Mikroausdrücken befassen (Lie to me) , sind ja total in. An

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