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Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Titel: Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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sondern auch Spanner und Kettensägen-Fans. Und auch die Ameisenkolonie, die sich mit fiesen kleinen Beißwerkzeugen daranmacht, meinen Hintern zu erobern und in neue Galaxien vorzudringen, wo noch nie zuvor eine Ameise gewesen ist, erotisiert mich nicht wirklich. Und am Strand? Sand, Sand, Sand. Wer immer schon mal seine Muschi kärchern lassen wollte, liegt da genau richtig.
    Auch Sex zu Hause ist nicht immer ein Wunschkonzert. Egal, wer bisher an meiner Tür klingelte, ob Handwerker, Pizzabote oder Zeuge Jehovas, es war noch nie etwas annähernd Fickbares darunter. Dabei sieht diese Szene in meiner Fantasie immer so heiß aus: Ein gut gebauter, frisch gewaschener Mann tritt ein, erkennt mit einem Blick, wo es in der Waschmaschine und in meiner Libido hakt, reißt sich den Blaumann vom gestählten Körper und fickt mich im Rhythmus des Schleudergangs.
    Leider ist das die Realität: Ein etwa einszwanzig großer, nach Zigaretten und Kanalisation müffelnder Meister Pümpel, der eine Frisur hat wie das, was ich regelmäßig aus meinem Abflussrohr klaube, und ein Gesicht wie ein Gürteltier, stapft mit lehmigen Latschen ins Badezimmer, feixt angesichts der Tamponschachtel auf dem Waschbecken und tritt der Katze auf den Schwanz. Beim nächsten Masturbieren versuche ich mit aller Macht, an Tony Leung zu denken, aber immer, wenn es mir gerade kommt, schiebt sich ein grinsendes Gürteltier dazwischen und versucht mich mit der Klobürste zu begatten.
    Doch der allerunsinnigste Mythos, bei dem ich nie verstehen werde, warum sich ausgerechnet Männer so dafür interessieren, ist das berühmte erste Mal.
    Jungfernschaft ist nur nervtötend. Eine Freundin von mir hat sich damals mit einer Möhre selbst entjungfert, was ich eine gute Idee fand, auf die ich leider nicht gekommen bin, und die sich dann auch als nur halb genial herausstellte, da ihr erster Mann nach der Gemüsenummer doch etwas besser bestückt war und sie ihm den Futon vollgeblutet hat. Sie war daraufhin so perplex, dass sie immer nur »Aber ich hab’s doch schon mit ’ner Möhre getan« stammelte, was wahrscheinlich wiederum ihn traumatisiert hat. Dummerweise dachte ich nicht daran, meine Gynäkologin um den Gefallen zu bitten, mir dieses blöde Jungfernhäutchen zu entfernen, das außer ein paar gestörten Fetischisten, die sogar möchten, dass sich Frauen Kaffeefilter in die Muschi stecken, damit sie sie wieder und wieder und wieder deflorieren können, kein Mensch braucht. (Nebenbei wissen wir jetzt auch, warum sowohl diese Frau Sommer aus der Jacobs-Werbung als auch der grenzdebile Melitta-Mann immer so verstrahlt gelächelt haben.) Ein Jungfernhäutchen ist so nützlich wie eine dritte Titte am Rücken, und ich lobe den Tag, an dem ich es endlich los wurde. Bei der Gelegenheit grüße ich Frank W. aus H., ich hoffe, inzwischen weißt du, dass sich eine reale Möse beim Ficken doch ziemlich unterscheidet von den Hähnchenbrustfilets aus dem Supermarkt, mit denen du geübt hast.
    Man lernt in Sachen Sex dazu im Laufe der Zeit, sollte man meinen, was aber wieder nur ein Märchen ist. Tut man nämlich nicht. Ich zumindest nicht. Weil ich immer neugierig werde, wenn mir irgendjemand glaubhaft scharfen Sex verspricht, zum Beispiel mit der These »Kubaner sind die besten Liebhaber der Welt«. (Unter kubanischen Machos gilt angeblich der Grundsatz, dass nur derjenige ein wahrer Hengst ist, der die Frau auch wirklich befriedigt.) Könnte ja sein. Also lerne ich schon mal vorsorglich ein bisschen Spanisch, zum Beispiel »el garañón«, was so viel wie Hengst heißt. (Gürteltier heißt übrigens »el armadillo«). Loben soll bei Männern ja immer viel bringen. Oder ist das auch bloß ein Mythos?

Was will das Weib?
    Der heilige Gral, das Gold des Pharao oder der verlorene Schatz, hinter dem Indiana Jones in seinem Dschungelcamp-Outfit herjagte, sind alles nur Peanuts gegen das große Geheimnis, das Männer seit der Steinzeit zu ergründen versuchen: Was will das Weib? Und wie krieg ich es rum?
    Womit kommt man an beim schwachen Geschlecht, das seit drei Generationen plötzlich das starke ist, das keine richtigen Kerle mehr will, aber echte Männer sucht?
    Klar, man kann sich zur Beantwortung der Frage in ein Kloster zurückziehen und nur noch Reisschleim löffeln, man kann sich in transzendentalen Schmerzritualen von einer Domina die Klöten quetschen lassen, man kann Wüsten durchwandern, Hildegard von Bingen lesen oder nachts diese bizarre Fernsehsendung sehen,

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