Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Titel: Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
Vom Netzwerk:
Herrn und Meister zu knien und sich anlernen zu lassen. Und solange das ein Rollenspiel bleibt, ist das ja auch mal ganz lustig. Wer allerdings glaubt, die Unterwürfigkeit ginge danach noch weiter, der soll doch lieber den Staubsauger begatten. Oder ein Abflussrohr.

Macken, Marotten, Mysterien
    Dass Männer nach dem Sex immer direkt einschlafen, ist nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich schlafen Männer nämlich immer direkt ein, sobald sie flach liegen und einmal seufzen. Egal ob sie vorher schweißtreibend gevögelt oder nur ihrem Schwanz vor dem Schlafzimmerspiegel mit Kennermiene gehuldigt haben. Der männliche Hinterkopf berührt das Kissen, drückt sich hinein, der Tiefschlafimpuls wird von irgendeiner Drüse ausgestoßen, noch ein Schnauben, Rüsseln, Schmatzen oder Räuspern …, hinüber ist er. Aus meinen Armen direkt an Morpheus’ narkotisierende Brust.
    Es gibt wenig auf dieser Welt, das mich derartig neidisch werden lässt.
    Wie macht ein Mann das? Was passiert mit den Gedanken in seinem Kopf? Stellt er die einfach ab? Zwischen meinen Ohren zum Beispiel tuschelt und salbadert es ununterbrochen wie früher das Küchenradio meiner Oma, den ganzen Tag lang – und erst recht im Dunkeln, wenn mein Gehirn sich gerade mal nicht mit Schreiben, Internetsurfen oder dem Öffnen von Katzenfutterdosen beschäftigt. Es schwatzt, kommentiert, flüstert, mault und schäkert ohne Ende. In meinem Kopf herrscht Lärm, und je dunkler es vor meiner Stirn ist, umso lauter wird es dahinter. Gegen dieses interne Geplapper wirkt das Opening der Muppet Show wie ein karmelitisches Schweigekloster.
    Vielleicht schätze ich Sex deshalb so sehr. Wenn das Gegurre und Gekicher vorbei ist, man sich die lieben Sachen des Tages gesagt und die neuesten Anekdoten erzählt hat, wenn die Pausen zwischen den Sätzen länger werden und das Stöhnen lauter, wenn sich die Lust erst zwischen den Beinen und dann im gesamten Körper ausbreitet, wenn sich alles konzentriert auf das Ziehen im Bauch und das Geräusch des Atems, auf das Gefühl der fremden warmen Haut, der Feuchtigkeit, auf den Moment, wenn der Schwanz in meine Möse eindringt und ich mich meinem Körper überlasse, der schon weiß, was jetzt zu tun ist, wie er sich zu drehen hat, wann er sich anspannen muss und wann er wieder ganz weich wird, wenn das alles passiert und im Kopf nur ein paar Worte stehen bleiben, gar nicht mal hörbar gedacht, sondern eher wie ein Echo, direkt zurückgeworfen von den Bildern hinter der Stirn, Bildern von vögelnden Menschen, Mösen und Schwänzen, leckenden Zungen und Fingern, die in Körperöffnungen eindringen, dann wird dieser Moment der Stille möglich, der einen Orgasmus so einzigartig macht. Fuck the thoughts away. Herrlich. Fast transzendent.
    Und bei Männern? Macht man sich mal den Spaß und fragt einen Mann so etwas wie: »Woran denkst du beim Orgasmus?« Oder: »Denkst du beim Sex weniger als sonst?« Oder: »Findest du, dass Sex bei aller Geilheit nicht auch irgendwie spirituelle Momente hat?«, dann sieht er einen an, als wäre er beim Ficken zu fest mit dem Schädel an den Bettpfosten gerummst. Und wenn er dann einschläft, ist es keine Müdigkeit, sondern die nackte Panik vor einem Beziehungsgespräch, bei dem er nicht die geringste Ahnung hat, wie es zustande kam, bei dem er aber am Ende auf jeden Fall schuld sein wird, egal woran.
    Männer und Frauen sind eben doch unterschiedlich. Und wenn ich auch nur ungefähr wüsste, was in euch Jungs vorgeht, würdet ihr mich wahrscheinlich gar nicht so obsessiv beschäftigen.
    Warum zum Beispiel könnt ihr euch den Sicherheitscode des Autoradios merken, den man normalerweise ein einziges Mal einstellt, aber nicht die Namen der Serienheldinnen, die ihr jede Woche mit uns ansehen müsst? Wer von euch ist auf die Idee gekommen, dass sich zwischenmenschliche Probleme durch Weggehen, Schweigen oder Ignorieren lösen lassen? Ab welchem magischen Moment hieltet ihr euch für ein Geschenk an die Menschheit, das selbstverständlich mehr Geld verdienen und öfter recht haben soll als jede Frau? Wie kann man eine tiefe Freundschaft fühlen mit jemandem, mit dem man stundenlang wortlos über einem Glas Bier sitzt oder Squash spielt, ohne jemals einen tiefer gehenden Satz zu teilen als »Alles klar, Alter?«
    Warum haben Männer solche Angst vor Schwulsein oder Schwulwerden? Wenn man dreißig Jahre lang nicht von Ashton Kutchers Rimming-Rinne geträumt hat, tut man es doch nicht plötzlich, nur weil man

Weitere Kostenlose Bücher