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Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Titel: Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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mal einen schwulen Freund zur Begrüßung drückt. Warum findet ihr es nicht witzig, aus Spaß mit einem Kumpel rumzuflirten? Warum seid ihr nicht neugierig, ob ein Mann vielleicht besser bläst als eine Frau, und wieso lehnt ihr tantrische Prostatamassagen ab und kneift die Rosette zusammen, obwohl ihr euch sonst für jeden Saukram begeistert?
    Seid ihr euch eurer eigenen Sexualität so unsicher?
    Oder ein anderes großes Mysterium:
    Wieso memmen Männer immer rum, sie würden nicht verstehen, was Frauen wollen. Dabei ist es in Wahrheit sehr wohl zu verstehen, ihr wollt nur das, was ihr da hört, nicht tun. Für alle, die behaupten, sie hätten keine Ahnung, hier mal ein paar Anregungen, was Frauen gefällt:
    Frauen mögen Männer, die Briefe schreiben, Komplimente machen, begeistert küssen, in der Öffentlichkeit mit uns Händchen halten, sich die Ohren reinigen und die Fingernägel maniküren. Wir schätzen es, wenn ihr beim Überholen nicht bis zur nächsten Stoßstange auffahrt und vor einem Date keinen Fischburger oder Knobidöner esst. Es wäre schön, wenn ihr beim Sex mal Körperteile anfassen würdet, die schon länger nicht mehr im Gespräch waren, wenn ihr uns wirklich erst dann penetriert, wenn die Muschi richtig klitschnassseimig überfließend ist und wenn der Hinweis auf ein Kondom nicht jedes Mal von uns kommen müsste. Geradezu liebreizend finden wir es, wenn ihr beim A-tergo-Ficken die Knie zusammennehmt, damit die breitbeinige Haltung bei der knienden Frau nicht in ein schmerzhaftes Oberschenkel-Workout ausartet, und ja, verdammt, wir stehen zu Klischees: Ab und an Blumen, Pralinen, ein selbst gekochtes Essen oder eine Fußmassage wären schon schön!
    Aber werden diese Hinweise etwas nutzen und Armeen von neuen Traummännern hervorbringen? Nein. Die Hälfte der Männer hat diesen Abschnitt nur überflogen, bis es wieder ums Ficken ging, denn der Rest war Frauenzeugs, also uninteressant. Und die andere Hälfte glaubt, dass sie sowieso besser weiß, was Frauen wollen, als irgendeine dahergelaufene Autorenmieze.
    Beratungsresistenz nennt man das wohl. Und die zieht sich durchs gesamte Mannsein.
    Wenn Männer nicht wissen, was sie anziehen sollen, sei es zu einem bestimmten Anlass oder generell, habe ich dafür Verständnis. Mode ist kompliziert. Was ich aber nicht verstehe: Warum suchen sie sich dann nicht einen kompetenten Profi, statt weiterhin karierte Krawatten zu gestreiften Hemden zu tragen? Eine Sitzung bei der Farbberaterin und eine weitere bei einem guten Herrenausstatter und schon wäre diese Hürde für alle Zeiten genommen. Ein einziger Freund von mir hat ein Date mit einem Stilberater hinter sich und geht regelmäßig zur Kosmetikerin, alle anderen finden das tuntig, überflüssig oder peinlich. Erstaunlicherweise ist dieser Freund aber auch derjenige, der von allen am erfolgreichsten ist. Übrigens nicht nur im Beruf.
    Etwas mehr Beratungsbereitschaft wäre auch in sexueller Hinsicht eine gute Idee. Da muss man gar keine Kurse zur Vermeidung vorzeitiger Ejakulation bei einer Hure belegen (in manchen Bordellen gibt es regelrechte Workshops zu diesem und anderen Problemen), nein, jede Frau, die ihr im Bett habt, ist eine potenzielle Auskunftsquelle. Spielt einfach mal Herrin und Jungmann und lasst euch anleiten. Dabei kommen beide auf ihre Kosten, und hinterher seid ihr ein Stück näher dran am Traummann.
    Falls euch übrigens diese Kolumne von einer Frau weitergemailt wurde, dann seid nicht beleidigt, denn das heißt nicht, dass sie euch ärgern will. Wahrscheinlich möchte sie einfach nur mal mit euch darüber sprechen. Denn in ihrem Kopf fragen seit Ewigkeiten die immergleichen Stimmen:
    Was geht in diesem Mann vor?
    Was denkt der sich dabei?
    Schläft er gleich wieder?

Kritisieren statt frittieren
    Ein schleimiger, unkontrolliert zuckender Oktopus hatte sich an meinem Mund festgesaugt, und während einer der schlingernden, saugnapfbewehrten Arme nach meinem Gaumenzäpfchen angelte und tief im Rachen Brechreiz verursachte, dabei hart vorstieß oder aber bis in die hintersten Winkel meiner Backentaschen in mir herumaalte, schien der Rest des wulstigen Weichkörpers meine Schneidezähne einzudrücken und noch mehr glibberig wabernde Gallertmasse zwischen meine Lippen zu pressen.
    Es gab keine Zweifel: H. war der mieseste Küsser, den ich je hatte. Aber ich war zwölf und nicht restlos sicher, ob das, was er da anstellte, nicht vielleicht doch so sein musste. Später wusste ich, dass

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