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Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
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dreiundneunzig Prozent.«
    In Janeways linker Schulter regte sich neuerlicher stechender Schmerz, als sie vorsichtig im Kommandosessel Platz nahm.
    »Wo ist der Marodeur?«
    »Verschwunden.«
    »Fernbereichsondierung, Mr. Kim?«, fragte Janeway, ohne sich zum Achterdeck der Brücke umzudrehen.
    »Die Sensoren registrieren nur Energiespuren der Waffe, sonst nichts, Captain.«
    Janeway nickte – und erstarrte förmlich, als die Bewegung den Schmerz in ihrer Schulter verdoppelte.
    »Die Gimlon haben zugeschlagen und sich dann aus dem
    Staub gemacht.«
    »Captain…« Bolis trat vom oberen Deck herunter. »Sie
    sollten die Chance zur Flucht nutzen.«
    »Flucht wohin?« Janeway drehte den Kopf und sah den
    Edesianer an. »Vierzig Angehörige Ihres Volkes befinden sich im Arrestbereich…«
    »Sie sind in der Krankenstation untergebracht«, korrigierte Tuvok.
    »In der Krankenstation?«, wiederholte Janeway erstaunt.
    »Warum?«
    »Der Arrestbereich ist dem Warp-Neutralisator zu nahe – die Strahlung verhindert dort den Einsatz des Transporters. Ich habe die Krankenstation als Retransferort gewählt, wegen der dortigen Schirmfelder.«
    Janeway verzichtete auf ein Nicken, wölbte stattdessen die Brauen. »Der Doktor ist bestimmt begeistert.«
    Tuvok schürzte die Lippen. »Er möchte mit Ihnen reden, sobald es Ihnen passt.«
    »Hmm.« Janeway zweifelte kaum daran, dass der Holo-Arzt seine Anfrage nicht mit so ruhiger, gelassener Stimme
    formuliert hatte. Sie sah zu Bolis. »Haben Sie eine Vorstellung von der Reichweite des Marodeur? Wie schnell kann er fliegen? Wann ist er imstande, erneut von seiner
    Tarnvorrichtung Gebrauch zu machen?«
    Bolis runzelte die Stirn. »Warum fragen Sie?«
    »Captain«, warf Tuvok ein, »ich glaube nicht, dass wir es mit einer Tarnvorrichtung zu tun haben.«
    Unter anderen Umständen hätte Janeway vielleicht gelächelt, doch der Gedanke an die vielen Toten hinderte sie daran.
    Magie hörte auf, Magie zu sein, sobald man eine Erklärung fand. Vielleicht lag es daran, dass sie Vergeltung wünschte; vielleicht war es auch einfach nur Abscheu angesichts der Tatsache, dass der Marodeur eine ganze Welt ausgelöscht hatte. Was auch immer der Grund sein mochte: Sie freute sich über das Ende der Magie. »Was haben Sie herausgefunden, Mr. Tuvok?«
    »Die Anzeigen sind seltsam«, sagte der Vulkanier. »Sie betreffen das gravimetrische Niveau, und zwar auf einem Subraum-Frequenzband, das nur selten verwendet wird. Die entsprechenden Emissionen stammen allein vom Marodeur, nicht von den anderen Gimlon-Schiffen.«
    Janeway erhob sich und klopfte Bolis mit der rechten Hand auf den Arm. »Wir verlassen den Raumsektor noch nicht«, sagte sie. »Vielleicht können wir die Edesianer und Gimlon davor bewahren, ihren Krieg fortzusetzen und den Rest der Galaxis darin zu verwickeln.«
    »Aber was ist mit Ihrer Flucht, Captain?«, fragte Bolis. »Es ist unmoralisch, Sie in diesen Konflikt hineinzuziehen. Nach allem, was Sie verloren haben, kann ich Sie nicht bitten, uns zu helfen.«
    Janeway presste die Lippen zusammen und das schmerzhafte Pochen in ihrer linken Schulter wurde immer stärker. Sie räusperte sich. »Diesmal braucht mich niemand zu bitten, Mr.
    Bolis«, erwiderte sie mit fester Stimme.
    16
    Paris wusste, was jenes Geräusch bedeutete – es schrillte in seinen Ohren und jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken.
    »Sie haben gerade die Disruptor-Entladung gehört, die
    Commander Chakotay desintegriert hat. Wenn wir Zeit hätten, würde ich Ihnen gestatten, für ihn zu beten, zu welchen Göttern auch immer.«
    Chakotay – tot? Es war kaum zu glauben, einfach unfassbar.

Und sollten sie jetzt einfach ruhig bleiben und darauf warten, dass die nächsten Besatzungsmitglieder der Voyager erschossen wurden?
    In Paris drängte alles danach, aktiv zu werden. Er griff in die Tasche, auf der Suche nach einem nützlichen Gegenstand. Mit den beiden isolinearen Datenchips in der einen Tasche ließ sich kaum etwas anfangen. Enttäuscht griff er in die andere Hosentasche. Dort ertasteten seine Finger einen kleinen Energiekoppler, den er an Bord des edesianischen Transporters benutzt hatte, und einen steifen Draht, gut dafür geeignet, einen durchgebrannten Schaltkreis zu überbrücken.
    Nicht viel, um vier Wächter und den Gimlon-Kommandanten zu überwältigen.
    Der Gegner musste irgendwie abgelenkt werden. Paris
    entschied, selbst für ein Ablenkungsmanöver zu sorgen.
    »Wir helfen Ihnen nicht«, wandte

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