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Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
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geschickt.«
    Janeway seufzte. »Das sind endlich einmal gute
    Nachrichten.«
    »Captain…«
    Es war Lekkets Stimme, aber sie klang weniger schwach als vorher. Vielleicht hatte der Doktor auch ihm ein
    Stärkungsmittel gegeben.
    Janeway fühlte sich von neuer Anspannung erfasst, als sie zu dem Schirmfeld ging, das Lekket und die anderen Edesianer in einer Ecke der Krankenstation gefangen hielt. Sie rechnete mit Schmerzen in der linken Schulter, doch dazu kam es nicht –
    der Doktor hatte wie üblich gute Arbeit geleistet.
    »Ich würde gern mit Ihnen reden, Captain«, sagte Lekket und trat ganz dicht ans Schirmfeld heran.
    »Es gibt kaum etwas, worüber ich mit Ihnen sprechen
    möchte.« Janeway straffte die Schultern und mit der erneuerten Kraft kam auch neue Entschlossenheit. Sie spürte, wie ihr Gesicht zu glühen begann, was sicher nicht nur an der Nähe des Kraftfelds lag. »Abgesehen von einem Punkt. Warum, Lekket? Warum haben Sie Ihre dummen Spielchen mit mir
    getrieben? Warum haben Sie uns nicht darauf hingewiesen, dass der Marodeur über eine solche Macht verfügt und sie so einsetzen kann, wie wir es beobachten mussten?«
    »Davon wusste ich nichts, Captain. Ich kannte die Fähigkeit des Marodeur, plötzlich zu verschwinden, auch den Energiestrahl, den er bei der ersten Begegnung einsetzte. Aber von seinem Potenzial, eine ganze Welt zu vernichten, hatte ich keine Ahnung, das schwöre ich. Bitte versuchen Sie,
    Folgendes zu verstehen, Captain: Wir waren ohne Hoffnung und ich fürchtete, dass Sie nicht für uns kämpfen würden, wenn Sie eine klare Vorstellung von der Macht des Gegners hätten. Außerdem brauchten wir für den Kampf Ihre
    Unvoreingenommenheit…«
    Janeway wusste nicht, ob sie ihm glauben durfte. Seit ihrem ersten Gespräch hatte er immer wieder Lügen und
    Halbwahrheiten präsentiert. Warum sollte er ausgerechnet jetzt damit aufhören? Immerhin befand er sich ihr gegenüber
    taktisch im Nachteil.
    Die Kommandantin beschloss, Lekket auf die Probe zu
    stellen. »Wohin ist der Marodeur Ihrer Meinung nach unterwegs?«
    Mit dieser Frage schien der edesianische Commodore nicht gerechnet zu haben. »Nun…«, begann er unsicher.
    »Vermutlich nach Edesia Prime. Captain, Sie haben gesehen, wozu er fähig ist…«
    »Offenbar gibt es erneut Meinungsverschiedenheiten
    zwischen Ihnen und Mr. Bolis«, sagte Janeway. »Seiner
    Ansicht nach fliegt der Marodeur zu einer Reparaturbasis.«
    Abscheu zeigte sich in Lekkets Gesicht, als er an Janeway vorbeisah und zu Bolis starrte. Wenige Sekunden später veränderte sich sein Gesichtsausdruck erneut, zeigte Kummer.
    »Er ist ein Verräter«, sagte er und sah dabei die
    Kommandantin an. »Einem Verräter kann man nicht trauen.«
    »Ich traue ihm«, erwiderte Janeway. »Zumindest vertraue ich ihm mehr als Ihnen.« Sie wandte sich an Tuvok. »Weisen Sie Mr. Bolis ein Quartier zu. Er ist unser Gast.«
    Im Anschluss an diese Worte drehte sie sich um und ging zur Tür.
    Tuvok folgte ihr, vermutlich auch Bolis. Als Janeway in den Korridor trat, sah sie nicht zurück und versuchte, Lekkets Stimme aus ihrer Wahrnehmung zu verbannen. »Es ist ein Fehler, ihm zu vertrauen, Captain!«, rief ihr der edesianische Commodore nach. »Es ist ein Fehler – das schwöre ich bei meinem Leben!«
    17
    »Wie lässt sich diese Waffe auf Betäubung justieren?«, fragte Paris und hob den Disruptor. Stith-ta richtete einen fast sehnsüchtigen Blick darauf. Eben war er noch Kommandant mit vier Wächtern gewesen, die fast vier Dutzend
    Besatzungsmitglieder der Voyager gefangen hielten. Doch eine plötzliche Veränderung der Situation hatte ihn selbst in einen Gefangenen verwandelt, der nicht mehr auf die Hilfe der – nun toten – Wächter zurückgreifen konnte.
    Paris tastete nach dem Einstellungsrad und drehte es zum einen Ende. »Ist dies die niedrigste Emissionsstufe?«
    Der Gimlon-Kommandant schwieg, doch seine Lider
    zuckten. Seine Gesichtshaut wurde grau. Er hatte Angst und das gefiel Paris.
    »Sie werden bald tot sein«, sagte Stith-ta und starrte noch immer auf das Gewehr. Unter den gegenwärtigen Umständen klang seine Drohung absurd.
    Paris hoffte fast, dass der Gimlon nach der Waffe zu greifen versuchte – das hätte ihm Gelegenheit gegeben, noch einmal mit dem Kolben zuzuschlagen.
    »Vielleicht ist es gar nicht nötig, die Waffe für Sie auf Betäubung zu justieren«, sagte Paris. Am liebsten hätte er den Lauf des Disruptors mit solcher Wucht an die Brust des

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