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Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
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zog das Gewehr nicht zurück. »Es ist mir gleich, ob ich sterbe«, erwiderte der Wächter in einem empörten Tonfall.
    »Wissen Sie was? Mir ebenfalls.« Chakotay sah auf die
    Kontrollen des Gewehrs, die sich zu beiden Seiten des Kolbens befanden. »Bestimmt gibt es eine Justierung, mit der ich Sie töten könnte. Und eine andere bewirkt vermutlich einen langsamen, qualvollen Tod. Habe ich Recht?«
    Er presste den Lauf noch fester an den Kopf des Gimlon und das Stöhnen wiederholte sich.
    »Habe ich Recht?«
    »Ja«, bestätigte der Wächter widerstrebend.
    Chakotay lächelte. »Sehen Sie, wie gut wir miteinander zurechtkommen, wenn Sie kooperieren? Der Erstkontakt ist doch gar nicht so schwer, oder?« Er zog das Gewehr ein wenig zurück und zerrte den Wächter mit der freien Hand auf die Beine. »Jetzt suchen wir einen Ort auf, an dem wir nicht befürchten müssen, jemand anders zu begegnen.«
    »Sie sind ebenso niederträchtig wie die Edesianer, wenn Sie ihnen helfen«, sagte der Gimlon.
    Chakotay schüttelte den Kopf und stieß den Wächter nach vorn, in den Korridor. »Wie viele Besatzungsmitglieder befinden sich an Bord dieses Schiffes?«
    Der Gimlon schwieg, setzte aber einen Fuß vor den anderen.
    »Mein Freund…« Chakotay hielt das Gewehr so, dass der
    Lauf den Mann vor ihm am Rücken berührte. »Tot stellen Sie ein geringeres Risiko für mich dar als lebend. Es liegt bei Ihnen.«
    Furcht war eine galaktische Konstante. »Vierzehn«,
    antwortete der Gimlon.
    »Gut. Gibt es hier einen Kontroll-
    oder
    Kommunikationsraum, der unbewacht und leer ist?«
    Wieder blieb der Wächter still, während er durch den kalten Korridor schritt. Die Kälte betraf sowohl die Beschaffenheit als auch die Temperatur. Chakotay bemerkte das erst jetzt, weil er zu sehr darauf konzentriert gewesen war, die Oberhand über seinen neuen »Freund« zu gewinnen. Nachdem er den Wächter unter Kontrolle gebracht hatte, bot sich ihm
    Gelegenheit, Details des Schiffes und auch des Wächters selbst zu erkennen. Der Mann wirkte recht jung, aber an seiner Uniform glänzten viele Medaillen und Insignien. Im Gegensatz dazu beschränkte sich der Korridor auf ein schlichtes, rein der Nützlichkeit dienendes Erscheinungsbild. Die Uniform sollte Ruhm vermitteln, während das Raumschiff nur ein Mittel zum Zweck war.
    »Nun?« Diesmal drängte Chakotay nur mit der Stimme, nicht auch mit der Waffe. »Wo befindet sich das
    Kommunikationszentrum?«
    »Es ist bewacht.«
    Chakotay schüttelte den Kopf. »Es gibt nur vierzehn
    Besatzungsmitglieder und alle Räume, von denen aus man einen Kom-Kanal öffnen kann, sind bewacht?«
    »Das ist die Wahrheit.« Der Gimlon flüsterte, als sollte niemand hören, dass er Verrat übte. »An Bord dieses Schiffes gibt es nur zwei Kom-Geräte.«
    »Wo?«
    »Auf der Brücke und im Quartier des Kommandanten.«
    Chakotay bemerkte eine Tür auf der linken Seite und hielt den Gimlon am Ellenbogen fest. »Wohin führt die Tür?«
    Der Wächter sah kurz zu ihr. »Sie bietet Zugang zu einem Kühlsystem.«
    »Hält sich dort jemand auf?«
    »Nein«, antwortete der Gimlon sofort.
    Chakotay holte den Kodegeber hervor und reichte ihn dem Wächter. »Öffnen Sie.«
    Der Mann kam der Aufforderung nach und Chakotay stieß
    ihn nach vorn, als sich die Tür öffnete.
    Der Gimlon taumelte ins Zimmer und stolperte über zwei seiner Artgenossen. Ein dritter kam von hinten und alle drei sprangen mit schussbereiten Waffen vor.
    Chakotay hob das Gewehr und drückte ab.
    Er brauchte nur einmal zu feuern.
    Die Entladung des Disruptors traf alle vier Männer und sie sanken sofort zu Boden. Blut quoll ihnen aus Mund und Ohren.
    Chakotay starrte ungläubig auf die Waffe in seinen Händen hinab und vergewisserte sich, dass er die niedrigste
    Emissionsstufe gewählt hatte – beziehungsweise das, was er für die niedrigste Emissionsstufe hielt.
    Es gab nur eine Erklärung. Die barbarische Wahrheit lautete: Die Disruptorgewehre der Gimlon konnten gar nicht auf
    Betäubung justiert werden.
    »Schadensbericht.« Captain Janeway versuchte, ihre Uniform mit einer Hand glatt zu streichen, während zwei
    Sicherheitswächter Lekket fortbrachten. Sie trugen ihn fast.
    Es roch noch immer nach Qualm, Furcht und Anspannung –
    wenn Anspannung einen Geruch hatte.
    Tuvok kehrte zur Navigationsstation zurück und blickte auf die Anzeigen. »Geringe Schäden an der Außenhülle, Decks drei bis sieben. Reparaturgruppen sind im Einsatz.«
    »Schilde?«
    »Bei

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