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Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
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gelockt werden.
    »Zusammensetzung des Nebels, Mr. Kim? Besteht er aus
    irgendetwas, das wir entzünden können?« Es hatte einmal funktioniert; warum nicht auch ein zweites Mal?
    »Negativ, Captain. Der Nebel besteht zum größten Teil aus Edelgasen. Es gibt nur geringfügige Mengen an brennbaren Materialien.«
    Janeway betrachtete die anschwellende Wolke auf dem
    Hauptschirm. Vielleicht kollabierte sie langsam, um einen neuen Stern zu bilden. Oder sie dehnte sich aus und war das Ergebnis einer Sternexplosion. Die Kommandantin hatte sich noch nicht den astrometrischen Bericht angesehen, der
    Auskunft darüber gab – Informationen dieser Art interessierten sie derzeit nicht. Leben und Tod im kosmischen Maßstab spielten in der gegenwärtigen Situation keine Rolle für sie. Es ging vielmehr um Leben und Tod ihrer Crew und zahlloser Edesianer.
    »Treffen Sie Vorbereitungen für einen Flug in den Nebel –
    falls plötzlich eine Flotte der Gimlon erscheint«, sagte Janeway und klopfte auf ihren Insignienkommunikator.
    »Brücke an Maschinenraum.«
    »Hier Maschinenraum, Seven of Nine spricht, Captain.«
    »Wo ist Lieutenant Torres?«
    »Lieutenant Torres und Lieutenant Carey schließen ein
    Plasmaleck in der energetischen Transferleitung
    Dreiunddreißig Delta.«
    »Ich möchte, dass Energie aus allen sekundären Systemen in die Sensoren und Schilde umgeleitet wird. Halten Sie sich dafür bereit, die Schildenergie in die Generatoren der Strukturintegritätsfelder zu transferieren, falls der Nebel einen Ausfall der Deflektoren bewirkt.«
    »Ja, Captain. Wie viel Energie soll ich umleiten?«
    Janeway seufzte. »So viel wie möglich. Brücke Ende.«
    Zwei der besten Techniker an Bord versuchten, ein
    Plasmaleck zu schließen, während der Voyager ein neuer Kampf bevorstand. Der Grund dafür: Janeway war nicht
    imstande gewesen, die Crew zusammenzuhalten. Wenn bei
    einem normalen Flug ein Drittel der Besatzung fehlte, so machte das weiter nichts. Bei einem Gefecht hingegen sah die Sache ganz anders aus. Reparaturgruppen bestanden aus
    Personen, die während des Kampfes nicht an den
    Gefechtsstationen gebraucht wurden. Aber da so viele
    Besatzungsmitglieder fehlten… Janeway gewann den
    Eindruck, kämpfen zu müssen, obwohl ihr jemand die eine Hand an den Fuß gebunden hatte.
    Selbst wenn sie diesen Konflikt – diesen Krieg –
    überstanden: Welche Konsequenzen mochten sich für den
    langen Flug in Richtung Heimat ergeben? Wie würde die Crew reagieren, wenn ihr der Verlust richtig bewusst wurde? Wie würde sie selbst reagieren?
    Janeway berührte eine Schaltfläche unter dem Display neben dem Kommandosessel. Eine grafische Darstellung des Nebels erschien und drehte sich, um ihr alle Einzelheiten zu zeigen.
    »Wie wär’s mit einer Sonde, Harry?«
    »Ich bezweifle, ob wir telemetrische Daten aus dem Nebel empfangen könnten, Captain.«
    Die Kommandantin nickte, erhob sich, ging zur
    Navigationsstation und deutete auf einen bestimmten
    Koordinatenpunkt. »Wenn die Sonde hier in den Nebel fliegt, dort Informationen sammelt und ihn auf der anderen Seite wieder verlässt… Dann müsste sie eigentlich in der Lage sein, uns ihre Daten zu übermitteln.«
    Fähnrich Kim nickte und berechnete bereits den Kurs für die Sonde. »Ja«, sagte er. »Das könnte klappen.«
    Janeway blickte zu Kims Station. »Überrascht?«
    »Nein, ganz und gar nicht, Captain.« Aber im Gesicht des jungen Fähnrichs zeigte sich etwas, das seine Worte Lügen strafte.
    Janeway spürte einen Hauch Erheiterung, aber er genügte nicht, um die Anspannung zu lindern. Sie nickte, anstatt zu lächeln.
    »Sonde starten.«
    Harry Kim bestätigte Schaltelemente. »Sonde Alpha
    gestartet.«
    Janeway sah zum Hauptschirm. Es war nicht nötig zu
    beobachten, wie die Sonde zum Nebel flog, aber es bereitete ihr eine gewisse Genugtuung. Sie unternahm etwas und das füllte ein wenig von der Leere, die sie ohne Chakotay und Paris auf der Brücke spürte. Nur ein wenig, gemessen in Nanolitern.
    »Tuvok…« Janeway kehrte nicht zum Kommandosessel
    zurück, blieb stattdessen neben dem Vulkanier stehen, der am Navigationspult saß. »Sie haben die vom Marodeur
    verwendete Subraum-Frequenz als ungewöhnlich bezeichnet und hinzugefügt, normalerweise fänden in diesem
    Frequenzbereich keine Sondierungen statt. Ist die Sonde imstande, entsprechende Wellenlängen zu empfangen?«
    Tuvok nickte. »Ja, Captain. Ich habe die Sensoren auf die betreffende Frequenz justiert.

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