Frontlinien
Schiff und ein solcher Nebel wirkt sich nicht nur auf die Schilde aus, sondern auch aufs Impulstriebwerk. Vielleicht ist der Gimlon-Raumer im Nebel noch hilfloser als wir.
Möglicherweise wäre er dort nicht so manövrierfähig wie die Voyager, was bedeutet, dass er unseren Angriffen nicht ausweichen könnte. Wenn ihn unterwegs eine Eskorte begleitet hätte, um ihn während des Fluges hierher zu schützen… Dann wäre ich vielleicht bereit zu glauben, dass er allein ist. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür, dass der Marodeur trotz seiner eingeschränkten Manövrierfähigkeit und ohne Sensoren die sehr schnell fliegende Sonde zerstört hat, halte ich für sehr gering.«
»Wenn der Marodeur jetzt verwundbarer ist – warum dann nicht angreifen?«, fragte Bolis.
»Wenn sich das große Schiff im Innern des Nebels befindet, so ist es nicht allein, sondern in Begleitung einer Flotte von Verteidigern. Die Gimlon lassen ihre mächtigste Waffe
bestimmt nicht ungeschützt.«
»Sie sind sehr klug, Captain«, sagte Bolis und seine Lippen zuckten kurz.
Janeway nickte nur.
»Captain, die Sensoren registrieren eine Veränderung im Nebel«, meldete Kim. »Es kommt zu einer neuen
Störungsfront im allgemeinen energetischen Fluss.«
»Schilde in Bereitschaft.«
Tuvoks Finger schwebten auch weiterhin über den
Kontrollen. »Bereitschaft.«
»Captain…« Kim klang besorgt. »Die Sensoren orten drei…
nein fünf Raumschiffe mit Gimlon-Konfiguration.«
»Sollen sie uns verfolgen«, sagte Janeway. »Kurs eins sieben neun Komma vier null. Warp zwei.«
»Aye, Captain.«
»Schilde hoch.«
»Volle Kapazität.«
Die Voyager lief wie ein verspielter Hengst los und eine Meute bissiger Hunde folgte ihr.
Vielleicht versteckte sich der Marodeur im Nebel und reparierte dort seine Schäden. Vielleicht… Aber die Voyager musste erst mit den fünf Schiffen fertig werden, um es herauszufinden.
Das nächste Gimlon-Schiff feuerte als Erstes. Plasmatorpedos sausten durchs All und verfehlten die Voyager.
»Ausweichmanöver Substeuerbord«, sagte Janeway. »Phaser, Feuer frei.«
Die Voyager schleuderte dem Gegner Energieblitze entgegen.
Ein Gimlon-Raumer wurde unten getroffen, ein anderer an der Seite, als er am Föderationsschiff vorbeiflog. Disruptorenergie flackerte an den Heckschilden – ein Treffer, der Janeway jedoch kaum beeindruckte.
Die anderen Schiffe rasten der Voyager entgegen und feuerten mit ihren Disruptoren. Wieder flackerten die Schilde und es kam zu heftigen Erschütterungen.
»Die Gimlon richten den Zielerfassungsfokus auf unsere Plasmaleitungen, Captain«, sagte Tuvok. Der Vulkanier war jetzt besonderen Belastungen ausgesetzt, denn er kümmerte sich sowohl um die Navigation als auch um die taktischen Kontrollen. »Außerdem haben sie es auf die notdürftig
reparierten Generatoren der Heckschilde abgesehen.«
»Richten Sie unsere Zielerfassung auf die Impulstriebwerke und Deflektorschirme der Gimlon.« Janeway hielt sich an den Armlehnen des Kommandosessels fest, als Funken aus der Konsole neben ihr stoben. Rauch folgte ihnen. »Warum kommt es bei diesen Schaltkreisen zu einer Überladung? Die
betroffenen Systeme deaktivieren!«
»Zielerfassung auf Impulstriebwerke und Deflektorschirme.
Aye.«
»Dauerfeuer.«
Die Voyager drehte sich und wieder schnitten Phaserstrahlen durchs All. Jeder traf ein Gimlon-Schiff und schien es festzunageln, wie einen toten Schmetterling an den schwarzen Samt eines Schaukastens.
»Auch weiterhin feuern!«
Die feindliche Schiffe wurden diesmal nicht nur von
einzelnen Energieblitzen getroffen – die Strahlen blieben konstant, durchschlugen schwache Schilde und kochten durch dicke Panzerungen. Die Gimlon versuchten, sich mit
Ausweichmanövern in Sicherheit zu bringen und vielleicht hätte das auch geklappt, wenn sie klug genug gewesen wären, in unterschiedliche Richtungen zu fliegen. Aber stattdessen versuchte jedes Schiff, den schützenden Nebel zu erreichen.
Die Voyager folgte ihnen. Die Energie ihres Warpkerns wurde direkt zu den Phaserbänken geleitet und von dort aus brannte sie sich durch die Panzerung der gegnerischen Schiffe.
»Captain, unsere Phaserbatterien werden zu heiß«, warnte Kim. Aber Janeway wusste, dass die Phaser eine Menge
aushalten konnten, und sie wollte nicht aufgeben. Noch nicht.
»Feuer beibehalten. Für zusätzliche Kühlung sorgen.«
»Wir haben nicht genug Kühlmittel, Captain.«
Tief in ihrem Innern wusste Janeway, dass sie ein unnötiges
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