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Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
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und hustete, als Rauch aus dem verheerten
    Überwachungsraum kam.
    »Und auch alles andere«, erwiderte Paris. »Keine schlechte Idee: Man zerstöre einfach das gesamte
    Automatisierungssystem und neutralisiere damit auch die Selbstzerstörungssequenz. Genial. Auch wenn’s ein wenig übertrieben erscheint.«
    Chakotay sah sich um, aber die Dunkelheit dauerte an, und so sehr er sich auch bemühte: Er konnte nichts erkennen.
    Gelegentlich zuckte ein Funke durch die Finsternis und brachte ein wenig Licht, das dichte Rauchschwaden unter der Decke zeigte.
    »Wenigstens droht uns nicht mehr der Tod«, sagte Chakotay mehr zu sich selbst, aber laut genug, damit ihn auch die anderen Besatzungsmitglieder der Voyager hörten.
    »Und wenn wir sterben, so sehen wir es nicht«, meinte Paris.
    »Seien Sie still, Tom«, ertönte es aus dem Dunkeln.
    »Wer hat das gesagt?«
    »Von wem auch immer die Worte stammen – er hat Recht.«
    Chakotay schloss die Augen, da sie ihm ohnehin nichts
    nützten.
    »Ist dies der geeignete Zeitpunkt, um darauf hinzuweisen, dass ich Angst vor der Dunkelheit habe?«
    Jemand kicherte.
    Dann noch jemand anders.
    Und noch jemand. Schließlich erlaubte sich auch Chakotay ein kurzes Lachen.
    Sie befanden sich an Bord eines Raumschiffs ohne Energie, in einem fremden Raumgebiet, umgeben von Feinden, vom
    Tod bedroht – und doch lachten sie.
    Als wieder Stille herrschte, räusperte sich Chakotay.
    »Na schön, Leute«, sagte er. »Die Sache sieht
    folgendermaßen aus: Es gibt noch Gimlon an Bord dieses Schiffes, aber sie müssen mit der gleichen Situation fertig werden wie wir, und wir sind ihnen zahlenmäßig überlegen.
    Gibt es jemanden, dem das nicht gefällt?«
    »Nein, Sir!«, erklang eine mehrstimmige Antwort.
    »Gut.« Chakotay wandte sich in die Richtung, aus der er zuvor Paris’ Stimme gehört hatte. »Ich brauche Licht, Tom.«
    »Nach all den Explosionen und so weiter sollte man glauben, dass Licht kein Problem ist.«
    »Paris, ich schwöre Ihnen, dass niemand Sie für komisch hält.«
    »Ich schon.«
    »Wer hat das gesagt?«, fragte Chakotay die Finsternis.
    »Von wem auch immer die Worte stammen – er hat Recht«, sagte Paris und der Erste Offizier glaubte, das Lächeln des Piloten zu hören.
    »Im Ernst: Über welche Möglichkeiten verfügen wir,
    Lieutenant?«
    Einige Sekunden lang blieb es still – offenbar dachte Paris nach.
    »Ich höre nicht einmal das Summen eines Triebwerks und schließe daraus, dass wir antriebslos im All treiben.
    Ventilatoren arbeiten ebenso wenig wie irgendwelche
    elektronischen Systeme. Hat jemand eine Taschenlampe
    dabei?«
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte Chakotay trocken. »Aber bestimmt gibt es hier Batterien für die Beleuchtung, oder?«
    »Etwas funktioniert«, sagte Josh Lothridge. »Wir schweben nicht.«
    »Ja«, bestätigte Chakotay. »Es gibt Energie für die künstliche Gravitation.«
    »Wie können wir sie finden und manuell umleiten?«
    »Keine Ahnung«, gestand der Erste Offizier. In der
    Dunkelheit klangen diese Worte falsch und er fügte möglichst munter hinzu: »Lassen Sie es uns herausfinden.«
    Er tastete an dem Gimlon-Gewehr entlang, das er noch
    immer in der Hand hielt, und dabei strichen seine Finger über den Stab, der als Visier diente. Er löste ihn und reichte den Rest der Waffe Paris.
    »He…«
    »O Entschuldigung.« Allem Anschein nach hatte er Paris einen Stoß versetzt. »Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Ja.«
    Chakotay griff nach der Stelle seiner Uniform, an der das Schulterstück in den Halsteil überging. Er zerrte und riss am Saum, erst vorsichtig, dann mit mehr Nachdruck.
    »Was machen Sie da?«, fragte Paris.
    Chakotay nahm den abgerissenen Stoffstreifen und wickelte ihn um das eine Ende der Stange, die er vom Gewehr gelöst hatte. »Ich fertige eine Fackel an.«
    »Und womit wollen Sie sie anzünden?«, fragte Paris.
    »Wollen Sie zwei Fähnriche aneinander reiben?«
    Chakotay streckte die fertige, aber noch nicht angezündete Fackel der Decke entgegen, obwohl es niemand sehen konnte.
    »Wo es Rauch gibt…«
    Er orientierte sich anhand der kurzlebigen Funken und kehrte in den Überwachungsraum zurück. Dort erwartete ihn dichterer Rauch, brannte in den Augen und erschwerte das Atmen.
    Chakotay fluchte lautlos und zwang sich, die brennenden Augen offen zu halten. Er konnte die Fackel nur in Brand setzen, wenn er die Funken und kleinen Flammen sah.
    Nach einer Weile glaubte er, ein brennendes Isolierungsstück zu

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