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Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
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schon«, brummte Paris. »Alles in Ordnung.«
    Chakotay nickte, aber er wusste: Wenn es Paris innerhalb der nächsten fünf Minuten nicht gelang, die Beleuchtung zu reaktivieren, musste er selbst sein Glück versuchen. Die Zeit wurde immer knapper – im nächsten Korridor mochte ein
    Gimlon auf der Lauer liegen. »Einfach aufs Geratewohl neue Verbindungen herstellen… Interessanter Plan.«
    »Au! Verdammt!« Paris zog die Hand von den Schaltkreisen zurück, als Funken stoben. »Wie dämlich muss ein
    Entwicklungstechniker sein, der für die künstliche Gravitation ein eigenes System vorsieht, nicht aber für Lebenserhaltung und Licht?«
    »Sind Sie verletzt?«
    »Ja.« Paris behauchte seine Finger. »Ich habe mir alle zehn Finger verbrannt.«
    Chakotay klemmte sich das Gewehr unter den Arm und
    wärmte eine Hand über der Fackel. »Wenigstens sind Ihre Hände warm. In diesem Schiff wird es immer kälter. Wenn es nicht so dunkel wäre, könnte ich sehen, wie mein Atem
    kondensiert.«
    »Ich kann also von Glück sagen, dass ich mir die Finger verbrannt habe, wie?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Hmm.«
    Eine Zeit lang schwiegen sie, doch die Stille verwandelte sich schnell in eine schwere Bürde, durch die alles surreal und gespenstisch wirkte. Sie befanden sich an Bord eines dunklen Schiffes, das antriebslos durch ein fremdes Raumgebiet trieb, Luft und Wärme langsam an den Weltraum verlor. Chakotay fragte sich, ob sie ersticken oder erfrieren würden. Die Taubheit in Nase und Ohren wies ihn darauf hin, dass von der Kälte die größere Gefahr ausging.
    »Vielleicht sind die überlebenden Gimlon mit
    Rettungskapseln entkommen«, sagte Chakotay. »Andernfalls hätten sie bestimmt die Lebenserhaltungssysteme reaktiviert.«
    »Ich arbeite daran, Commander.«
    »Ich wollte Sie keineswegs zur Eile antreiben, Paris. Es ging mir nur um ein wenig Smalltalk.«
    Paris verlagerte das Gewicht vom einen Bein aufs andere, warf Chakotay einen kurzen Blick zu und konzentrierte sich dann wieder auf die Arbeit. »Entschuldigung. Dies kann einem wirklich auf die Nerven gehen.«
    »Wir brauchen nicht zu reden«, sagte Chakotay betont sanft.
    »Aber vor zehn Minuten baten Sie mich, mit Ihnen zu
    sprechen, weil Sie müde sind.«
    »Ich weiß. Lassen Sie uns einfach über etwas anderes reden, in Ordnung?« Wieder sprühten Funken und Paris’ Hand zuckte zurück. Er zögerte nicht, griff sofort wieder nach den Schaltkreisen und Kabeln. »Übrigens besteht jetzt kein Zweifel mehr daran, dass es noch Energie an Bord gibt – die
    Brandmale an meinen Fingern weisen deutlich darauf hin.«
    Chakotay lachte leise und vertrieb dadurch die Anspannung.
    Er suchte nach einem Thema, das nicht ganz so unangenehm war wie ihre gegenwärtige Situation.
    »Was haben Sie vor, sobald wir in den Alpha-Quadranten zurückgekehrt sind?«, fragte Chakotay.
    »Wie bitte?«
    »Sie haben meine Frage gehört.«
    Paris zögerte, ohne aufzusehen. »Darüber denke ich nicht gerne nach.«
    Chakotay runzelte überrascht die Stirn und spürte dabei, dass sich sein Gesicht immer kälter anfühlte. Er beugte sich zur Fackel vor. »Wie meinen Sie das?«
    »Ich meine es so, wie ich es gesagt habe.«
    »Ich bitte Sie, Paris. Wollen Sie nicht heimkehren?«
    »Derzeit liegt mir nichts daran, über die Heimkehr
    nachzudenken«, erwiderte Paris und streckte die Hände tiefer in die elektronischen Eingeweide des geöffneten
    Wandsegments. »Was ist mit Ihnen?«
    »Oh, ich denke oft daran. Warum auch nicht?«
    Paris lachte spöttisch. »Ich weiß, dass wir der Heimat näher sind, aber fühlt es sich jetzt so an?«
    »Nein.«
    »Und wissen Sie was? In der letzten Zeit habe ich oft mit dem Doktor zusammengearbeitet. Was passiert mit ihm, wenn wir wieder zu Hause sind? Was passiert mit Seven und
    B’Elanna? Ich stehe diesen Leuten sehr nahe. Bestimmt werde ich das Gefühl haben, meine Familie zu verlieren.«
    »Wir müssen nicht unbedingt auseinander gehen. Wer
    weiß?«
    »Diese Crew ist im Delta-Quadranten entstanden, Chakotay.
    Im Alpha-Quadranten gibt es keinen Platz für sie.«
    Chakotay schob sich etwas näher an Paris und das offene Wandsegment heran. »Wenn man bedenkt, was geschehen ist und was wir durchgemacht haben…«
    Paris lachte humorlos. »Wir alle bekommen einen Platz bei Starfleet? Auch der Doktor? Und Seven? Und B’Elanna? Und wohin würde man uns schicken?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich auch nicht. Ich empfinde nicht immer auf diese Weise.
    Weil ich nur selten

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