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Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
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zog es Paris offenbar zu schnell aus der Hand, denn der Pilot stöhnte und schüttelte seine Finger.
    »Entschuldigung«, sagte Chakotay und bedeutete Paris dann, ein wenig zurückzuweichen.
    »Es ist auf höchste Emissionsstufe justiert«, teilte Paris dem Ersten Offizier mit.
    »Können Sie mir garantieren, dass wir keine weiteren
    Schaltkreise zerstören?«
    »Nach dem Schaltplan auf der Rückseite der Abdeckplatte zu urteilen gibt es hier keine.«
    »Vorausgesetzt natürlich, Sie haben die Darstellungen richtig gedeutet.«
    »Nun, das eine oder andere unwichtige Detail habe ich
    vielleicht übersehen…«
    Chakotay seufzte, atmete zu kalte Luft, richtete das Gewehr aufs Schott und betätigte den Auslöser.
    Destruktive Energie traf das Schott und löste es auf.
    Chakotay spürte die Wärme der Entladung, obgleich sie sich schnell verflüchtigte. Er trat rasch vor, auch deshalb, um sein Gesicht noch etwas länger der höheren Temperatur
    auszusetzen. Mit dem schussbereiten Gewehr in der Hand rief er in den Raum: »Keine Bewegung!«
    Nichts rührte sich.
    Zusammen mit Paris trat Chakotay durch die desintegrierte Tür und achtete darauf, einen sicheren Abstand zu den immer noch glühenden Rändern zu wahren. Wenige Sekunden später sah er fünf Gimlon-Soldaten, die in der Mitte des
    Kontrollraums vor einem Sitz lagen, bei dem es sich
    vermutlich um den Kommandosessel handelte.
    Die Kälte sorgte dafür, dass von den Leichen kein
    unangenehmer Geruch ausging. Eine dicke Schicht Raureif bedeckte alles.
    »Selbstmord?«, fragte Paris leise.
    »Weil die Selbstzerstörung des Schiffes bevorstand«,
    vermutete Chakotay. »Oder sie wollten verhindern, dass wir ihr Wissen nutzen.« Er schüttelte kummervoll den Kopf.
    Plötzlich merkte er, dass ihm diese Bewegung Schmerzen bereitete. Benommenheit erfasste ihn und er stützte sich an der nächsten Konsole ab.
    »Die Lebenserhaltungssysteme müssen so schnell wie
    möglich reaktiviert werden«, sagte er. »Die Luft wird dünn.«
    Paris nickte und hielt Chakotays Arm. »Es überrascht mich, dass sie bereits so dünn und kalt geworden ist. Vielleicht gibt es irgendwo ein Leck.«
    »Vielleicht auch nicht.« Chakotay fand das Gleichgewicht wieder und atmete etwas schneller als sonst. »Der Ausfall des Triebwerks bedeutet auch: Das Schiff wird nicht mehr von superheißem Plasma erwärmt.«
    »Nehmen Sie hier Platz.« Paris führte Chakotay zu einem nahen Sessel. »Behalten Sie die Anzeigen der Konsole im Auge. Vielleicht kann ich die Energieversorgung
    wiederherstellen. Ich mache mich auf die Suche nach dem hiesigen Schaltknotenpunkt.«
    Chakotay hielt das Gewehr in den Armen und sah auf die toten Gimlon-Soldaten hinab. Ruhig und friedlich lagen sie da, von Raureif bedeckt. Paris suchte an den Wänden nach einer Abdeckplatte und fand sie etwa zwei Meter von Chakotays Konsole entfernt.
    »Nach dem Schaltplan sollte dies die richtige Stelle sein«, sagte Paris und löste die Platte.
    Chakotay fühlte sich besser und erhob sich, um einen Blick in das von Paris geöffnete Wandsegment zu werfen. Mit der einen Hand berührte er dabei die Konsole und ertastete eine pulvrige Substanz, die an den Fingern haftete. Er rieb sie zwischen Daumen und Zeigefinger und schnupperte daran, nahm aber keinen besonderen Geruch wahr.
    »Chemische Feuerbekämpfung«, sagte er leise. »Vermutlich befand sich kein Sauerstoff hier drin, bevor wir das Schott öffneten. Die Luft wurde abgesaugt und dann dieses
    Löschmittel freigesetzt.«
    Paris lag auf dem Boden, mit dem Kopf im Wandsegment.
    Die Abdeckplatte mit dem Schaltplan lehnte umgekehrt an der Wand. »Vielleicht war es ihre bevorzugte
    Selbstmordmethode.«
    »Vielleicht.« Chakotay hielt sein Gewehr auch weiterhin schussbereit. »Oder es kam zu einem Brand und sie konnten die Brücke nicht rechtzeitig verlassen. Ein ausgefallener Computer kann keine Lebensformen identifizieren.«
    »Ohne Computer hätte die Feuerbekämpfung vielleicht gar nicht funktioniert«, erwiderte Paris fast geistesabwesend, während er die Untersuchung der neuen Schaltkreise fortsetzte.
    »Ich kann nicht glauben, dass alle Gimlon Selbstmord
    begangen haben.« Chakotay trat näher an Paris heran und behielt gleichzeitig den offenen Zugang der Brücke im Auge.
    »Haben Sie etwas entdeckt?«
    »Ja. Allmählich ergibt alles einen Sinn.« Paris’ Blick wanderte über die Kabelverbindungen. »Die künstliche
    Gravitation verfügt offenbar über eine zusätzliche
    Energieversorgung,

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