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Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
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sich ein wenig warm an und enthielt genug Energie, um Kommunikationssignale über weite Strecken zu senden. »Ein törichter Fehler«, murmelte Janeway. »Aber ich werde Sie beide nicht noch einmal unterschätzen.«
    »Captain…«, begann Bolis, doch die Kommandantin
    unterbrach ihn mit einem scharfen Blick.
    »Ich weiß. Sie haben nicht damit gerechnet.« Janeway
    musterte ihn. »Sie hatten keine Ahnung, dass er Ihre Geste auf eine solche Weise nutzen würde, oder?«
    Sie wartete keine Antwort ab und drehte den Kommunikator hin und her, als sie sich wieder an Lekket wandte. »Sie haben Ihrer Regierung eine Nachricht übermittelt.«
    »Ja«, bestätigte der Commodore. Es klang nicht etwa
    verlegen, sondern stolz. Janeway verstand ihn. An seiner Stelle hätte sie ähnlich empfunden. In der Gefangenschaft nutzte man jedes Mittel, das wusste sie aus eigener Erfahrung.
    »Sie haben Ihrer Regierung von den jüngsten Ereignissen berichtet und hinzugefügt, dass wir den Marodeur suchen, Ihrer Meinung nach aber am falschen Ort.« Janeways Stimme hallte laut genug, um auf ihren Zorn hinzuweisen.
    »Ja.«
    »Haben Sie noch eine Nachricht gesendet?«, fragte die
    Kommandantin.
    »Nein«, antwortete Lekket und zog das Wort ein wenig in die Länge.
    Janeway wusste, was ihm durch den Kopf ging: Warum
    stellte sie eine solche Frage, wenn sie alles wusste?
    »Dies ist ein sehr leistungsfähiges Gerät«, sagte Janeway, hob den Kommunikator vor die Augen und betrachtete ihn einige Sekunden lang. Dann warf sie ihn Tuvok zu, der den Apparat mühelos auffing. »Offenbar ist es imstande, Signale zu bündeln und ganz bestimmten Koordinaten zu übermitteln.«
    Lekkets Erstaunen wuchs. »Ja, das stimmt.«
    Janeway sah sich auf der Brücke um und nahm zur Kenntnis: Nur in Tuvoks Gesicht – und in ihrem eigenen – zeigte sich keine Verwirrung.
    Sie ging indirekt vor, um ganz sicher zu sein, dass ihre Befürchtung tatsächlich zutraf.
    »Wir wären fast in eine tödliche Falle geraten, weil Sie sich mit Ihrer Regierung in Verbindung setzten«, sagte Janeway.
    Lekket schüttelte den Kopf, noch bevor die Kommandantin den anklagenden Satz beendete. »Nein, Captain. Ich schwöre Ihnen, dass meine Nachricht nur von der edesianischen
    Heimatwelt empfangen werden konnte. Um sie abzufangen, hätte sich ein Raumschiff oder Abhörposten direkt in der Kommunikationslinie befinden müssen, und dann wäre ich nicht in der Lage gewesen, den gewünschten Kontakt
    herzustellen.«
    »Sie haben ihm die Möglichkeit gegeben, eine Nachricht zu senden«, wandte sich Janeway an Bolis.
    »Unabsichtlich, das versichere ich Ihnen, Captain«, sagte Bolis. Er klang viel ruhiger als Lekket. »Wenn seine
    Mitteilung Ihre Position verriet…«
    Janeway unterbrach ihn. »Nein, das war nicht der Fall.«
    Daraufhin offenbarte auch Bolis ein wenig Überraschung.
    Die Augen verrieten ihn. Er sah kurz zu Lekket, dann zu den beiden Sicherheitswächtern und schließlich zu Tuvok – einem Blickkontakt mit Janeway wich er aus. Er starrte an ihr vorbei und vermied es, ihr in die Augen zu sehen.
    »Es gab noch eine zweite Sendung, mit der ersten verbunden, Lekket.« Janeway richtete die Worte an den Commodore,
    während sie auch weiterhin Bolis musterte. »An Bord dieses Schiffes werden alle Subraum-Aktivitäten aufgezeichnet, und zwar detailliert. Später können die Daten nach Ausgangspunkt, Dauer und Dutzenden von weiteren Parametern analysiert werden.«
    Bolis schwieg. Er wusste vermutlich, dass es keinen Sinn hatte, irgendetwas zu sagen.
    »Verrat scheint eine Angewohnheit von Ihnen zu sein, Mr.
    Bolis«, sagte Janeway und knirschte verärgert mit den Zähnen.
    Sie fragte sich noch immer, warum Bolis den Kommunikator darauf programmiert hatte, den Gimlon eine Nachricht zu senden, aber bestimmt dauerte es nicht mehr lange, bis sie eine Antwort bekam.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden, Captain. Ich…«
    Janeway brachte ihn zum Schweigen, indem sie die Hand
    hob. »Bitte«, sagte sie. »Ich glaube, Commodore Lekket ist zu vielen Dingen fähig, nicht aber dazu, sein eigenes Volk zu verraten, indem er sich ganz bewusst mit den Gimlon in Verbindung setzt.«
    Sie trat einen Schritt vor und musste sich sehr beherrschen, um nicht die Fäuste zu ballen. »Sie haben Ihren Kommunikator darauf programmiert, den Gimlon eine heimliche Mitteilung zu schicken, sobald Lekket einen Kontakt mit den Edesianern herstellte. Falls wir die Kom-Aktivität bemerkten, sollten wir nur Lekkets Sendung

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