Frontlinien
vorsichtig.«
Niemand stand hinter der ersten Tür, die Chakotay öffnete –
dahinter erstreckte sich etwas, das nach einem leeren
Kontrollraum aussah.
Die zweite Tür erwies sich als interessanter.
Ein Gimlon sprang vor.
Chakotay sah eine Klinge in der Hand des Soldaten. Er wollte nicht schießen – immerhin konnten die Disruptorgewehre nicht auf Betäubung justiert werden –, aber der Gimlon war ganz offensichtlich bestrebt, ihn zu erstechen. Der Erste Offizier trat einen Schritt zurück und wich dem Messer aus. Der Soldat verfehlte das Ziel und glücklicherweise verlor er dadurch das Gleichgewicht. Er stolperte, fiel zu Boden.
Chakotay trat ihm das Messer aus der Hand – die Klinge rutschte fort.
Der Gimlon drehte sich, um aufzuspringen und erneut
anzugreifen. Chakotay schlug mit dem Kolben des Gewehrs zu, setzte seine ganze Kraft ein und hörte, wie der Unterkiefer des Soldaten brach. Er erschlaffte und blieb reglos liegen.
»Vier erledigt«, sagte Chakotay leise. »Bringen Sie diesen Burschen zu den anderen.«
»Ich habe zwei weitere gefunden, Commander«, rief
Lothridge aus dem Korridor. »Beide ausgeschaltet.«
»Gut, also sechs erledigt.« Chakotay wandte sich dem
Korridor zu, als Paris, Chen und die anderen eintrafen.
»Ausschwärmen. Deck für Deck, in Dreiergruppen. Was ich gerade getan habe, war ziemlich dumm. Sie sollten sich nur dann ein Beispiel daran nehmen, wenn Sie absolut sicher sind zu gewinnen. Und ich meine wirklich absolut sicher.«
»Treffen wir uns auf der Brücke?«, fragte Paris, und ein fast schelmisches Lächeln umspielte seine Lippen.
»Sie, ich und einige andere machen uns direkt auf den Weg dorthin«, erwiderte Chakotay.
Paris schloss die Hände fester um sein Disruptorgewehr und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. »Finger, lasst mich jetzt nicht im Stich.«
Die Tür des Lifts öffnete sich so plötzlich, dass Chakotay überrascht war. Zwei Gimlon starrten verblüfft, als sie Chakotay, Paris, Holland und Lothridge sahen. Der Erste Offizier der Voyager stieß beide Soldaten mit dem Gewehr zurück und Lothridge warf eine Betäubungsgranate. Sie
explodierte, als die Tür des Lifts wieder zuglitt.
»Eine der anderen Gruppen wird sich um die beiden
kümmern«, sagte Paris.
»Ja, aber wir haben gerade unsere letzte Granate eingesetzt.«
Lothridge wirkte sehr enttäuscht.
»Dann gehen wir eben auf die altmodische Art und Weise vor«, sagte Chakotay. »Und wir schießen, wenn es sein muss.«
»Aye, Sir.«
Stille herrschte, abgesehen vom Summen des Turbolifts, während er die Männer zur Brücke trug. Als das Summen
verklang und Chakotay vermutete, dass sie die Brücke erreicht hatten, drückte er eine Taste und verhinderte damit, dass sich die Tür öffnete.
»Holland, nach links«, flüsterte er. »Ich übernehme die Mitte.
Lothridge, die rechte Seite. Paris, Sie bleiben zurück und geben uns Deckung.«
Sie nickten und der Erste Offizier betätigte erneut die Taste.
Das Schott glitt beiseite. Chakotay und seine Begleiter sprangen sofort vor.
Drei Gimlon-Offiziere sahen von ihren Stationen auf. Der Captain des Schiffes drehte sich im Kommandosessel; seine Miene zeigte zuerst Erstaunen und dann Zorn.
»Keine Bewegung«, sagte Chakotay und hob drohend die
Waffe.
Der dickliche Gimlon-Kommandant erhob sich langsam und umständlich.
»Sie sind vermutlich der Grund, warum ich den Kontakt zur halben Crew verloren habe«, sagte er.
»Treten Sie von den Kontrollen fort«, wies Chakotay die übrigen Gimlon an. »Machen Sie keine Schwierigkeiten.«
Der Kommandant nickte. »Natürlich nicht. Allerdings muss ich Ihnen sagen: Computer, aktiviere Selbstzer…«
Chakotay feuerte und ein Disruptorstrahl fauchte.
Der Gimlon-Captain stieß noch einen Schrei aus, bevor sich sein Körper auflöste.
Ich bin einmal darauf hereingefallen, dachte Chakotay. »Er hätte sich nicht bewegen sollen.«
Die anderen Gimlon schwiegen fassungslos.
Chakotay zuckte mit den Schultern und trat aufs untere Deck der Brücke, die nun ihm gehörte.
»Wer sind Sie?«, brachte schließlich einer der Gimlon-
Soldaten hervor.
Chakotay zögerte, wechselte einen kurzen Blick mit Paris und wandte sich dann wieder den Gimlon zu. »Ein Anführer.«
27
»Dies ist meine Schuld«, sagte Lekket zum dritten Mal
innerhalb weniger Minuten. Die übrigen Personen im
Maschinenraum, vor allem Janeway, konnten es nicht mehr hören.
Ja, es war größtenteils seine Schuld. Lekket hatte den
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