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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
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ignoriert, das sich bei seinem nächsten Blick in ihre Richtung wieder
eingestellt hatte, aber sie hatte sich ohnehin schon wieder abgewandt und
lächelte einen jungen Mann mit hellbraunem Haar an. Fast war er erleichtert gewesen,
als Crispin ihm gesagt hatte, dass sie verheiratet war. Es gab also wirklich
keinen Grund, weiter Gedanken an sie zu verschwenden.
    Aber jetzt
war Denise Witwe und lag mit nichts als einem Handtuch am Leib in seinen Armen.
Sein Verlangen nach ihr war unter diesen Umständen schwer zu ignorieren.
    Sie ist nichts für dich, ermahnte
sich Spade.
    Aber
hübsch war sie trotzdem, das konnte er sich ja ruhig eingestehen. Nass wirkte
ihr Haar dunkler, und ihre Haut war rosig und zart. Der beißende Schwefelgeruch
hatte sich verflüchtigt, und über all die Parfümdüfte hinweg drang ihr ganz eigener
Körpergeruch nach Jasmin und Honig zu ihm durch. So in das Handtuch gewickelt,
die Augen geschlossen, die Lippen leicht geöffnet, fand er sie sehr viel
verlockender als zu dem Zeitpunkt, als er ihren nackten Körper auf Verletzungen
überprüft hatte.
    Spade rief
sich zur Ordnung. »Ziehen wir dir was an«, sagte er. »Sobald wir in Sicherheit
sind, setze ich mich mit Crispin in Verbindung. Dann sage ich ihm, wo er und
Cat dich abholen sollen.«
    Denise
riss die Augen auf. »Nein.«
    »Nein?«,
fragte Spade überrascht nach.
    Sie packte
seine Hand fester, als er es ihr zugetraut hätte. »Du darfst ihnen nichts
sagen. Cat wird alles stehen und liegen lassen, um Roms Verfolgung
aufzunehmen, aber er ist zu stark. Ich ... ich habe gesehen, wozu er fähig ist.
Ich kann nicht zulassen, dass sie sich mit ihm anlegt, aber wenn sie erfährt,
was passiert ist, wird sie es versuchen.«
    »Denise.«
Spade schlug einen sehr vernünftigen Tonfall an. »Du kannst nicht einfach durch
die Weltgeschichte laufen und so tun, als hätte der Dämon dich nicht
gezeichnet. Du musst eine Möglichkeit finden, die Male loszuwerden, und ...«
    »Ich weiß,
wie ich sie loswerden kann.«
    Spade zog
die Augenbrauen hoch. »Tatsächlich?«
    »Der Dämon
will, dass ich einen Vorfahr von mir finde, er heißt Nathanial«, erklärte
Denise. »Wie es aussieht, hat dieser Typ seine Seele verpfändet und sich dann
ohne zu zahlen aus dem Staub gemacht. Der Dämon glaubt, er versteckt sich bei
Vampiren oder Ghulen. Wenn ich Nathanial finden und Rom ausliefern kann, werde
ich die Zeichen wieder los, und Rom lässt meine Familie in Ruhe.«
    Seiner
Überraschung zum Trotz fand Spade seine Sprache wieder. »Und wenn du dem Dämon
diesen Nathanial nicht auslieferst?«
    Denise
schauderte. »Dann gewinnt Roms Essenz immer mehr Macht über mich ... bis ich zu
einem Gestaltwandler werde wie er.«
     
    3
     
    Denise
wandte den Blick von der Straße ab. Unter weniger düsteren Umständen hätte sie
sicher befürchtet, ihr letztes Stündlein hätte geschlagen. Spade fuhr wie der
Henker; atemberaubend präzise und ohne jede Rücksicht auf Geschwindigkeitsbeschränkungen
wechselte er zwischen den Fahrspuren hin und her. Als sie ihn darauf
hingewiesen hatte, dass sie bestimmt bald von der Polizei angehalten würden,
wenn er so weiterraste, hatte Spade nur gegrinst und gemeint, er hätte sowieso
Hunger.
    Ihr Gefühl
sagte ihr, dass er es ernst meinte.
    Um nicht
ständig das vorbeihuschende Durcheinander aus Autos und Landschaft ansehen zu
müssen, konzentrierte sie sich auf Spade. Sein Haar war vollkommen schwarz,
stand am Hinterkopf durch einen offenbar natürlichen Wirbel ab und fiel ihm
dann in schimmernden Wellen über die Schultern. Ebenso dunkle Brauen bildeten
den Rahmen für seine bernsteinfarbenen Augen. Beides stand im krassen Gegensatz
zu seinem Teint, dessen perfekte Blässe ihn als Vampir auswies. Selbst im
Sitzen konnte man erkennen, wie groß er war, was ihn im Gegensatz zu manch
anderem allerdings nicht linkisch wirken ließ. Nein, Spade überragte seine Umgebung
aufrecht und selbstsicher, bewegte die langen Glieder elegant und präzise.
Tödlich präzise.
    Eine
plötzliche Erinnerung flackerte in ihr auf. »Du bleibst jetzt einfach bei
meinen Kumpels, während ich es mir mit deiner Freundin auf dem Rücksitz
gemütlich mache«, hatte der Fremde grinsend zu Denise gesagt und sie gepackt.
Im nächsten Augenblick hatte er auch schon auf dem Boden gelegen, und von
seinem Kopf war nur noch eine rote Masse übrig. Mit grün blitzenden Augen
stand Spade über ihm und versetzte seinem Körper einen so heftigen Tritt, dass
er gegen den nächsten

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