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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
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schließen und eine Woche lang nicht an den Tod
denken müssen. Oder wenigstens einen Tag oder eine Stunde. Aber wenn sie
Nathanial nicht auftrieb, würde sie bald mit dem Tod ihrer ganzen Familie
konfrontiert sein.
    Sie würde
Cat mit ins Boot holen müssen. Bones war ein Meistervampir und ehemaliger
Auftragskiller; er hatte also Erfahrung darin, Leute aufzuspüren, und Einfluss
in der Welt der Vampire obendrein. Es war die einzig logische Entscheidung ...
nur würde Bones sich verpflichtet fühlen, sie zu beschützen, wenn ihre Lage zu
brenzlig wurde. Meinen Mann habe ich schon auf dem Gewissen, dachte
Denise finster. Wie soll ich weiterleben, wenn ich den Mann meiner
besten Freundin auch noch in den Tod schicke?
    »Noch ein
paar Stunden, dann sind wir in Springfield«, meinte Spade. »Dort suchen wir uns
ein Hotel und ...«
    Denise
setzte sich kerzengerade auf. »Du.«
    Er zog die
Brauen hoch. »Wie bitte?«
    »Dm «,
wiederholte sie. »Du bist ein Meistervampir. Du hast schon Leute aufgespürt,
das hat Cat mir erzählt, und ich bedeute dir nichts. Wenn dir die
Angelegenheit zu heikel wird, riskierst du also nicht dein Leben, sondern
steigst einfach aus. Du bist wie geschaffen für die Suche nach Nathanial.«
    Diesmal
warf Spade ihr gar nicht erst einen seiner Du-spinnst-doch-Blicke zu; mit einem Schlenker fuhr er von der Straße ab und hatte bereits
auf der Standspur angehalten, bevor Denise dazu kam, sich Sorgen wegen des
Gegenverkehrs zu machen.
    »Ich kann
nicht einfach alles stehen und liegen lassen, nur um einem von einem Dämon
verfolgten Sterblichen hinterherzurennen, der sich gar nicht erst mit den
Mächten der Finsternis hätte einlassen sollen«, stellte er zähneknirschend
klar. »Tut mir leid, Denise.«
    Sie war so
verzweifelt, dass sie ausfallend wurde. »Es tut dir leid? Das glaube ich kaum.
Ja, ich weiß, dass ich dich um einen großen Gefallen bitte, aber ich erwarte ja
nicht, dass du es um meinetwillen tust. Ich hatte gehofft, du würdest es für
deinen Freund tun, denn wie du weißt, kann ich mich nur noch an ihn wenden,
falls du mir nicht hilfst. Aber hey, vielleicht kannst du ja zu Cat sagen, dass
es dir leidtut, wenn Bones bei einer Sache draufgeht, für die du zu beschäftigt
warst. Lässt sich ja auch leicht sagen, dass einem jemand etwas bedeutet,
solange man es nicht unter Beweis stellen muss.«
    In einem
Wimpernschlag war er über ihr, sein Gesicht dem ihren so nah, dass sie sich
nicht auf ein bestimmtes Detail konzentrieren konnte. So genau musste sie ihn
aber auch gar nicht sehen. Seine knurrende Stimme signalisierte überdeutlich,
wie wütend er war.
    »Niemand
weiß, dass du mich angerufen hast. Niemand weiß, wo du bist. Ich könnte deine
Leiche vor Sonnenuntergang verscharrt haben, dann brauchte ich mir keine Gedanken
mehr darüber zu machen, ob Crispin womöglich sein Leben für dich riskiert.
Fordere mich also besser nicht noch einmal auf, dir zu beweisen, wie viel mein
Freund mir bedeutet.«
    Spades
Augen hatten jetzt nicht mehr ihre normale Cognacfarbe. Sie waren leuchtend
grün, brennend vor Leidenschaft, und Denise musste keine Untote sein, um die
Energie zu spüren, die von ihm ausging. Aber sie wusste auch instinktiv, dass
Spade ihr nichts tun würde, egal, wie wütend er war. Hätte Rom es nur auf sie
allein abgesehen gehabt, hätte sie auf eigene Faust versucht, etwas gegen ihn
zu unternehmen, aber das Leben ihrer Angehörigen hing davon ab, dass sie es
schaffte, Spade auf ihre Seite zu ziehen.
    »Wenn du
mich verscharrt hast, kannst du ja auch gleich meine restlichen Angehörigen
suchen und jeden Einzelnen umbringen«, gab sie zurück. »Denn genau das wird Rom
tun, wenn ich ihm Nathanial nicht ausliefere. Wie viele Morde bist du bereit zu
begehen, um mir nicht helfen zu müssen?«
    Er lehnte
sich zurück, in seinem Gesicht stand etwas, das wie Unglaube wirkte. »Versuchst
du, mich zu erpressen?«
    Denise
stieß ein bitteres Lachen aus. »Erpressung würde bedeuten, dass ich dir etwas
Erstrebenswertes zu bieten hätte, aber ich habe nichts ... außer der Hoffnung,
nicht noch mehr meiner Angehörigen verlieren zu müssen. Du hast sehr deutlich
gemacht, dass Menschen dir nicht viel bedeuten, aber ist das so unbegreiflich
für dich?«
    Spade
wandte den Blick ab und sah durchs Fenster auf den vorbeirauschenden Verkehr.
Schließlich legte er mit einem Ruck den ersten Gang ein.
    »Zu deinem
Glück nicht.«
     
    Nach ihrer
Ankunft im Hotel war Denise sofort im Badezimmer

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