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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
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gründlichen Strichen von Härchen
befreite. Noch ein Spritzer aus der bereitstehenden Flasche, und er griff sich
eins der Metallstäbchen mit den spitzen Enden. Er tauchte es in den Behälter,
der aussah wie der Tuschkasten eines Kindes, aber offenbar Tinte enthielt, und
drückte ihr die Spitze gegen den Arm, bis sie in die Haut eindrang.
    Es
zwickte, aber nicht schlimm. Eher wie einer dieser Bluttests, bei denen man in
den Finger gepiekt wurde. Francine und Chad ließen Denise allerdings nicht aus
den Augen, während ein Tropfen ihres Blutes sich mit der dunklen Tinte
vermischte ... und sie schließlich hochrot färbte.
    »Wir haben
ein Problem«, murmelte Chad.
     
    15
     
    »Was für ein
Problem?«, fragten Denise und Spade gleichzeitig.
    Chad
streckte die Hand aus, nahm mit einem Finger Denises Blutstropfen auf und
wollte ihn sich gerade zum Mund führen, da packte Spade ihn am Arm.
    »Wenn du
ihr Blut probierst«, warnte er ihn mit äußerst ruhiger Stimme, »bringe ich dich
um.«
    Francine
erhob sich. »Du hast einen wirklich guten Ruf, aber ich toleriere keine
Drohungen ...«
    »Es wird
keine Drohungen geben, solange er nicht noch einmal versucht, ihr Blut zu
probieren«, schnitt Spade ihr das Wort ab, sein Tonfall klang ebenso freundlich
wie tödlich.
    »Genau wie
der andere Vampir«, stellte Chad kopfschüttelnd fest.
    Denise
beugte sich vor. »Welcher andere Vampir?«
    Spade
wischte Chads Finger ab, spritzte mit hochgezogenen Brauen etwas von der Lösung
aus der Flasche darauf und wischte dann noch einmal darüber.
    »Der
Vampir, der diesen Sterblichen begleitet hat, der die gleichen Zeichen hatte
wie du«, antwortete Chad, der inzwischen ein wenig ärgerlich klang. »Er wollte
auf keinen Fall, dass wir das Blut des Jungen probieren. Das hatte ich bis eben
ganz vergessen.«
    Spade warf
Denise einen vielsagenden Blick zu, aber ihr war bereits klar, dass sie den
Mund halten musste. Innerlich allerdings bebte sie vor Erregung. Jetzt stand
fest, dass der Vampir, in dessen Begleitung Nathanial vor so vielen Jahren zu
Chad und Francine gekommen war, gewusst hatte, dass die Zeichen Nathanials Blut
in eine Droge verwandelt hatten. Genau wie ihres. Nathanial über den
Red-Dragon-Markt aufzuspüren würde funktionieren. Es musste funktionieren.
    »Weißt du
noch, wie der Typ hieß?«, erkundigte sich Spade.
    Chad und
Francine schüttelten die Köpfe. »Er war damals noch ein junger Vampir. An mehr
kann ich mich nicht erinnern«, antwortete Chad.
    »Der Junge
hat wohl ihm gehört«, meinte Spade wegwerfend. »Ist ziemlich unhöflich, sich
am Besitz eines anderen zu vergreifen, auch wenn man nur ein Tröpfchen nimmt.«
    Er traute
den beiden nicht. Denise überlief es eiskalt. Sie hatte sich so sehr davor
gefürchtet, durch Roms Zeichen zum Monster zu werden, dass sie gar nicht
darüber nachgedacht hatte, was für gefährliche Auswirkungen die Angelegenheit
womöglich noch haben könnte. Spade wollte
vielleicht nichts mit ihrem verseuchten Blut zu tun haben, andere aber schon. Red Dragon war der Stoff, den Vampire kauften, um high zu werden, und Denise war
randvoll davon.
    »Wie
gesagt, wir haben ein Problem«, fuhr Chad fort. »Ihr Blut ist stärker als die
Mixtur in der Tinte, sodass es nichts nutzen würde, ihre Zeichen
überzutätowieren. Wir brauchen eine höhere Dosis. Eine viel höhere.«
    »Okay,
dann mal los«, antwortete Denise. »Macht, was ihr bei meinem ... bei dem
anderen Sterblichen gemacht habt.«
    »Es wird
aber brennen«, wandte Francine mitfühlend ein.
    Wenn es
verhindern würde, dass Rom sie aufspürte und sie sich in ein Monster
verwandelte, konnte es von ihr aus brennen wie die Hölle, sie würde es trotzdem
machen.
    »Ist schon
okay. Bringen wir's einfach hinter uns«, meinte Denise gefasst.
    Francine
tätschelte sie. »Chad, nimm das Jerusalem-Salz«, sagte sie; ihr Tonfall wurde
knapp und sachlich.
    Chad zog
ein kleines Fläschchen aus dem Koffer und warf Spade einen vielsagenden Blick
zu. »Ändert aber den Preis.«
    Denise
bekam wieder ein schlechtes Gewissen, aber Spade bellte nur: »Das war das
letzte Mal, dass du ihr gegenüber den Preis erwähnt hast.«
    »Chad«,
mischte Francine sich mit leichtem Tadel in der Stimme ein. Sie lächelte Spade
an. »Verzeihung. Wir besprechen das ganz zum Schluss. Das Wichtigste ist doch
jetzt, dass wir unsere hübsche Kleine hier verarzten können.«
    »Ja, ja«,
meinte Spade, er klang noch immer gereizt.
    Denise
wäre am liebsten im Erdboden versunken,

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