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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
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war, sie vertraute ihm im Augenblick sogar mehr als jedem anderen.
Außerdem wollte sie ihm ihre Dankbarkeit beweisen. Und da konnte sie es ihm ja
zumindest ersparen, sie stundenlang festhalten zu müssen, während sie in Panik
geriet. »Also gut.«
    Spade
lächelte, und für einen kurzen Moment ließ dieser Anblick alles andere in den
Hintergrund treten. Selbst mit dem verschlossenen Gesicht, das er sonst immer
aufsetzte, sah Spade gut aus, aber wenn er lächelte, war er atemberaubend.
Schade, dass er das nicht öfter tat.
    Seine
Augen wurden grün. Instinktiv wollte Denise den Blick abwenden, weil ihr klar
war, dass diesmal alles anders sein würde als sonst, aber sie tat es nicht. Sie
sah ihm direkt in die sich immer greller grün färbenden Augen.
    »Ich kann
deinen Widerstand spüren.« Seine Stimme klang jetzt tiefer. Vibrierte fast.
»Lass mich ein, Denise. Alles ist gut. Du bist in Sicherheit ...«
    Ihre
Augenlider wurden plötzlich schwer. Spade sprach noch auf sie ein, aber seine
Worte klangen immer undeutlicher. Um sie herum verschwamm alles, bis sie das
Gefühl hatte, nur noch das schöne smaragdfarbene Leuchten seiner Augen sehen zu
können. Ihr machtvoller Glanz machte ihr keine Angst mehr. Sie waren so hübsch
anzusehen ...
    Sie
blinzelte. Spades Gesicht schwebte immer noch dicht vor ihrem, er wirkte
angespannt. Sie gab auf.
    »Es funktioniert
nicht«, sagte sie und machte sich auf das Unvermeidliche gefasst.
    Ein
Lächeln breitete sich auf Spades Zügen aus. »Schon vorbei.«
    Denise
besah sich ihre Arme. Kunstvolle Muster erstreckten sich von ihren
Handgelenken bis zu ihren Ellbogen, verdeckten die Zeichen, als hätte man ihr
schwarze Spitze auf die Haut genäht. Sie spürte keinen Schmerz, nicht mal ein
Zwicken. Francine und Chad waren fort, aber sie saß noch vor dem Kamin, die
Arme auf dem Tisch ausgestreckt; etwas, das aussah wie Vaseline, war darauf
verteilt.
    »Wow, du
bist gut«, hauchte Denise.
    Spades
Lachen klang ein wenig spitzbübisch. »Du hast ja keine Ahnung.«
    Da fiel
ihr auch auf, dass die Handtücher verschwunden waren und ihre Hände wieder ihr
normales Aussehen angenommen hatten. Tränen traten ihr in die Augen. War sie
geheilt?
    »Denkst
du, es ist weg? Ganz?« Sie hoffte aus tiefstem Herzen, dass man ihr die
Dämonenessenz ausgetrieben hatte.
    Spade
wurde wieder nüchtern. »Ich habe einen Tropfen deines Blutes gekostet, bevor
ich dich aus der Trance geweckt habe. Es ist nach wie vor verändert.«
    Enttäuschung
stieg in ihr auf, aber sie verdrängte sie. »Vielleicht wird es jetzt nicht mehr
schlimmer. Und wenn ich Nathanial dem Dämon ausgeliefert habe, ist es
vielleicht sogar ganz vorbei.«
    Und du
kannst deiner Wege gehen, fügte sie an Spade gewandt im
Stillen hinzu. Sie würden beide ihr Leben dort wiederaufnehmen können, wo es
durch dieses ganze Dilemma ins Stocken geraten war. Der Gedanke hatte
plötzlich gar nichts Tröstliches mehr an sich.
     
    16
     
    Spade
öffnete die Tür zur Cherry Suite, erfreut über Denises Reaktion. Die machte
große Augen, als sie eintrat und alles auf sich wirken ließ: die deckenhohen
Fenster, den feudalen roten Wohnbereich mit den kreisförmig angeordneten Sofas,
das Speisezimmer mit seinem extravaganten orangefarbenen Barbereich und die
beiden großen Schlafzimmer. Trotz ihrer enormen Größe ließ sich die Suite
leicht auf einen Blick erfassen. Statt durch Wände war sie durch Vorhänge
unterteilt, und die waren allesamt geöffnet.
    Der Butler
stellte ihr Gepäck ab und ging, nachdem Spade ihm versichert hatte, er müsse
nicht auch noch die Kleidung einräumen.
    »Das ist wundervoll«, rief Denise schließlich. Dann trat wieder der vertraut schuldbewusste
Ausdruck in ihre Augen. »Das muss wahnsinnig teuer sein.«
    »Wäre es
kein Vertrauensmissbrauch gewesen, hätte ich dir unter Hypnose befohlen, dir
nie mehr über meine Finanzen Gedanken zu machen«, gab Spade amüsiert zurück.
»Ich bin doch hier angeblich auf der Suche nach teuren Vergnügungen der
illegalen Art, schon vergessen? Da kann ich bei meiner Unterkunft schlecht
knausern.«
    »Als
knausrig kann dich jedenfalls keiner bezeichnen, der das hier zu sehen
bekommt«, murmelte Denise auf dem Weg ins Gästezimmer mit seinem riesigen
Whirlpool und dem enormen runden Himmelbett.
    Hätte sie
gewusst, dass er die Suite nur gebucht hatte, weil er wollte, dass sie während
ihres ersten Las-Vegas-Aufenthalts trotz der alles andere als heiteren Umstände
von purem Luxus umgeben war,

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