Frost, Jeaniene
dauerhafte
Symbole dämonischer Macht«, erklärte Francine, während sie sich neben Denise
setzte. »Wir werden sie mit unseren eigenen dauerhaften Machtsymbolen
überdecken. Diese werden die Verbindung zwischen dem Dämon und dir unterbrechen
oder zumindest so weit verwässern, dass der Dämon sie nicht weiter ausbauen
kann - es sei denn, du kommst wieder in Kontakt mit ihm und er zeichnet dich
erneut. Das solltest du also um jeden Preis vermeiden.«
Denise
konnte das schrille Lachen nicht unterdrücken, das dieser Ratschlag ihr
entlockte. »Hatte ich eh vor.«
Chad war
immer noch mit seinen Vorbereitungen beschäftigt, aber auch er mischte sich in
die Unterhaltung ein, obwohl er beim Sprechen nicht aufsah. »Man kann sich auch
Abwehrsymbole stechen lassen. Ich trage Schutzzauber auf den Armen. Hab sie mir
schon als Mensch zugelegt. Sie sollten dazu dienen, herumstreifende, nicht
körperliche Dämonen daran zu hindern, Besitz von mir zu ergreifen. Willst du
auch welche?«
Das war
jetzt wirklich ein bisschen viel auf einmal. »Brauche ich die denn?«
»Ich
glaube nicht«, antwortete Francine. »Fälle von Besessenheit treten selten auf,
und wenn, dann handelt es sich meist um weniger mächtige Dämonen, die
versuchen, aus der Unterwelt auszubrechen. Die wenigsten Menschen begegnen je
einem Dämon, aber als wir noch sterblich waren, haben wir die Schutzzeichen
gebraucht. Dämonen wehren sich, wenn sie angegriffen werden.«
Denise
schluckte. Angesichts der Tatsache, dass Rom so wütend auf sie gewesen war,
fand sie diese Vorstellung gar nicht beruhigend.
»Bloß ein
paar Minuten noch«, verkündete Chad. »Dann können wir dich tätowieren.«
Er fing
an, den Inhalt von einigen der kleinen Fläschchen mit verschiedenen Pulvern zu
vermischen und besah sich dann stirnrunzelnd die schwarze Masse, die er
zusammengebraut hatte.
»Wir
müssen dich testen, bevor wir mit den Tätowierungen anfangen«, stellte er
fest. »Nimm die Handtücher ab, und gib mir deinen Arm.«
»Nein.«
Spade
hatte geantwortet, bevor Denise selbst protestieren konnte. Der Ausdruck in
seinen dunklen Augen war unergründlich.
»Die
Handtücher bleiben dran. Du musst um sie herumarbeiten.«
Chad sah
aus, als wollte er Einwände erheben, aber Francine zuckte nur mit den
Schultern. »Es müsste okay sein, wenn die Zeichen sich nicht bis auf ihre Hände
ausdehnen«, sagte sie.
»So geht
das aber eigentlich nicht«, murrte Chad.
Francine
lächelte Denise an. »Künstler neigen zu Temperamentsausbrüchen, und Chad war
schon Künstler, bevor er Dämonologe und Vampir wurde.«
Denise
erwiderte das Lächeln der Frau ein wenig zögerlich. Francine strahlte etwas so
Warmes und Herzliches aus. Ihr Beruf - und die Tatsache, dass sie eine Vampirin
war - schienen gar nicht dazu zu passen.
Oder doch?
Francine war die erste Dämonologin, die Denise kennenlernte, und so vielen
Vampiren war sie im Grunde genommen auch noch nicht begegnet. Einmal dem, der
versucht hatte, sie auszusaugen, als Cat ihr über den Weg gelaufen war, und
dann Cat selbst, die eine Halbvampirin war. Dann Bones, Spade, Ian, Ians
Vorfahr Mencheres, Täte, ein paar Wachleuten, die sie nicht mal richtig gegrüßt
hatte ... und jetzt Emma, Alten, Francine und Chad.
Weniger
als ein Dutzend, stellte sie fest. Nicht genug, um sich ein faires Urteil über
eine ganze Spezies erlauben zu können. Und trotzdem hatte sie an jenem
Silvesterabend die hässliche Seite der Welt zu sehen bekommen, in der die Untoten
lebten.
»Denise.«
Offenbar
hatte Spade sie nicht zum ersten Mal angesprochen. »Verzeihung«, sagte sie und
schüttelte leicht den Kopf. »Was soll ich jetzt machen?«
»Dich auf
den Boden setzen und den Arm auf den Tisch legen, mit hochgerolltem Ärmel.«
Denise
hockte sich hin und versuchte, ihren rechten Ärmel hochzukrempeln, ohne dabei
die Handtücher zu lösen. Gelinde gesagt entpuppte es sich als ziemlich
schwierig, mit ihren vermummten Krallenhänden irgendetwas zu greifen. Spade
wartete einen Augenblick und krempelte ihr dann selbst die Ärmel auf. Chad und
Francine tauschten einen Blick aus, sagten aber nichts.
Chad nahm
das freigelegte Dämonenzeichen in Augenschein und stieß einen leisen Pfiff
aus. »Ist tief«, stellte er fest, während er die sternförmigen Symbole auf
ihrer Haut mit dem Finger nachfuhr. »Wir müssen die Stelle rasieren und
desinfizieren«, fuhr er fort, woraufhin er die Innenseite ihres Unterarms
einschäumte und dann mit ein paar schnellen,
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