Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
Vom Netzwerk:
gekannt, bevor Sex ins Spiel gekommen war, sodass auch da die
Fronten geklärt gewesen waren. Spades Bemerkung, seine Gefühle für sie hätten
nichts Unverbindliches an sich, konnte im grellen Licht des Tages vieles
bedeuten, und eine Beziehung gehörte nicht notwendigerweise dazu.
    Na ja,
jedenfalls würde sie nicht im Bett sitzen bleiben und sich verrückt machen, bis
Spade zurückkam. Denise stand auf und ging ins Bad. Was immer ihr auch
bevorstand, mit geleerter Blase, sauberem Körper und frischem Atem ließ es sich
besser ertragen.
    Was Denise
allerdings zu sehen bekam, als sie zwanzig Minuten später wieder aus dem
Badezimmer kam, ließ ihr das Herz in die Hose rutschen. Spade war da. Voll
bekleidet saß er auf der Couch, und er war nicht allein.
    Als Bones
sie mit seinen dunkelbraunen Augen ansah, wäre Denise fast in Tränen
ausgebrochen. Spade hatte ihn angerufen, damit er sie holen kam. Er hatte es
sogar so eingerichtet, dass Bones schon da war, wenn sie aufwachte, um sich
eine unschöne Szene zu ersparen. Gott, die letzte Nacht war ein One-Night-Stand und ein Mitleidsfick gewesen. »Denise«, begann. Spade.
    »Nein«,
schnitt sie ihm mit erhobener Hand das Wort ab. »Ich will nichts hören. Gib mir
noch ein paar Minuten, Bones, dann bin ich abreisefertig.«
    Spade
würdigte sie keines Blickes mehr, aber Bones' wirkte erstaunt. »Du willst mit
mir abreisen?«
    »Ich habe
dir doch schon gesagt, dass sie nirgendwo hingeht«, knurrte Spade. Dann konnte
Denise ihn nicht länger ignorieren, weil er direkt vor ihr stand und sie bei
den Armen packte. »Was zum Teufel ist in dich gefahren?«
    Sie
lachte, schrill und freudlos. »Was in mich gefahren ist? Oh, der war gut,
Spade. Ha, ha! Jedenfalls nichts, worüber du dir noch den Kopf zerbrechen
müsstest. Danke für die Zeit, die du für mich erübrigt hast. All die Zeit,
aber der Abschiedsfick wäre wirklich nicht nötig gewesen. Ein Vibrator bringt
es auch die ganze Nacht, Vampir.«
    Bones
räusperte sich taktvoll. »Soll ich mal kurz verschwinden, Kumpel?«
    »Wäre
gut«, antwortete Spade in eisigem Tonfall, seine Augen blitzten smaragdgrün.
    »Lass«,
fuhr Denise ihn an, als Bones aufstand. »Du wirst ihm vermutlich eh alles
erzählen, Spade. Aber wenn Cat das herausfindet, hoffe ich, dass sie dir einen
Silberpflock dahin steckt, wo die Sonne nicht scheint!«
    Spades
Griff lockerte sich. »Du glaubst, ich hätte Crispin angerufen, damit er dich
abholen kommt. Deshalb also das Theater.«
    »Warum
sonst taucht er urplötzlich hier auf?«, wollte Denise wissen, entsetzt, als
sie die Tränen in ihren Augen spürte.
    Spade
beugte sich dicht zu ihr, seine Hände streichelten ihr Gesicht. »Ich habe ihn
nicht angerufen, ich schwör's dir. Er ist von sich aus aufgekreuzt, aber das ist
egal. Ich habe es dir doch schon gesagt: Du wirst nirgendwo hingehen. Du
bleibst an meiner Seite, wo du hingehörst.«
    Er küsste
sie, langsam und nachdrücklich, bis ihre Tränen getrocknet waren und Wärme sie
durchströmte. Aber der Wärme folgte auch gleich wieder Angst. Ihre Gefühle
Spade gegenüber waren keine bloße Mixtur aus Lust, Dankbarkeit und
freundschaftlicher Zuneigung. Sie hatte sich in ihn verliebt. Und zwar heftig.
Ihre übertriebene Reaktion auf die Annahme, er hätte Bones angerufen, um sie
aus seinem Leben zu entfernen, war mehr als Beweis genug. Sie war bis über
beide Ohren verliebt und wusste nicht, ob sie schon bereit dazu war.
    »Mist, was
hast du da auf den Armen?«, hörte sie eine überraschte Stimme fragen.
    Denise
erstarrte. Spade machte Platz, sodass sie Bones sehen konnte, der direkt hinter
ihm stand. Er starrte ihre bloßen Unterarme an. Sie waren sichtbar geworden,
als ihr während der Umarmung mit Spade die Ärmel ihres Bademantels
hochgerutscht waren.
    »Glotze«,
sagte Spade.
    Bones ging
zum Fernseher und schaltete ihn ein, die Lautstärke war noch vom Vorabend voll
aufgedreht. Als er wieder bei ihr war, streckte er ihr die Hand entgegen.
    Denise
warf Spade einen Blick zu. Der nickte kurz, und sie ließ die Hand mit der
Innenseite nach oben in Bones' kühle Finger gleiten. Er musterte die Tatoos
eingehend und stieß ein leises Zischen aus.
    »Dämonenzeichen.«
Ein Wort, über den plärrenden Fernseher hinweg für Denise fast unhörbar,
obwohl Bones weniger als dreißig Zentimeter entfernt von ihr stand. Er ergriff
ihre andere Hand, und sein Gesichtsausdruck wurde noch finsterer.
    »Du
hättest mir das nicht verheimlichen sollen, Charles. Und
du

Weitere Kostenlose Bücher