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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
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auch nicht«, fügte er an Denise gewandt hinzu.
    »Mein
Freund«,, flüsterte Spade. »Du weißt noch nicht mal die Hälfte.«
    Denise
erstarrte, als Spade hinter sich griff und ein Messer vom Frisiertisch nahm.
Sie wusste, was er vorhatte, und es war nicht der kurze Schmerz, der sie
zurückzucken ließ, als die Messerspitze sich in ihre Handfläche bohrte. Spade
nahm den winzigen Blutstropfen mit dem Finger auf und hielt ihn Bones hin.
    »Sag
nichts«, wies er ihn in düsterem Tonfall an.
    Mit
hochgezogenen Brauen ergriff Bones den Finger seines Freundes und steckte ihn
sich in den Mund. Sofort wurden seine Augen grün, und er fuhr zurück, Spades
Hand von sich stoßend.
    »Allmächtiger!«
    »Sag's
nicht«, wiederholte Spade, diesmal noch eindringlicher.
    Der Blick,
den Bones Denise zuwarf, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Er wirkte
schockiert, abwägend ... und mitleidig.
    »Teufel auch«,
meinte er nur.
    Denise
konnte sich ein bitteres Auflachen nicht verkneifen. »Ja. Du sagst es.«
     
    25
     
    Im
nachmittäglichen Sonnenlicht blinzelnd beobachtete Spade das Boot, das direkt
auf sie zuhielt. Langes, rotes Haar tauchte am Bug auf, und er entspannte sich.
Cat und Crispin.
    Crispins
Auftauchen, die starke Machtaura, die von Web ausgegangen war, und die anderen
Meistervampire, die er im Schlepptau gehabt hatte, wären eigentlich Grund genug
gewesen, seinem Freund von Denises verseuchtem Blut zu erzählen. Allerdings
wollte Spade nur an einem Ort mit ihm reden, an dem sie nicht belauscht werden
konnten, was ganz Monaco ausschloss. Wer konnte schon wissen, wo Webs Leute
sich überall herumtrieben und nur darauf warteten, ihrem Meister irgendwelche
Klatschgeschichten zuzutragen?
    Aber hier
draußen auf dem Mittelmeer mit der lauten Musik im Hintergrund und mehr als
einer Meile zwischen seinem und dem nächsten Boot, waren sie so sicher, wie sie
es irgend sein konnten.
    Denise kam
unter Deck hervor und bemerkte sein ärmelloses Shirt. »Du brauchst noch ein
bisschen Sonnencreme.«
    »Suchst
wohl nach einem Vorwand, um mich zu befummeln?«, neckte er sie. »Den brauchst
du nicht. Ich steh drauf.«
    Lächelnd
kam sie näher. »Warum sollte ich nicht jede Chance nutzen, dich anzufassen? Du
hast den tollsten Körper, den ich je gesehen habe.«
    Er freute
sich, dass die Gestalt, mit der er leben musste, seit er als Sträfling auf den
Feldern geschuftet hatte, ihr gefiel. Früher hätte man seinen schlanken,
muskulösen Körper als Stigma der Unterschicht betrachtet, aber die Zeiten hatten
sich geändert, und Denise war eine moderne Frau.
    »Weißt
du«, meinte Denise, während sie ihm Sonnencreme auf Arme und Schultern
auftrug, »falls Web uns beschatten lässt, wird er kaum glauben, dass du hier
draußen nur ein bisschen Farbe bekommen willst.«
    Ihre Hände
waren so zart und bei der kühlen Brise sogar wärmer als die Sonne auf seiner
Haut. »Vampirhaut bräunt nicht. Ohne UV-Schutz holen wir uns höchstens einen
Sonnenbrand; der heilt dann ab, und das ganze Spiel fängt von vorne an.«
    Sie warf
ihm einen nachdenklichen Blick zu. »Dann weiß Web, dass du etwas im Schilde
führst.«
    »Denke ich
auch«, stimmte Spade ihr zu. »Aber er weiß nicht, was, und eine Bootstour ist
weniger verdächtig als eine abrupte Abreise aus Monaco.«
    »Ich weiß
wirklich nicht, warum du Bones doch eingeweiht hast. Wir waren uns doch einig,
dass wir ihn aus der Sache raushalten wollen«, murrte sie.
    Spade
stellte die Flasche mit der Sonnencreme weg und schloss sie in die Arme.
»Crispin hat gewusst, dass ein Dämon in deinem Haus gewesen ist. Und auch dass
du die Welt der Untoten meiden wolltest; und ihm war klar, dass ich mich
normalerweise nicht mit Sterblichen einlasse. Er hätte immer weiter gebohrt,
bis ich ihm die Wahrheit gesagt hätte - und wir brauchen seine Hilfe ohnehin.«
    Denise
atmete tief durch, vor Sorge nahm ihr Geruch eine herbe Note an. »Du willst die
Suche nach Nathanial nicht aufgeben, oder?«
    »Nein«,
antwortete er sanft. »Ich könnte dich und deine Familie natürlich vor Rom
verstecken. Aber solange diese Zeichen dein Blut zu dem machen, was es jetzt
ist, bist du in Gefahr, und das kann ich nicht zulassen.«
    An seiner
Brust konnte er spüren, wie ihre Kiefer mahlten. »Und ich lasse nicht zu, dass
du wegen mir draufgehst«, gab sie zurück.
    »Ich habe
auch nicht vor zu sterben. Mein Leben war nie lebenswerter.«
    Spade wich
ein Stück zurück, um ihr in die Augen sehen zu können. Am liebsten

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