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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
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hätte er
Denise in diesem Moment seine Liebe gestanden, aber er zögerte. Crispin würde
in ein paar Minuten da sein. Er wollte ungern über etwas so Persönliches
sprechen und dann abrupt das Thema wechseln müssen, erst recht nicht, wenn sie
seine Gefühle erwiderte.
    Nein, der
Zeitpunkt war denkbar ungeeignet. »Da ist Cat. Wow, ich habe sie seit Monaten
nicht gesehen.«
    Augenblicke
später ging das Rennboot längsseits. Cat hatte ein breites Grinsen im Gesicht,
als sie zu ihnen herübersprang, ohne abzuwarten, bis Crispin festgemacht
hatte.
    »Denise!«,
rief sie und fiel ihr um den Hals.
    Denise
schien die stürmische Begrüßung zu überraschen. »Ich dachte, du wärst sauer auf
mich«, sagte sie. Ihre Stimme klang erstickt, entweder vor Rührung oder weil
Cat sie, ohne an ihre übermenschlichen Kräfte zu denken, zu fest gedrückt
hatte.
    »Natürlich
nicht.« Cat drückte Denise noch einmal an sich und richtete den Blick ihrer
grauen Augen dann drohend auf Spade. »Auf dich bin ich
sauer«, verkündete sie.
    Crispin
sah ihn nur schulterzuckend an, als wollte er fragen: Was hast
du denn erwartet?
    »Sei nicht
sauer auf Spade, ich habe ihn darum gebeten, euch nichts zu erzählen«,
schaltete sich Denise ein. Dann begannen ihre haselnussbraunen Augen zu
leuchten. »Ich habe dich so vermisst, Cat. Ich weiß, es ist meine Schuld, aber
...«
    »Lass
nur.« Cat umarmte sie noch einmal. »Ich verstehe das, glaub mir«, flüsterte
sie.
    Eine
verschwommene Gestalt tauchte über Cats Schulter auf. Ihre Konturen wurden
immer deutlicher, bis sie schließlich die durchscheinende Gestalt eines Mannes
um die vierzig angenommen hatte.
    »Fabian«,
begrüßte Spade den Geist, den Cat sozusagen adoptiert hatte. »Wie geht's?«
    »Ach«,
antwortete Fabian schaudernd. »Ich hasse es, mich über dem Wasser
fortzubewegen. Dort gibt es nichts, an das ich mich anheften kann.«
    Denise sah
sich suchend um. »Mit wem redest du, Spade?«
    »Mit
meinem Freund Fabian, aber ... äh, du kannst ihn nicht sehen, weil er ein Geist
ist«, erklärte Cat ihr in entschuldigendem Tonfall.
    Denise sah
sich trotzdem mit großen Augen um. Spade fand das Ganze lustig, bis ein
weiterer roter Haarschopf auf dem Rennboot auftauchte.
    »Hallo,
Kumpel.« Ian winkte Spade fröhlich zu.
    Spade
spürte, wie er lächeln musste. »Ian!«, rief er ebenso munter. Dann sprang er
auf das Rennboot, stürzte sich auf den Mann und versetzte ihm einen so heftigen
Boxhieb, dass er ins Wasser klatschte.
    Denise
machte ein entgeistertes Gesicht. Cat verkniff sich ein Grinsen. Crispin
verdrehte nur die Augen. »Musste das sein?«
    »Definitiv«,
antwortete Spade kühl.
    Ian
planschte im Wasser herum und wirkte kein bisschen überrascht. »Also schön,
jetzt hast du dich abreagiert. Kann ich wieder an Bord kommen, ohne dass du mir
noch mal an die Gurgel gehst? Oder soll ich mich lieber noch ein bisschen hier
draußen vergnügen?«
    »Warum
schwimmst du nicht einfach so lange herum, bis du auf einen Hai triffst? Dann
könnt ihr beide euch darüber unterhalten, was ihr so alles gemeinsam habt«,
schoss Spade zurück.
    »Er hat
sich nur Sorgen um dich gemacht«, meinte Crispin.
    »Ach ja?
Dann könnte er ja jetzt wenigstens mal ein schlechtes Gewissen haben, wenn er
schon mein Vertrauen missbraucht hat«, antwortete Spade knapp.
    Ian
schwamm zu Spades Boot; um das Rennboot, auf dem Spade immer noch stand, machte
er einen großen Bogen. Spades Lippen kräuselten sich, als er sah, wie Ian dicht
bei Crispin, Cat und Denise aus dem Wasser kam. Versteck
dich ruhig hinter ihnen, ich krieg dich trotzdem.
    Der Geist
wich klugerweise gleich beiseite. Ian sah sich um, bevor er sprach. »Du warst
völlig außer dir, Charles. Hast dich wegen einer Sterblichen aufgeführt wie ein
Mondkalb, jeden angeraunzt, der sie auch nur schief angesehen hat. Irgendwas
von Erpressung und Zeichen gefaselt. Du wolltest Red Dragon kaufen und hast dann
den Typen umgebracht, der es dir verticken wollte - ja, ich habe davon gehört,
dass Black Jack ermordet wurde. Warum sollte ich mir da verdammt noch mal keine
Sorgen machen?«
    »Du
hättest mit mir reden sollen«, stieß Spade zwischen zusammengebissenen Zähnen
hervor.
    Ian warf
Spade einen unergründlichen Blick zu. »Habe ich doch. Aber du hast mir ja nicht
vertraut.«
    »Zu Recht, wie's
aussieht, sonst wäre Crispin ja wohl nicht hier«, gab Spade ungläubig
schnaubend zurück.
    »Äh, Leute
...«, mischte Cat sich ein.
    »Ich weiß,
dass ich ein

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