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Frost

Frost

Titel: Frost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
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Fenster wurden zu schwarzen Spiegeln. Ich schob den Sitz nach vorn und zwängte meinen Oberkörper durch die Lücke, um nachzusehen.
    Syl lag immer noch genauso da wie vorher, aber das pfeifende und rasselnde Geräusch hatte aufgehört. Sara hatte recht, offenbar atmete er nicht mehr.
    Ich beobachtete ihn genau, um zu sehen, ob er sich nicht doch bewegte, dann kroch ich noch weiter ins Auto, um meine Finger an seinen Hals zu legen. Ich konnte keinen Puls fühlen, aber ich wusste auch nicht, ob ich es richtig machte. Ich hatte das nur in Filmen gesehen.
    «Ist er tot?»
    «Ich glaube, er atmet nicht mehr.»
    Sara raffte sich auf und kam näher. Sie blieb am Rand des überdachten Wegs stehen und sagte: «Ich wusste es. Ich wusste, dass er tot ist.» Ihre Stimme bebte. «O Gott, Nate, was machen wir jetzt bloß?»
    «Ich weiß nicht.»
    «Bist du sicher, dass er tot ist?»
    Ich drückte meine Finger an seinen Hals, versuchte, etwas zu spüren, und sagte dann: «Ich kann keinen Puls fühlen, aber ich bin mir nicht ganz sicher.»
    «Versuch’s mal an seinem Handgelenk, das geht leichter.»
    Syls rechter Arm hing kraftlos an seiner Seite. Ich hob ihn etwas an und legte meine Fingerkuppen auf das Handgelenk. Da spürte ich etwas Feuchtes auf seiner Haut. Ich zog meine Hand weg und hielt sie an die Innenbeleuchtung.
    Sara war näher herangetreten und schaute mir über die Schulter. «Ist das Blut?»
    Ich antwortete nicht. Stattdessen öffnete ich Syls Jacke. Dierechte Seite seines Hemdes war ganz feucht und rot, und ich erkannte einen zerlumpten, ehemals weißen Verband direkt über der Gürtellinie.
    «Ist das Blut?»
    Bilder von der Raststätte und der Blutlache auf den Toilettenfliesen schossen mir durch den Kopf. Sie hatte schwarz ausgesehen im schummrigen Licht.
    «Antworte mir, Nate.»
    «Ja», sagte ich. «Das ist Blut.»
    «Woher kommt das?» Ihre Stimme klang panisch. «Was ist mit ihm passiert?»
    «Weiß ich nicht», sagte ich. «Aber hier ist eine ganze Menge davon.»
    Sara sagte etwas, doch der Wind wehte ihre Worte fort, und ich beließ es dabei.
    Ich schaute mich um und fand eine alte McDonald’s- Tüte hinter dem Fahrersitz. Ich nahm ein paar zerknüllte Servietten heraus und hob sein Hemd damit vorsichtig an. Der Verband war mit Pflaster festgeklebt, die Haut darunter zerfetzt, und aus der Wunde sickerte etwas Dickflüssiges und Schwarzes.
    Der Gestank war grauenvoll.
    Ich musste einen Moment wegschauen, dann hob ich den Verband an. Die eigentliche Wunde war klein und rund, aber das Fleisch darum herum war vollkommen zerstört und dunkelviolett. Ich wollte mir das näher anschauen, aber der Gestank ließ mich zurückweichen.
    Der Hamburger von vorhin drängte nach oben, und ich schluckte hart, mit einer hastigen Rückwärtsbewegung drehte ich mich um und übergab mich in den Schnee.
    «Herrgott nochmal.»
    Als ich aufsah, war Sara weg.
    Sie ging auf die Rezeption zu. Ich lief ihr nach und packte sie am Arm.
    «Warte.»
    Sie riss sich los. Ihr Gesicht war tränenüberströmt.
    «Ich ruf jetzt die Bullen», sagte sie. «Wir müssen es ihnen sagen.»
    «Können wir nicht. Die Telefone gehen nicht.»
    Sie sah nicht so aus, als hätte sie verstanden, also erzählte ich ihr, was Butch gesagt hatte. Dann zog ich die Streichhölzer und die Kerzen aus meiner Tasche und gab sie ihr.
    «Die Zimmer sind geheizt», sagte ich. «Aber das war’s dann auch schon.»
    Sara starrte die Kerzen an. «Weiß er, wann die Telefone wieder funktionieren?»
    «Er hat keine Ahnung. Hängt davon ab, wie lange es schneit.»
    Sie wirkte, als wollte sie noch etwas sagen. Aber sie verschränkte nur die Arme vor der Brust und schaute unschlüssig zum Auto.
    «Geht es dir gut?»
    Sie antwortete nicht. «Lassen wir ihn jetzt einfach dadrin?»
    «Das ist vermutlich der beste Ort für ihn. Es ist kalt.»
    «Was ist bloß mit ihm passiert?»
    «Ich weiß es nicht sicher, aber er hat ein Loch im Bauch, genau   …»
    «Ein Loch? Du glaubst, jemand hat auf ihn geschossen?»
    Ich nickte und zeigte auf eine Stelle unter meinem Brustkorb. «Sieht ganz so aus.»
    Ihre Augen weiteten sich. «Bist du sicher?»
    «Wie zum Teufel kann ich sicher sein? Ich kann dir nur sagen, wie es aussieht, das ist alles.»
    Das war eine Lüge. Ich hatte schon einige Schusswunden gesehen und wusste genau, wie sie aussahen.
    Wir standen eine Weile schweigend da und ließen uns einschneien. Sie zitterte, und ich legte meinen Arm um ihre Schultern. Jetzt fühlte sich

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