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Frost

Frost

Titel: Frost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
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ihre Haut kalt an.
    «Du musst reingehen.»
    Sie wehrte sich nicht.
    Ich gab ihr den Schlüssel und die Kerzen und sagte ihr, dass sie sie in die Aschenbecher stellen sollte.
    «Haus Nummer drei», sagte ich. «Ich gehe zurück und sage Butch Bescheid, dann fahre ich das Auto herum und trage das Gepäck hinein.»
    Sara nahm den Schlüssel und starrte ihn an. Sie sagte nichts, als sie die Zimmernummer sah.
    Als hätte sie nichts anderes erwartet.

8
    Ich wartete, bis Sara verschwunden war, dann ging ich zurück zur Rezeption und klopfte. Keine Reaktion. Ich klopfte noch einmal. Wieder nichts.
    Ich ging zum Wagen und nahm eine alte Decke aus einer Reisetasche im Kofferraum, kletterte dann auf den Beifahrersitz und legte sie über Syls Körper. Ich weiß nicht, warum ich das tat, aber es fühlte sich irgendwie richtig an.
    Als ich fertig war, sah man nichts mehr von ihm.
    Dann bemerkte ich Syls grünen Rucksack auf dem Rücksitz. Ich warf ihn mir über die Schulter, ging um das Auto herum zur Fahrertür und stieg ein. Der Motor lief noch. Ich schaltete die Scheibenwischer an.
    Ich überlegte fieberhaft, was ich Butch oder der Polizei erzählen sollte. Je länger ich darüber nachdachte, desto schlimmer wurde das beklemmende Gefühl in meiner Brust. Ich hatte nichts getan, aber das war egal. Es machte mich schon nervös, mit der Polizei zu tun zu haben, wenn ich keine Leiche in meinem Auto hatte.
    Wenn sie meine Personalien im Computer überprüften, würden sie Fragen stellen. Wahrscheinlich würden sie in Minnesota anrufen, um nachzufragen, ob ich den Staat überhaupt verlassen durfte. Das sollte mir eigentlich keine Sorgen machen, meine Bewährung war schließlich vorbei. Ich durfte fahren, wohin ich wollte. Trotzdem konnte ja irgendjemand einen Fehler gemacht haben.
    Es war ein idiotischer Gedanke, aber ich konnte ihn nicht abschütteln. Ich sagte mir immer wieder, dass ich meine Zeit abgesessen hatte und ein freier Mann war, aber bei der Aussicht auf eine Begegnung mit der Polizei bekam ich Herzrasen. Das Gefängnis macht das mit einem, besonders, wenn man auf gar keinen Fall wieder dahin zurückwill.
    Ich saß noch eine Weile so da und dachte nach. Aber meine Gedanken ließen sich einfach nicht ordnen. Bald fühlte ich, wie sich etwas kalt und scharf hinter meinen Augen zusammenballte.
    Ich musste mich dringend beruhigen, also presste ich die Fingerkuppen an die Schläfen und sagte das Alphabet rückwärts auf.
    Z, Y, X, W, V, U   …
    Den Trick hatte ich von einem alten Krankenpfleger in der Klinik, einem Alkoholiker. Wahrscheinlich hatte ich ihm leidgetan. Er sagte, es halte ihn vom Trinken ab, wenn er allein war und einem Drink brauchte.
    Ich hatte es einmal versucht, und es hatte tatsächlich funktioniert.
    Seitdem machte ich es immer so.
    Als es mir wieder besserging, nahm ich den Rucksack, drehte ihn um und öffnete den Reißverschluss. Nur Klamotten.
    Hemden und schwarze Socken, alle ordentlich zusammengelegt.
    Ich schob sie zur Seite.
    Darunter lag eine durchsichtige Plastiktüte. Ich zog sie heraus und hielt sie gegen das Licht. Desinfektionstücher waren darin, ein Nähetui, eine Packung steriler Gaze und eine Rolle Verbandspflaster.
    Ich legte die Tüte zurück und grub tiefer.
    Meine Finger ertasteten einen Gegenstand aus Metall. Es überraschte mich nicht. Ich wusste genau, was es war.
    Der Revolver war klein, Kaliber 22, mit einem Zwölf-Schuss-Magazin. Nichts Ungewöhnliches, außer dass ein grauer, stumpf glänzender Schalldämpfer darauf montiert war.
    Das gab mir zu denken.
    Vor meiner Haft waren Schusswaffen mein Business gewesen.
    Ich hatte mehr Waffen aus meinem Kofferraum verkauft als die meisten legalen Händler und ziemlich gut daran verdient. Nicht genug, um mich aus dem Geschäft zurückzuziehen, aber es hatte immerhin gereicht, um Vincent von den Pflegefamilien zu mir zurückzuholen.
    Das alles war lange her, aber ich wusste immer noch eine Menge über Waffen und die Leute, die sie kauften, und mir fiel nur ein einziger Grund dafür ein, einen Schalldämpfer auf einen 22er-Lauf zu montieren.
    Ich hielt die Waffe vorsichtig von mir weg und kontrollierte die Sicherung, dann öffnete ich den Verschluss und zählte die Patronen.
    Zwei fehlten.
    Scheiße.
    Ich legte den Revolver auf den Beifahrersitz. Dann wühlte ich weiter im Rucksack.
    Nichts weiter. Also machte ich mich an die Seitentaschen.
    Darin fand ich zwei Bündel mit Hundert-Dollar-Scheinen. Um das eine war eine Banderole mit der

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