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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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besonders, nachdem sie dank ihrer Gypsygabe einen Teil des Geschehens gesehen hatte.
    Grandma holte tief Luft. »Aurora kam zu unserem Haus, aber ich wusste schon, was sie sagen würde, noch bevor sie es ausgesprochen hatte. Grace war von Schnittern ermordet worden. Wir dachten, es wäre einfach nur ein Racheakt der Schnitter. Wir wussten bis jetzt nicht genau, warum sie deine Mom ins Visier genommen hatten.«
    »Aber Metis wusste es auch? Die ganze Zeit wusstet ihr, dass Mom ermordet worden war?«
    Sie nickte. »Wir hielten es beide für besser, dir die Wahrheit nicht zu erzählen, Süße. Deine Mom … sie hätte nicht gewollt, dass du sie so siehst. Sie hätte nicht gewollt, dass du dich so an sie erinnerst. Niemals so.«
    »Aber warum habt ihr mich weiter angelogen? Besonders, nachdem ich dann auf Mythos gekommen bin?«
    »Weil du nichts von Schnittern, Loki und dem Chaoskrieg gewusst hast. Deine Mom und ich haben dich von dieser Welt abgeschirmt, und Aurora und ich dachten, es wäre besser, wenn wir es ruhig angehen lassen, statt dich auf einen Schlag mit all dem zu konfrontieren. Deswegen habe ich auch zugelassen, dass du mich weiterhin besuchst, auch wenn es mir Sorgen macht, wenn du den Campus verlässt.« Grandma Frost seufzte. »Aber hauptsächlich wollte ich nicht, dass du wegen dem, was deiner Mom geschehen ist, Mythos hasst, oder noch schlimmer, was oder wer du bist.«
    Ich schnaubte. Ich hatte alles gehasst, nachdem meine Mom gestorben war, besonders die Tatsache, dass ich meine alte Schule und meine alten Freunde hatte verlassen müssen, um nach Mythos zu gehen.
    »Wolltet ihr es mir je erzählen?«, fragte ich. »Du und Metis?«
    Grandma zuckte mit den Schultern. »So weit hatten wir nicht vorausgedacht. Wir waren vollkommen darauf konzentriert, dafür zu sorgen, dass du auf der Akademie in Sicherheit bist. Aber die Dinge sind nicht ganz gelaufen wie geplant.«
    Nein, waren sie nicht. Ich war nun schon zweimal fast von Schnittern getötet worden, und wahrscheinlich würde ich in noch größere Gefahr geraten, wenn ich anfing, nach dem Helheim-Dolch zu suchen – und nach dem Schnittermädchen. Lokis Champion. Sie suchte auch nach dem Dolch. Ich wusste es einfach.
    »Was ist mit dem Dolch?«, fragte ich. »Wusstest du, dass Mom ihn versteckt hat? Weißt du, wo er ist?«
    Grandma Frost schüttelte den Kopf. »Nein. Ich wusste nur von der Existenz des Dolches, aber das ist auch schon alles. Ich hatte keine Ahnung, dass Nike Grace gebeten hat, ihn zu verstecken, und ich habe auch keine Idee, wo deine Mom ihn versteckt haben könnte. Ich würde es dir sagen, wenn ich etwas wüsste, Süße. Ich schwöre es.«
    Grandma legte ihre Hand auf meine. Eine Welle der Aufrichtigkeit erfüllte mich, als ihre Finger meine berührten, gepaart mit all der Liebe, die sie für mich empfand. Die sanfte Wärme umhüllte mich wie eine Decke. Es war, als könnte sie mich vor all den schlimmen, unheimlichen, bösen Dingen dort draußen beschützen. Doch inzwischen wusste ich, dass nicht einmal Grandmas Liebe das konnte.
    »Ich hoffe, du verstehst, warum wir es dir verheimlicht haben«, sagte sie leise. Ihre purpurnen Augen wirkten dunkel in ihrem faltigen Gesicht. »Es ist schwer genug, jemanden zu verlieren, den man liebt. Ich hielt die Geschichte von einem Autounfall für besser als die Wahrheit. Einfacher zu ertragen.«
    Seltsamerweise verstand ich es wirklich. Grandma Frost und Professor Metis hatten nur versucht, mich zu beschützen. Aber ich war jetzt Nikes Champion, und die Göttin hatte mir eine wichtige Aufgabe übertragen. Sie konnten mich nicht mehr beschützen, selbst wenn ich es gewollt hätte. Und ja, ein Teil von mir wollte das tatsächlich. Ein Teil von mir wollte zurückspringen an den Anfang des Jahres, als meine Mom noch gelebt hatte, und einfach für immer dort bleiben. Ein Teil von mir würde sich das immer wünschen, aber es hatte einfach nicht sein sollen – und das war am schwersten zu akzeptieren.
    »Ich verstehe, warum du es getan hast«, sagte ich leise. »Aber du kannst nicht weiter lügen und mir Dinge nicht erzählen, nur weil sie mich vielleicht verletzen könnten. Die Schnitter werden hinter mir her sein, egal was ich tue. Geheimnisse vor mir zu haben macht es mir nur schwerer, sie zu bekämpfen.«
    »Ich weiß, Süße«, sagte Grandma. »Ich wollte nur, dass du dich so lange wie möglich sicher fühlst. Keine Geheimnisse mehr, das verspreche ich.«
    Wieder fühlte ich die Aufrichtigkeit ihrer

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