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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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und für einen Moment blitzte in seinen Augen Panik statt Hass auf. Ja, ich gebe zu, dieses Aufflackern von Angst machte mich glücklich. Wahrscheinlich war ich auf meine ganz eigene Art genauso verdreht und krank wie Preston, nur dass ich diesen Teil von mir nutzte, um anderen Leuten zu helfen, statt sie wie er und die anderen Schnitter zu verletzen.
    »Und weißt du, was das Schlimmste ist, Preston? Das Allerschlimmste daran?«
    »Was?«, fragte er, und seine Stimme brach sogar bei diesem einzelnen Wort.
    Ich lehnte mich vor und sah ihn dabei unverwandt an. »Es gibt absolut nichts, was du tun kannst, um mich aufzuhalten.«
    Ich weiß nicht, was Preston in diesem Moment in meinem Gesicht sah, welche Kälte vielleicht in meinen Augen stand, aber was auch immer es war, es durchbrach die mürrische Fassade des Schnitters. Ihm fiel die Kinnlade nach unten, und dann fing er an zu schreien.
    »Nein«, schrie er und versuchte, sich von mir abzuwenden und mir auszuweichen. »Nein, nein, nein!«
    Ich ignorierte seine Schreie, packte seine Hände und griff nach seinen Erinnerungen.

    

    »Bist du dir sicher, dass du über die Ferien zurechtkommst?«, fragte Daphne.
    Es war der letzte Tag des Herbst-Halbjahres. Der Unterricht war seit ein paar Stunden zu Ende, und jetzt hing ich auf Daphnes Bett ab und beobachtete sie beim Packen für den Weihnachtsurlaub. Ich hatte keine Ahnung, warum meine beste Freundin sich überhaupt die Mühe machte, ihren Schrank zu durchwühlen, nachdem ungefähr drei Viertel von dem Zeug darin pink waren, genau wie der Rest des Zimmers. Sie hätte einfach die Augen schließen, sich ein paar Pullover und Hosen schnappen können und alles hätte zusammengepasst. Aber natürlich hätte mir die Walküre in diesem Punkt niemals zugestimmt.
    »Bei mir ist alles klar«, sagte ich zum zehnten Mal in genauso vielen Minuten.
    »Bist du dir sicher?«, hakte sie nach. »Du wirst nicht austicken und einen auf Schnitter machen, oder? Jetzt da du dich durch Prestons Erinnerungen gräbst?«
    Ich ging schon seit ein paar Tagen zum Gefängnis und nutzte meine Gypsygabe, um alles herauszufinden, was Preston über die Schnitter, ihre Pläne und ihre Verstecke wusste. Es machte keinen Spaß. Ein Großteil von Prestons Erinnerungen drehte sich darum, Leuten wehzutun – sie zu töten und sie Loki zu opfern.
    Aber sosehr ich mich auch anstrengte, das wichtigste Geheimnis von allen hatte ich nicht aufgedeckt: wer Lokis Champion war. Die Schnitterin, die an dem Abend auf dem Rücksitz des Geländewagens gesessen hatte, als sie zusammen das Auto meiner Mom gerammt hatten. Das Mädchen, vor dem sogar er Angst hatte. Das meine Mom umgebracht hatte. Es schien, als hätten sie sich die wenigen Male, die sie sich gesehen hatten, immer nachts getroffen, und in Prestons Erinnerungen lag ihr Gesicht stets im Schatten. Er schien nicht zu wissen, wer sie wirklich war. Die Tatsache, dass ich ihre wahre Identität nicht herausfinden konnte, war unendlich frustrierend und trieb mich fast in den Wahnsinn.
    Professor Metis, Trainer Ajax und Nickamedes wussten von dem Schnittermädchen und von dem, was sie meiner Mom angetan hatte, aber ich hatte ihnen nicht direkt erzählt, dass ich in jeder Ecke von Prestons Hirn nach ihr suchte, um herauszufinden, wer sie wirklich war. Ich wusste, was sie sagen würden – dass es falsch war, Lokis Champion aufzuspüren, nur um sie auf dieselbe Weise umzubringen, wie sie meine Mom getötet hatte. Und dass ich dann keinen Deut besser war als sie. Was auch immer. Dieses Schnittermädchen hatte meine Mom getötet, und dafür würde sie zahlen. Soweit es mich betraf, gab es dazu sonst nichts zu sagen.
    In diesem Punkt stimmten Daphne und Vic vollkommen mit mir überein. Tatsächlich hatte Vic eine gute Stunde damit zugebracht, fröhlich alle Möglichkeiten aufzuzählen, wie ich dieses Schnittermädchen foltern konnte. In diesem Punkt war ich mir nicht so ganz sicher, aber ich war durchaus zufrieden mit dem Gedanken, dass sie starb – und ich der Grund für ihren Tod war.
    Aber obwohl ich die Identität des Mädchens noch nicht aufgedeckt hatte, fühlte ich mich, als würde ich meine Magie zum Guten einsetzen und einen Unterschied machen. Metis hatte mir erzählt, dass die Mitglieder des Pantheons einige der Informationen, die ich von Preston bekommen hatte, genutzt hatten, um mehrere Schnitter zu fangen. Einigen anderen waren sie dicht auf den Fersen. Also hatte ich das Gefühl, dass Nike gutheißen

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