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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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geschlafen hatte. Richtig gestorben war Jasmine erst, als Logan sie getötet hatte, um mir und Morgan das Leben zu retten.
    Professor Metis und die anderen Mächtigen der Akademie hatten versucht, die ganze Jasmine-Geschichte unter Verschluss zu halten, aber Metis hatte mir erzählt, dass die Familie der Walküre irgendwie von meiner Beteiligung an ihrem Tod erfahren hatte – und mich dafür verantwortlich machte.
    Mir kam ihre Logik ziemlich verdreht und falsch vor. Immerhin hatte ich Jasmine ja nicht, na ja, selbst umgebracht. Aber das war einer der Gründe, warum ich angefangen hatte, mit Logan und den anderen zu trainieren. Damit ich mich verteidigen konnte, falls die Ashtons mir einen Nemeischen Pirscher oder ein anderes mythologisches Monster auf den Hals hetzten – oder vielleicht sogar einen Geländewagen.
    Der Gedanke, dass Jasmines Familie oder einer ihrer Schnitter-Freunde versucht haben könnte, mich zu überfahren, statt mir ein weiteres Killerkätzchen auf den Hals zu hetzen, war nicht vollkommen abwegig. Ich hätte darauf gewettet, dass es den Ashtons egal war, wie der Mord an mir letztendlich aussah.
    Alle hübschen Amazonen am Tisch schenkten mir jetzt ihre volle Aufmerksamkeit, musterten mich mit scharfen Blicken und kniffen die Augen zusammen. Ihre berechnenden Blicke erinnerten mich an die Sphinxe am Tor. Na ja, bösartige Mädchen waren eine ganz eigene Gattung von Monstern.
    Nach ein paar Sekunden lachte Helena auf. »Was auch immer. Wir haben nicht mit dir geredet, Gypsy. Also warum schiebst du nicht ab und ordnest noch ein paar Bücher, bevor Nickamedes aus seinem Büro kommt und dich anschreit. Nein, warte. Lass es lieber. Ich würde zu gerne beobachten, wie er dich noch mal rundmacht. Das ist so jämmerlich, genau wie deine billigen Klamotten.«
    »Meine Klamotten sind nicht billig«, knurrte ich, obwohl ich schon in dem Moment, als die Worte meinen Mund verließen, wusste, dass ich auf verlorenem Posten stand.
    Laut meiner Grandma Frost hatten wir jede Menge Geld, aber sie und meine Mom hatten beschlossen, mich nicht zu verwöhnen, wie es die anderen Kriegereltern mit ihren Kindern taten. Da die Schnitter und der Tod, den sie brachten, eine ständige Bedrohung darstellten, verzogen fast alle Mythenkrieger ihre Kinder bis zum Gehtnichtmehr. Sie bekamen nur das Beste und alles, was Geld kaufen konnte, nur für den Fall, dass sie – oder ihre Eltern – vorzeitig starben. Deswegen trugen alle Amazonen am Tisch Designerklamotten, -schuhe und -handtaschen und dazu teuren Schmuck.
    Helena warf mir einen mitleidigen Blick zu. »Oh, Schätzchen, No-Name-Jeans und Kapuzenshirts sind quasi die Definition von billig. Es ist so traurig, dass du das nicht weißt. Also schiebst du jetzt ab? Die Erwachsenen wollen sich unterhalten.«
    Nachdem sie mir diese Abfuhr erteilt hatte, verdrehte Helena die Augen und wandte sich wieder ihren Freundinnen zu. Und als wäre nichts gewesen, lästerten die anderen Mädchen weiter und ignorierten mich, obwohl ich direkt vor ihnen stand. Dieses Mal waren es meine Wangen, die vor Wut rot anliefen, aber ich konnte nichts anderes tun, als zum Ausleihtresen zurückzuschlurfen.
    Dabei kam ich an Morgans Tisch vorbei. Ich wurde langsamer und musterte das andere Mädchen. Manchmal fragte ich mich, woran Morgan sich von der Nacht erinnerte, in der Jasmine versucht hatte, sie Loki zu opfern. Jasmine hatte Morgans Blut in ein mächtiges Artefakt geträufelt, das als die Schale der Tränen bekannt war. Das hatte Morgan mehr oder weniger in einen Zombie verwandelt, während ich gegen die bösartige Walküre gekämpft hatte. Trotzdem wurde ich das Gefühl nicht los, dass Morgan wusste, was geschehen war. Sie hatte nie etwas gesagt, aber wir hatten zusammen Sport, und ab und zu erwischte ich sie dabei, wie sie mich anstarrte. Fast, als wollte sie mich etwas fragen. Aber dann biss sie sich immer auf die Lippe und wandte sich ab.
    Morgan bemerkte, dass ich sie beobachtete. Für einen Moment sah sie mich an, und ihre Augen waren dunkel, gequält und traurig. Dann presste sie die Lippen aufeinander und starrte wieder in ihr Buch. Die Amazonen hinter ihr kicherten bösartig, und Morgans Gesicht lief erneut rot an.
    Ich konnte nicht anders, als Mitleid mit ihr zu empfinden. Ja, sie hatte mit dem Freund ihrer besten Freundin geschlafen, aber jetzt war sie ganz allein. Der Gerüchteküche zufolge hatte sich Morgan vor zwei Wochen von Samson getrennt, und ihre alten Walkürenfreundinnen

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