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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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erinnerst du dich? Ich weiß, dass du auf jemanden in Mythos stehst, und ich weiß auch, dass ich es definitiv nicht bin. Also tu uns beiden doch den Gefallen und verschwende deine Zeit nicht damit, mit mir zu flirten oder was auch immer du vorhattest.«
    Zu diesem Zeitpunkt hatten Daphne und Carson ihr Gespräch bereits unterbrochen und starrten mit hängenden Kiefern Oliver und mich an.
    Für einen Moment flackerte Schmerz in Olivers Augen – zusammen mit etwas, das wie Sorge aussah. Ich runzelte die Stirn. Warum sollte sich der Spartaner Sorgen machen? Ich hatte nichts gesagt, was wir beide nicht sowieso wussten. Aber noch bevor ich rausfinden konnte, was mit ihm los war, stand Oliver auf, stürmte den Gang entlang und ließ sich neben Kenzie in seinen Sitz fallen. Er sagte etwas zu seinem Freund, dann drehten sich beide um und starrten mich böse an.
    Ich starrte einfach nur zurück. Mir war egal, ob sie Logans Freunde waren oder nicht, im Moment benahmen sie sich einfach wie Trottel. Okay, okay, vielleicht war ich ja etwas zickig gewesen, aber Oliver hatte damit angefangen, indem er sich neben mich gesetzt und mich belästigt hatte.
    »Was war denn da los?«, flüsterte Daphne. »Warum warst du so gemein zu ihm?«
    Ich zuckte die Schultern. »Ich weiß es nicht, und es ist mir auch egal.«
    Drei Reihen vor mir kicherte Savannah wieder, bevor sie den Kopf auf Logans Schulter legte. Ich hob meinen Comic, um sie nicht ansehen zu müssen – und tat es für den Rest der Fahrt auch nicht.
    Die Busse der Mythos Academy erreichten das Resort kurz nach neun. Trotz der Tatsache, dass ich eigentlich nicht hatte mitfahren wollen, erwischte ich mich dabei, wie ich mit allen anderen aus dem Fenster starrte.
    Das Powder-Skiresort wurde seinem Namen absolut gerecht. In der Akademie war der Boden noch braun gewesen, aber hier oben war alles weiß. Schnee erstreckte sich in alle Richtungen, von den drei Meter hohen Schneehaufen um den Parkplatz über die Skipisten in den umliegenden Hügeln bis zu den gezackten Spitzen der Berge. Die Morgensonne traf auf den Schnee und ließ ihn leuchten, als hätte jemand einen Teppich aus Diamanten auf dem gesamten Berg ausgerollt. Alles glitzerte .
    Daphne, Carson und ich nahmen unser Gepäck und stiegen mit allen anderen aus dem Bus. Wir mussten noch ein paar Minuten warten, bis auch die anderen Busse entladen waren, sodass ich jede Menge Zeit hatte, mich umzusehen. Wir standen am Fuß des Berges, über den sich wie größer und größer werdende Wellen die Pisten nach oben zogen, bis sie im unglaublichen Blau des Himmels verschwanden. Skilifte reihten sich wie Karussells auf den steilen, glatten Hügeln aneinander und zogen Leute nach oben, damit sie wieder abfahren konnten.
    Und das war nur, was ich auf dieser Seite des Hotels sehen konnte. Hier unten drängte sich eine Auswahl von Läden zu einem charmanten Dörfchen zusammen, in dem alles von heißer Schokolade über Skianzüge bis zu Kunsthandwerk verkauft wurde. Die Gebäude wirkten mit ihren spitzen Dächern, der farbenfrohen Bemalung und den schmucken Verzierungen wie direkt aus den europäischen Alpen. Alles war schon für Weihnachten dekoriert, und dicke Äste von Stechpalmen, rote Samtbänder und blitzende Lichter zogen sich von einem Laden zum nächsten. Das gesamte Dorf wirkte wie ein Gemälde. Ich rechnete halb damit, dass ein Bernhardiner mit einem Whisky-Fässchen um den Hals vorbeilief, um das Urlaubsbild perfekt zu machen.
    Das bei Weitem größte Gebäude war allerdings das Hotel selbst. Es überragte alles. Das riesige, zwölfstöckige Bauwerk sah aus, als hätte man es direkt aus dem Berg geschlagen. Der hellgraue Stein verschmolz mit dem Rest der schroffen Landschaft, während die langen, schmalen Fenster das blendende Gefunkel des Schnees reflektierten.
    Anscheinend war das Hotel jedoch noch nicht groß genug, denn ich sah, wie sich auf einer Baustelle neben dem rechten Flügel Leute bewegten. Der Lärm von Sägen, Bohrern und anderen Baugeräten erklang, begleitet von heiseren Rufen. Ich hoffte nur, dass Daphne und ich kein Zimmer bekamen, das auf der lauten Seite des Hotels lag.
    Schließlich hatten die Professoren alle zusammengetrieben und führten uns ins Hotel, das in der Mitte des gesamten Powder-Komplexes lag. Als ich das erste Mal nach Mythos gekommen war, hatte ich die Akademie für total protzig, versnobt und etepetete gehalten, mit den Rüstungen in den Gängen und den riesigen alten Gemälden überall.

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