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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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nichts, was vom Normalen abwich. Na ja, bis auf den Geländewagen, der mich fast niedergemäht hätte, und den Pfeil, der mir fast den Schädel gespalten hätte. Ich hatte an diesem Tag noch nicht mal etwas Besonderes berührt oder mit meiner psychometrischen Magie irgendwelche echten Schwingungen aufgefangen, bis auf das vage Bild von Olivers Schwarm, als ich an dem Morgen in der Turnhalle sein Notizbuch angefasst hatte.
    Ich riss die Augen auf. Olivers Notizbuch. Natürlich. Wie konnte ich so dämlich sein? Oliver war total ausgetickt, als ich das Notizbuch berührt und er verstanden hatte, dass ich Visionen davon empfing. Ich hatte gedacht, er wolle einfach nicht, dass ich erfuhr, auf wen er stand, damit ich ihn nicht damit aufziehen konnte.
    Aber was, wenn er vielleicht – nur vielleicht – noch etwas anderes zu verbergen hatte? Wie die Tatsache, dass er in Wirklichkeit ein Schnitter des Chaos war? Ich hatte Olivers Gefühle gespürt, als ich das Notizbuch berührt hatte. Es war alles dabei gewesen von Langeweile über Wut bis zu Sehnsucht nach seinem Schwarm. Dazwischen konnten sich gut Psychokillerschwingungen oder böse Pläne verstecken. Ich hatte das Notizbuch einfach nicht lang genug berührt, um die unterschwelligen Sachen aufzufangen.
    Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr Sinn ergab das Ganze. Es erklärte auch, warum Oliver sich auf der Busfahrt zum Hotel neben mich gesetzt hatte und all die bösen Blicke, die er mir seitdem zugeworfen hatte. Der Spartaner hatte gestern Morgen einfach auf den Busch klopfen wollen, um herauszufinden, was für Visionen ich von seinem Notizbuch empfangen und wem ich vielleicht davon erzählt hatte.
    Nur dass es inzwischen so aussah, als wollte er auf Nummer sicher gehen, immerhin hatte er, na ja, inzwischen schon viermal versucht, mich zu töten. Oliver wollte definitiv, dass ich den Mund über das hielt, was ich gesehen hatte. Was konnte da schon drinstehen, das es wert war, mich zu töten, wenn nicht die Information, dass er ein Schnitter war, oder irgendein dämlicher Plan, den er ausgeheckt hatte, um Loki zu dienen?
    Ich musste dieses Notizbuch in die Finger bekommen. Das war der einzige Weg, herauszufinden, was Oliver plante – und warum er mich umbringen wollte, um es zu vertuschen.
    Jetzt musste ich nur noch einen Weg finden, ihm das Notizbuch abzunehmen – ohne in der Zwischenzeit ermordet zu werden.
    Am nächsten Morgen holten Daphne, Carson und ich uns ein paar getoastete Preiselbeer-Orangen-Bagel, Blaubeer-Muffins, süße Teilchen mit Frischkäse und Kirsch-Granatapfelsaft aus einem der Hotelrestaurants, dann setzten wir uns auf ein Sofa vor dem riesigen Kamin in der Lobby. Die Flammen knisterten und knackten wie ein Feuerwerk, während die Hitze der winzigen Explosionen die gesamte Umgebung wärmte. Der süße Geruch von Kiefernholz stieg mir in die Nase.
    Ich verschlang den Bagel, den Muffin und den Saft in Rekordzeit, weil ich schon ganz heiß darauf war, meine Pläne für den Tag in Angriff zu nehmen. Daphne und Carson allerdings stocherten nur in ihrem Essen herum. Die Walküre war erst nach ein Uhr morgens zurück in unser Zimmer gestolpert, und sowohl sie als auch Carson wirkten ziemlich grün um die Nase. Es musste eine ziemlich heftige Party gewesen sein, wenn sie beide einen solchen Kater hatten.
    Daphne stopfte die Reste ihres halb gegessenen Bagels zurück in die Papiertüte, aus der er kam, und legte sie auf den Tisch neben ihrem rechten Ellbogen. »Wenn ich auch nur einen weiteren Bissen esse, muss ich kotzen.«
    »Ich auch«, murmelte Carson und starrte in seinen Saft. »Warum habe ich gestern Nacht so viel getrunken?«
    »Es muss wirklich, wirklich gut geschmeckt haben, wenn man bedenkt, wie fertig ihr beide immer noch ausseht«, sagte ich voller Sarkasmus.
    »Bitte, Gwen«, flüsterte der Musikfreak. »Sprich nicht so laut. Mein Kopf bringt mich um.«
    Daphne und Carson warfen mir Blicke zu, die eine gleichmäßige Mischung aus Ärger und Leid spiegelten. Sicher, ich lachte mich über sie schlapp, aber sie hätten dasselbe mit mir gemacht, wenn ich diejenige mit dem heftigen Kater gewesen wäre.
    »Ich glaube, ich sollte zurück aufs Zimmer gehen, ins Bett fallen und einfach hoffen, dass ich nicht noch vor dem Mittagessen sterbe«, murmelte Carson.
    »Ich auch«, schloss Daphne sich an.
    »Das könnt ihr nicht machen«, sagte ich, und meine Stimme klang scharf.
    Daphne trug eine riesige Sonnenbrille, um das Licht in der Lobby zu

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