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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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Hämmer oder Bohrmaschinen hörte. Ich ging in die Hocke und musterte die Spuren in dem Versuch, herauszufinden, in welche Richtung die Leute gegangen waren. Vielleicht konnte ich so tun, als wären es Brotkrumen, und ihnen einfach nach draußen folgen.
    Ich versteinerte und starrte einen der Abdrücke auf dem Boden an. Es war kein Stiefelabdruck oder eine Spur von einem Turnschuh oder irgendeinem anderen Schuh. Nein, dieser Abdruck stammte nicht von irgendwem, der hier unten umhergewandert war. Er war geformt wie die Pfote eines Tieres, größer als meine Hand, mit vier Zehen und vier scharfen Klauen an ihren Enden. Ich mochte ja kein Naturliebhaber sein, aber ich hatte diese Art von Abdruck schon zweimal gesehen: einmal in meinem Mythengeschichtsbuch und dann noch einmal gestern im Schnee, nachdem mich die Lawine fast weggerissen hatte.
    Der Fenriswolf war hier unten gewesen. Und so wie es aussah vor Kurzem erst. Und wo der Wolf war, war der Schnitter nicht weit.
    Gerade als dieser ernüchternde Gedanke in mir aufstieg, bemerkte ich aus dem Augenwinkel eine seltsame Form, die nicht zum Rest der Baustellenausrüstung passte. Ich musste mich kurz anstrengen, aber schließlich erkannte ich, was es war: ein Schlafsack. Und das war noch nicht alles. Darauf lagen Taschenlampen, ein paar leere Wasserflaschen und zerknüllte Tüten, die nach kaltem, fettigem Essen rochen. Es war nicht schwer zu verstehen, dass sich jemand mit dem Wolf hier unten versteckt hatte.
    Ich hatte mich für so clever gehalten, weil ich Oliver entkommen war, aber stattdessen war ich mitten in sein supergeheimes Versteck in der Baustelle gestolpert.
    Dämliche, dämliche, dämliche Gwen!
    Panik breitete sich in mir aus, und ich verfluchte mich. Ich musste hier raus – jetzt. Bevor Oliver mich fand und wieder seinen Killerwelpen auf mich hetzte. Dieses Mal würde ich nicht entkommen, nicht beiden gleichzeitig und nicht hier unten in der Dunkelheit.
    Ich eilte so schnell wie möglich durch die Baustelle und sprang über all diese Werkzeuge, Bretter und Zementsäcke. Inzwischen war mir egal, wie viel Lärm ich machte. Ich dachte nur an Flucht, und der Gedanke verdrängte alles andere.
    Endlich, als ich schon laut schreien wollte, weil ich das Gefühl hatte, dass dieses Labyrinth kein Ende nahm, fiel mir auf, dass es heller wurde – und vor mir schälten sich die Umrisse einer Tür aus dem Dunkel.
    Erleichterung dämpfte meine Panik, und ich atmete angespannt durch. Sobald ich diese Tür durchschritten hatte, war ich in Sicherheit. Dann würde ich durchs Hotel zurück zur Lobby laufen, Professor Metis, Trainer Ajax oder sogar Nickamedes finden und ihnen erzählen, was hier los war. Dann würden sie den Schnitter suchen und sich um ihn kümmern.
    Die Augen starr auf die Tür gerichtet, wich ich einer Schubkarre aus und rannte direkt in Oliver.

    

    Ich rannte gegen die Brust des Spartaners und prallte mit einem Schrei zurück. Und wich immer weiter nach hinten, bis ich mit dem Rücken gegen eines der vernagelten Fenster stieß.
    Meine Hand schoss zu meiner Hüfte, schob den Saum des Kapuzenpullis nach oben und tastete nach der Scheide, die dort festgebunden war. Nach einem Augenblick schlossen sich meine Finger tatsächlich um Vics Heft. Wenn der Spartaner irgendwas versuchte, auch nur die kleinste bedrohliche Bewegung machte, würde ich das Schwert ziehen und mich damit verteidigen – oder es zumindest versuchen.
    Oliver hob die Hände und trat einen Schritt auf mich zu. »Gwen, es ist okay. Ich wollte dir keine Angst einjagen. Ich will nur mit dir reden.«
    »Reden?«, blaffte ich, während ich mich langsam an der Wand entlangschob, eine Hand immer noch an Vics Heft. »Worüber reden? Darüber, wie du versucht hast, mich mit deinem Geländewagen platt zu fahren? Oder vielleicht möchtest du mir ja erzählen, wie du in der Bibliothek der Altertümer auf mich geschossen hast?«
    Seine Miene wurde schuldbewusst. »Schau, ich kann das alles erklären.«
    »Wirklich? Kannst du auch die Lawine erklären, die du gestern ausgelöst hast? Die, die mich fast für immer auf diesem verdammten Berg begraben hat? Die Erklärung dafür würde ich wirklich zu gern hören.«
    Oliver runzelte die Stirn. »Lawine? Ich habe die Lawine nicht ausgelöst, Gwen.«
    »Ich glaube dir nicht. Ich glaube dir kein Wort. Du bist ein Schnitter des Chaos, und du versuchst, mich zu töten. Mehr muss ich nicht wissen.«
    Oliver starrte mich an, und auf seiner Stirn erschienen

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