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Frostglut

Frostglut

Titel: Frostglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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dem Protektorat ihre Aussage gemacht, und wir durften die Bibliothek verlassen.
    »Gehen Sie direkt zurück auf Ihr Zimmer, Miss Frost«, warnte mich Linus. »Alexei, stell sicher, dass sie dort ankommt.«
    Alexei nickte. Die Erleichterung darüber, dass er eine zweite Chance erhielt, mich zu bewachen, stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Ich gehe mit«, sagte Logan.
    Linus öffnete den Mund, um zu widersprechen, aber dann bemerkte er, wie Logan stur das Kinn vorschob. »Schön. Wir sehen uns morgen wie besprochen zum Frühstück. Komm nicht zu spät.«
    Logan seufzte, aber dann nickte er seinem Vater zu. Ich verabschiedete mich von Daphne und Oliver, und schließlich verließ ich mit Logan und Alexei die Bibliothek.
    Während wir uns in der Bibliothek aufgehalten hatten, war es bitterkalt geworden. Seit ich auf dem Laubengang nach dem Schnitter Ausschau gehalten hatte, war noch mehr Schnee gefallen. Ich zitterte und schlang mir meinen grauen Schal enger um den Hals, um die Kälte abzuwehren. Es war schon fast zehn Uhr, und alle anderen Schüler saßen sicher und warm in ihren Wohnheimen. Wir drei erreichten Styx, ohne jemand anderem zu begegnen. Vor den Stufen hielten wir an, und Logan drehte sich zu Alexei um.
    »Kannst du uns bitte ein paar Minuten allein lassen?«, bat der Spartaner.
    Ich dachte, Alexei würde ablehnen, nach allem, was Linus in der Bibliothek zu ihm gesagt hatte. Aber der Bogatyr nickte und stellte sich unter einen der Bäume vor dem Wohnheim. Logan blickte mich an. Seine Augen schienen trotz der Dunkelheit zu leuchten.
    »Wie hältst du dich, Gypsymädchen?«, fragte er leise.
    »Oh, du weißt schon. Ein weiterer Tag, eine weitere Nacht, ein weiterer Kampf bis auf den Tod in der Bibliothek«, witzelte ich. »Die Mythos-Academy-Spezialität.«
    Logan lächelte kurz, aber wir hatten beide gehört, wie hohl meine Worte klangen.
    »Was glaubst du, warum die Schnitter diese Schatulle gestohlen haben?«, fragte er. »Ich weiß, dass du nichts Großartiges von der Vitrine empfangen hast.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nichts Nützliches zumindest. Nur, wie der Schnitter die Vitrine zerschlagen und die Artefakte gestohlen hat. Ich gehe morgen wieder hin und versuche es noch mal, nur für den Fall, dass ich was übersehen habe.«
    Logan nickte, dann schwiegen wir für ein paar Sekunden.
    »Das mit meinem Dad tut mir leid«, meinte er schließlich.
    »Es ist okay. Er macht nur seinen Job. Ist es nicht besser, wenn er hier ist und sich Sorgen um dich macht, als wenn er gar nicht mehr da wäre?«
    Logan schüttelte den Kopf. »Vielleicht. Aber mir wäre es lieber, wenn er meine Freundin nicht jedes Mal dissen würde, sobald sich die Gelegenheit dazu bietet. Er hat sich heute in der Bibliothek schon wieder auf dich eingeschossen, bevor Agrona ihn abgelenkt und das Thema gewechselt hat.«
    Mein Atem stockte bei dem Wort, das Logan gerade verwendet hatte. »Freundin?«, flüsterte ich.
    Logan schenkte mir ein schiefes Grinsen. »Na ja, ja. Das sind wir doch jetzt, oder? Wir sind zusammen? Ein echtes Paar?«
    Trotz all der schrecklichen Dinge, die in den letzten Tagen passiert waren, explodierte in meinem Herzen ein Feuerwerk aus Glück in tausend fröhlichen Farben. Hätte ich die Magie einer Walküre besessen, wären mir Funken aus den Fingerspitzen geschossen wie Blitze. Für einen Moment war alles hell, wunderschön und perfekt – einfach perfekt.
    Dann runzelte Logan die Stirn, als wäre ihm gerade etwas eingefallen. »Außer du schleichst dich regelmäßig zwischen die Regale und knutschst mit jedem Jungen, der dir ein paarmal das Leben rettet.«
    Ich verdrehte die Augen und schlug leicht gegen seine Schulter. »Und schon hast du den Moment ruiniert.«
    Der Spartaner lachte und zog mich in seine Arme. Die Hitze seines Körpers überschwemmte mich, vertrieb die Kälte und erweckte all meine Gefühle für ihn zum Leben – Gefühle, die mich inständig wünschen ließen, Alexei stände nicht nur ein paar Schritte entfernt.
    »Ich bin froh, dass es dir gut geht«, flüsterte ich, während ich zu ihm aufsah.
    »Mir geht es genauso.«
    »Als ich diese Schnitter in der Bibliothek entdeckt habe, hatte ich Angst, sie könnten dich und Daphne vielleicht schon getötet haben …« Die Kehle wurde mir eng, und ich schaffte es nicht, ihm zu sagen, wie sehr mich der Gedanke verängstigt hatte, ihn zu verlieren.
    »Aber ich habe einen weiteren Kampf überstanden und du auch, Gypsymädchen«, sagte er

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