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Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Titel: Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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Kolosseum und dann noch mal gestern im Speisesaal gesehen hatte. Konnte … konnte Savannah ein Schnitter sein? Konnte sie sogar der Schnitter sein – das Schnittermädchen, das meine Mom umgebracht hatte? Lokis Champion?
    Ich hatte keine Ahnung, wo diese Gedanken herkamen, aber kaum waren sie in meinem Kopf aufgetaucht, konnte ich sie nicht mehr loswerden. Aus irgendeinem Grund sank die Idee tiefer und tiefer in mein Bewusstsein ein, grub sich in mein Hirn wie kalte, zupackende Finger …
    »Also, was passiert jetzt?«, fragte Vivian.
    Wieder breitete sich dieser dumpfe Schmerz in meinem Hinterkopf aus, aber schließlich schaffte ich es, die argwöhnischen Gedanken über Savannah abzuschütteln. »Du gibst mir die hundert Dollar Anzahlung, wie wir ausgemacht haben. Ich folge ein paar Spuren und melde mich in ein paar Tagen wieder bei dir. Wenn ich deinen Ring finde, zahlst du mir den Rest des Geldes, aber wenn ich ihn nicht finde, gebe ich dir deine Hundert zurück. Okay?«
    Vivian nickte, holte ihren Geldbeutel aus ihrer Designertasche und drückte mir einen Hunderter in die Hand. Ich umklammerte den Schein einen Moment, konnte aber kaum Schwingungen auffangen. Nur das Gefühl, wie er von einer Person zur nächsten gereicht wurde, bis er schließlich bei Vivian ankam.
    »Danke«, sagte ich und stopfte das Geld in die Hosentasche meiner Jeans. »Ich werde versuchen, bis in ein oder zwei Tagen etwas herauszufinden.«
    Ich hatte alles für Vivian getan, was ich konnte, also ging ich zur Tür. Ich wollte gerade nach dem Türknauf greifen, als Vivian mir zuvorkam und die Tür aufmachte. Na, das war ja mal sehr höflich von ihr.
    »Danke.«
    Sie nickte. »Gern geschehen. Und danke, dass du nach meinem Ring suchst, Gwen. Du hast keine Ahnung, was mir das bedeutet.«
    Ich lächelte sie an. »Hey, deswegen bin ich ja das Gypsymädchen.«
    Ich verließ Vivians Zimmer, und sie schloss die Tür hinter mir. Auf dem Weg zur Treppe kam ich an Daphnes Zimmer vorbei. Wie die anderen Walküren-Möchtegern-Prinzessinnen lebte auch Daphne in Walhalla. Ich hatte seit unserem Streit beim Mittagessen nicht mit der Walküre geredet, und sie hatte mich auch nicht angerufen oder mir gesimst. Ich wusste nicht, was mit ihr los war, was sie so beschäftigte, aber ich vermisste sie jetzt schon. Ich hatte ihr bis jetzt noch nicht mal von Nott erzählt, und ich brauchte dringend jemanden, mit dem ich über den Wolf, Logan und besonders über die Frage reden konnte, ob Savannah ein Schnitter war.
    Nach einem Moment des Zögerns klopfte ich an Daphnes Tür. Keine Reaktion. Ich hörte auch keine Musik von drinnen. Keine Tippgeräusche. Die Walküre war also nicht in ihrem Zimmer und arbeitete an einem ihrer vielen Computer. Enttäuscht trottete ich die Stufen nach unten, verließ das Wohnheim und ging über den Campus zum Gebäude für Englisch und Geschichte, in dem Metis’ Büro lag.
    Heute war Dienstag, was bedeutete, dass es Zeit für einen Besuch bei Preston Ashton wurde. Seit dem Tag, an dem der Schnitter in der Akademie gefangen gehalten wurde, verwendete ich meine Gypsygabe, um in seinen Geist zu schauen, in dem Versuch, herauszufinden, was die anderen Schnitter vorhatten. Jetzt allerdings wollte ich ergründen, was er über den Helheim-Dolch wusste und ob er eine Ahnung hatte, wo er vielleicht versteckt war. Womöglich war das irrational, aber ich wollte mich außerdem davon überzeugen, dass Preston immer noch sicher im Gefängnis der Akademie saß. Nachdem ich gestern Nacht dieses unheimliche Flüstern in meinem Kopf gehört hatte, wollte ich sichergehen, dass Preston an einem Ort weggeschlossen war, wo er niemandem wehtun konnte – besonders nicht meiner Grandma Frost.
    Ich betrat das Gebäude und ging den Flur entlang zu Metis’ Büro. Zu meiner Überraschung stand die Tür einen Spalt offen, und ich konnte durch das Milchglas zwei Gestalten darin erkennen. Ich hob gerade die Hand, um zu klopfen, als eine Stimme an mein Ohr drang.
    »Aber ich will keine Heilerin sein«, murrte jemand. »Ich wollte nie eine Heilerin sein.«
    Ich runzelte die Stirn. Das klang nach Daphne. Ich spähte durch den Türspalt und erkannte, dass es tatsächlich Daphne war. Die Walküre stand mit in die Hüften gestemmten Händen vor Metis’ Schreibtisch, während prinzessinenrosa Funken um sie herum knisterten.
    »Ich fürchte, du hast keine Wahl, Daphne«, sagte Metis mit sanfter Stimme. »Deine Magie ist erwacht. Man kann das nicht umkehren. Das ist

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