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Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Titel: Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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Schultern sackten noch ein bisschen tiefer. Ich biss mir auf die Lippe, nickte und unterdrückte den Drang, Oliver anzuschreien, dass er schneller fahren sollte. Logan und Kenzie interessierten mich im Moment nicht. Wenn wir das Haus nicht vor Preston und dem Schnittermädchen erreichten, war meine Grandma so gut wie tot.
    Es schien Oliver Ewigkeiten zu kosten, die Stadt zu erreichen, obwohl er viel schneller fuhr als der Bus. Er bog in die Straße ein, in der das Haus meiner Grandma stand, und parkte davor. Ich sprang schon aus dem SUV , bevor die Reifen zum Stillstand gekommen waren. Oliver schaltete den Motor aus, riss seine eigene Tür auf und hetzte hinter mir her.
    Was ich auf der Türschwelle sah, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Das Hellseherei hier -Schild neben der Tür war zur Seite gebogen und hing nur noch lose, als hätte es jemand mit einer Brechstange abgehebelt. Noch schlimmer war die Tatsache, dass jemand die Tür eingetreten hatte. Der Rahmen war an mindestens drei Stellen gesplittert.
    »Gwen! Stopp!«, zischte Oliver und packte die Kapuze meines Sweatshirts, bevor ich ins Haus rennen konnte. »Du weißt nicht, wer oder was da drin ist.«
    Ich zwang mich anzuhalten, obwohl ich mir nichts mehr wünschte, als ins Haus zu stürmen. Der Spartaner hatte recht. Blind ins Haus zu laufen konnte eine schlimme Situation nur schlimmer machen.
    Also packte ich Vic fester und hob das Schwert. Neben mir legte Oliver einen Bolzen auf die Sehne der Armbrust, die er mitgebracht hatte. Dann nickte mir der Spartaner zu und bedeutete mir damit, die Führung zu übernehmen. Er würde mir den Rücken decken. Zusammen traten wir in den schattigen Flur.
    Das Innere des Hauses war vollkommen chaotisch. Alles, was man umwerfen konnte, war umgeworfen worden, von dem Schrank, in dem Grandma ihr gutes Porzellan aufbewahrte, über das blaue Sofa bis zum Fernsehtischchen. Alles war zerschlagen, zertrampelt und kaputt, als hätte es jemandem großen Spaß gemacht, alles zu zerstören, was er in die Finger bekam.
    Preston, dachte ich finster und ging weiter.
    Oliver deutete auf eine weitere zersplitterte Tür. Ich schlich auf Zehenspitzen hinüber und spähte in den Raum, in dem meine Grandma ihre Wahrsage-Sitzungen abhielt. Der Perlenvorhang war vom Fenster gerissen und der Tisch mit seiner silbergrauen Decke in zwei Teile zerschmettert. Die Kristallkugel meiner Grandma war ebenfalls zerschlagen, und die Splitter glitzerten auf dem seidigen Stoff wie Tränen.
    Eine kalte Faust ballte sich um mein Herz und drückte zu. Ich drehte mich um und schüttelte in Olivers Richtung den Kopf, um ihm mitzuteilen, dass der Raum sauber war. Zusammen schlichen wir durch den Rest des Erdgeschosses und stiegen über weitere zerschlagene Möbelstücke, bis wir schließlich die Küche erreichten. Mein Herz raste bei dem Gedanken, was wir darin vielleicht finden würden, und ich hielt Vic so fest, dass meine Hand wehtat.
    In der Küche knirschte etwas. Oliver und ich erstarrten im Flur – und lauschten. Wir hörten Rascheln und Knirschen, was uns verriet, dass sich jemand durch die Küche bewegte. Oliver legte mir eine Hand auf die Schulter und fragte damit lautlos, ob es mir gut ging. Ich nickte und holte tief Luft. Dann schob ich mich vorwärts und spähte in den Raum.
    Der Anblick ließ mich erstarren.
    In der Mitte der Küche stand Grandma Frost, ein blutiges Schwert in der Hand. Neben ihr saß Nott, und zu ihren Füßen lag ein toter Schnitter.

»Grandma?«, flüsterte ich und rannte in den Raum. »Geht es dir gut?«
    Grandma Frost schenkte mir ein grimmiges Lächeln. »So gut es mir eben gehen kann, während ein toter Schnitter meine Küche mit Blut besudelt und ein riesiger Wolf ein Leckerli haben will.«
    Nott gab ein leises Winseln von sich. Anscheinend stimmte sie meiner Grandma zu. Ich legte Vic auf den Küchentisch, dann umarmte ich meine Grandma so fest ich konnte. Ihre faltige Hand strich mir sanft über das Haar und die Wange, sodass mich die Wärme ihrer Liebe erfüllte und die eisige Angst vertrieb.
    »Es geht mir gut, Süße«, flüsterte sie. »Es geht mir gut.«
    Tränen der Erleichterung sammelten sich in meinen Augen. Ich trat einen Schritt zurück und wischte sie mir aus dem Gesicht.
    »Was ist passiert?«, fragte ich. »Wie viele Schnitter waren hier? Und wie hast du dich ganz allein gegen sie zur Wehr gesetzt?«
    »Setz dich, und ich erzähle dir alles. Aber was meine Gegenwehr angeht …« Grandma schwang ihr

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