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Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Titel: Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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blutiges Schwert in einem aggressiven Bogen, der selbst Trainer Ajax stolz gemacht hätte. »Du vergisst da etwas, Süße – auch ich war einmal Nikes Champion.«
    Dann nahm sie ein Küchentuch und wischte das Blut des Schnitters von der Klinge, als wäre es ein ganz normaler Fleck, der entfernt werden musste.
    Eine Viertelstunde später zog Grandma Frost ein Blech mit Apfel-Zimt-Rollen aus dem Ofen. Der warme Duft nach geschmolzener Butter, braunem Zucker und süßem Zimt erfüllte die Küche und vermittelte ein so einladendes, gemütliches Gefühl wie immer – wäre da nicht die Leiche auf dem Boden gewesen. Oliver hatte den toten Schnitter in eine Ecke geschleift, und Grandma hatte ein graues Tuch darüber ausgebreitet, aber wir wussten alle, dass er da lag.
    Offenbar machte die Leiche Oliver aber nichts aus.
    »Die sind super«, sagte er, nachdem er einen großen Bissen von einer heißen, klebrigen Rolle genommen hatte. »Du hast mir etwas verheimlicht, Gwen. Hätte ich gewusst, dass deine Grandma so gut backen kann, wäre ich schon vor Ewigkeiten mal mit hierhergekommen.«
    Grandma Frost lehnte sich vor und tätschelte dem Spartaner die Hand. »Du bist jederzeit willkommen, Oliver. Sag mir einfach, wann du kommen willst, und ich backe etwas Besonderes für dich.«
    Sie zwinkerte ihm zu. Der Spartaner grinste und nahm noch einen Bissen von seinem Gebäck.
    Ich hob meine eigene Zimtrolle an, legte sie dann aber zurück auf meinen Teller. Ich hatte im Moment einfach keinen Appetit. »Also, was ist mit dem Schnitter passiert?«
    Grandma blickte mich an, und ihre violetten Augen wirkten dunkel. »Ich hatte schon den ganzen Tag das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, aber ich konnte nicht genau sagen, was es war. Ich hatte gerade die letzte Sitzung für den Nachmittag abgeschlossen und meine Klientin zur Tür gebracht, als ich einen schwarzen SUV auf der anderen Seite der Straße entdeckte. Ich sah ihn an und wusste einfach, dass er Ärger brachte – Ärger, der es auf mich abgesehen hatte.«
    »Was ist dann passiert?«, fragte Oliver, während er nach der nächsten Apfel-Zimt-Rolle griff.
    »Ich ging zum Schrank und holte mein treues altes Schwert.« Grandma tätschelte die Waffe neben sich kurz. Sie hatte das Schwert gereinigt und neben Vic auf einen Stuhl am Tisch gestellt, obwohl es nur eine normale Klinge war, kein Gesicht hatte und auch nicht reden konnte wie er. »Dann bin ich in die Küche gegangen, um sie zu erwarten. Sie kamen durch die Eingangstür und zerstörten alles, was ihnen in die Finger fiel. Ich glaube, sie hatten nicht erwartet, dass ich mich wehren würde. Der Erste, der jetzt da auf dem Boden liegt, kam hier rein, als wäre es seine Küche, nicht meine. Ich habe ihn ziemlich schnell erledigt, aber er war nicht allein.«
    »Wie viele waren es?«, fragte ich.
    »Noch zwei andere«, sagte sie. »Ein Junge in einem orangefarbenen Overall und ein Mädchen in einer schwarzen Robe mit einer Schnittermaske vor dem Gesicht.«
    Preston und das Schnittermädchen. Sie waren hergekommen, wie ich vermutet hatte.
    »Ich gebe zu, dass ich nicht mehr so jung bin, wie ich mal war, aber ich habe mich wacker gehalten«, sagte Grandma. »Doch dann hat das Schnittermädchen versucht, mich mit ihren Psychotricks zu verwirren.«
    Ich runzelte die Stirn. »Was für Psychotricks?«
    »Sie hat versucht, mich Dinge sehen zu lassen, die nicht existierten«, erklärte Grandma Frost. »Sie hat sogar versucht, sich in meinen Kopf zu drängen, damit ich erstarre und aufhöre zu kämpfen. Sie hatte eine Menge Tricks auf Lager, und ihre Magie war sehr stark. Fast stärker, als ich es je bei jemandem mit dieser mentalen Macht gesehen habe.«
    Ich verstand das nicht. Mentale Macht? Das Schnittermädchen besaß irgendeine Art von Mentalmagie?
    »Ich wurde schwächer, aber dann kam dein Freund hier in die Küche gerannt.« Grandma deutete auf Nott. »Der Junge im orangefarbenen Overall und das Schnittermädchen sind sofort verschwunden. Nicht einmal Schnitter wollen sich mit einem Fenriswolf anlegen.«
    »Gutes Mädchen«, murmelte ich und kraulte Nott die Ohren.
    Der Wolf seufzte zufrieden. Manchmal hatte ich das Gefühl, sie würde sich ewig von mir streicheln lassen. Kein Wunder. Preston hatte nie etwas anderes getan, als Nott zu schlagen und zu peitschen, während sie unter seiner Kontrolle gestanden hatte. Ich wusste es. Ich hatte die Erinnerungen der Wölfin gesehen und damit auch all die schrecklichen Dinge, die er ihr

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