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Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Titel: Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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glättete sich ein wenig, und wieder hoben und senkten sich ihre Schultern. »Ich brauchte Metis’ Türcodes und die magischen Passwörter, um ins Gefängnis zu kommen und Preston zu befreien. Ich wusste, dass sie dich dorthin mitgenommen hat, um in seinem Hirn herumzuschnüffeln. Und in Anbetracht deiner Psychometrie und der Tatsache, dass du nie etwas vergisst, das du hörst oder siehst, wusste ich, dass diese Informationen in deinem Kopf waren. Ich musste nur in deine Gedanken eindringen und dich dazu bringen, an Preston zu denken, um alles zu finden, was ich brauchte. Wir wissen alles über dich und deine Berührungsmagie. Ich muss sagen, bis jetzt war sie ziemlich praktisch. Erst hat sie mir dabei geholfen, Preston zu befreien, und dann dabei, den Dolch zu finden. Gut gemacht, Gwen. Wirklich gut gemacht.«
    Ich dachte an mein ständiges Kopfweh in den letzten Tagen und an all die Gelegenheiten, zu denen es sich angefühlt hatte, als würde jemand seine Finger in meinem Hirn vergraben. Das war Vivian gewesen, die ihre Telepathie gegen mich eingesetzt hatte. Auf irgendeiner Ebene hatte ich gefühlt, was sie tat, und hatte sogar versucht, mich dagegen zu wehren, doch es hatte nicht funktioniert. Da kam mir ein weiterer Gedanke.
    »Du weißt alles über meine Berührungsmagie … und was ich damit tun soll«, sagte ich und wiederholte damit etwas, das Preston einmal zu mir gesagt hatte.
    Vivian schnaubte. »Bitte. Als könntest du mit deiner jämmerlichen Psychometrie jemals Loki töten.«
    Wieder stockte mir der Atem, und diesmal tanzten auch noch weiße Sterne vor meinen Augen. Ich hatte gedacht, ich wüsste, wie sich vollkommene Fassungslosigkeit anfühlte, aber das war nichts gegen den Schock, den ich jetzt empfand. »Du glaubst … die Schnitter glauben tatsächlich … dass ich Loki mit meiner Magie töten werde?«
    Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Ich fand kaum den Atem, um die Frage überhaupt zu stellen. Einen Gott töten? Ich? Konnte ich das mit meiner Berührungsmagie überhaupt? Wie sollte irgendwer das können?
    Vivian bemerkte das Entsetzen in meinem Gesicht und lachte. »Du meinst, du wusstest es nicht? Die große Göttin Nike hat es dir nicht gesagt? Oh, wie wunderbar.«
    Sie lachte und lachte. In der Zwischenzeit hörte Preston auf zu zittern und zu weinen und stemmte sich langsam in eine sitzende Position. Er warf Vivian einen hasserfüllten Blick zu, während er sich die Tränen von den geröteten Wangen wischte.
    »Aber was ist mit dem Ring?«, fragte ich. Meine Gedanken rasten in tausend verschiedene Richtungen gleichzeitig. »Warum hast du dir überhaupt die Mühe gemacht, mich anzuheuern, um ihn zu finden?«
    Vivian hob die Hand, um den Ring zu betrachten, der daran glitzerte. Ich starrte auf die zwei Gesichter an dem goldenen Band, und es erschien mir nicht mehr, als würde eines davon lachen und eines weinen. Nein, beide Gesichter wirkten verzerrt und grinsten mich mit bösartiger, grausamer Freude an.
    »Ich hätte es wissen müssen«, murmelte ich. »Der Ring hat zwei Gesichter, genau wie du. Er zeigt gar keine Theatermasken, oder? Obwohl du vielleicht Mr. Ovid, dem Theaterlehrer, ein kleines Geschenk kaufen solltest. Er hat dich zu einer ziemlich guten Schauspielerin ausgebildet.«
    »Das ist wahr«, stimmte Vivian mir zu. »Ich bin viel begabter als diese dämliche Amazone, Helena Paxton, es je sein wird. Trotzdem gibt Mr. Ovid immer ihr die Hauptrollen in unseren Stücken. Du solltest wirklich deine Kenntnisse in Mythengeschichte aufpolieren, Gwen. Ich habe dir erzählt, dass es ein Janusring ist, nach dem römischen Gott der Anfänge und Enden. Er hat zwei Gesichter, von denen eines in die Zukunft blickt und eines in die Vergangenheit. Der Ring wird seit Jahren in meiner Familie weitergegeben, als Symbol für unsere geheime Loyalität gegenüber Loki. Er gehörte meiner Mom – bis ein paar Angehörige des Pantheons sie getötet haben.«
    Sie verzog das Gesicht, und ich erinnerte mich an das Bild, das ich gesehen hatte, von Vivians Mom, die ihrer Tochter den Ring gab. Und an den Schmerz, den das Mädchen empfunden hatte. Ich hätte sogar Mitleid mit ihr gehabt – wenn sie mir nicht genau denselben Schmerz zugefügt hätte, indem sie meine Mom umgebracht hatte.
    Dann stieg ein anderer Gedanke in meinem Kopf auf. »Deswegen hattest du eine vollkommen neue Einrichtung in deinem Zimmer, richtig? Und deswegen bist du an dem Tag, als ich nach deinem Ring gesucht habe,

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