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Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Titel: Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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Walküren.
    Ich nickte in Richtung ihrer Hand. »Wie hast du das versteckt? Die Funken und die Tatsache, dass du in Wirklichkeit eine Walküre bist? Alle in Mythos halten dich für eine Amazone.«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Genauso, wie ich alles verstecke. Willst du ein Geheimnis erfahren?«
    Ich wollte immer alle Geheimnisse erfahren und besonders ihres, aber ich hielt den Mund. Vivian lehnte sich trotzdem vor.
    Sie starrte mich an, und tief in ihren goldenen Augen flackerte Rot auf. »Du bist nicht die einzige Gypsy auf Mythos, Gwen.«
    Mir fiel einfach die Kinnlade nach unten, und mir stockte der Atem, so schockiert war ich. Grandma Frost hatte mir erzählt, dass es dort draußen noch andere Gypsies gab, andere Familien, die von den Göttern mit Magie beschenkt worden waren wie unsere. Sie hatte mir auch erzählt, dass nicht alle Gypsies gut waren, dass manche faul oder indifferent waren oder sogar Schnitter.
    Bis jetzt hatte ich keine anderen Gypsies getroffen, aber hier saß ich, Auge in Auge mit einer der bösesten Gypsies von allen – Lokis Champion. Denn so wie die Göttin Nike gut war, war Loki böse, was bedeutete, dass sein Champion genauso bösartig und grausam sein würde wie der Gott, dem er diente.
    »Was … was für eine Art von Magie hat Loki deiner Familie gegeben?«
    Ich zwang mich dazu, diese Frage zu stellen. Wenn ich wusste, welche Art von Magie Vivian besaß, konnte ich vielleicht einen Weg finden, sie gegen sie zu richten und zu entkommen.
    Vivian lächelte. »Nun, die beste Magie von allen – Chaosmagie.«
    »Was ist das?« Ich hatte noch nie von dieser Magie gehört, und ich hatte auch keine Hinweise darauf in den Mythengeschichtsbüchern entdeckt, in denen ich nach Hinweisen auf meine eigene Berührungsmagie gesucht hatte.
    Preston, der immer noch neben Vivian stand, schnaubte abfällig. »Es ist keine Chaosmagie. Größtenteils ist es einfach nur gewöhnliche Telepathie.«
    »Telepathie?«, fragte ich. »Also Gedankenlesen und Gedanken in die Hirne von Leuten pflanzen?«
    »Genau«, antwortete Preston. »Vivian kann Leute Dinge sehen und hören lassen, die gar nicht da sind. Keine große Sache, wenn du mich fragst.«
    Ein gefährliches Glitzern erschien in Vivians Augen, und der schnitterrote Funke in ihren Augen glühte bei Prestons höhnischen Worten ein wenig heller auf.
    Ich dachte an das rote Aufblitzen, das ich in Savannahs Augen bemerkt hatte, und an den Hass in ihrem Gesicht, wann immer sie mich angesehen hatte, und verstand, dass Vivian dafür verantwortlich war. Sie hatte es so wirken lassen, damit ich das andere Mädchen verdächtigte, ein Schnitter zu sein. So hatte sie meine Aufmerksamkeit von sich selbst abgelenkt. Wahrscheinlich hatte sie so auch ihre Stimme verändert, damit ich sie daran nicht erkannte. Ich fragte mich, was sie mir im Verlauf dieser Woche noch alles angetan hatte. Ich hatte das üble, üble Gefühl, dass ich es gleich erfahren würde – und dass es nur schlimmer werden konnte.
    »Tatsächlich hat Preston recht«, erklärte Vivian. »Ich kann Leute Dinge sehen lassen, die nicht wirklich da sind, Gedanken in ihre Köpfe pflanzen und sie sogar dazu bringen, meinen Befehlen zu gehorchen. Illusionen, Verwirrung, Chaos. Eigentlich ist das alles dasselbe, aber Loki hat die telepathische Magie meiner Familie besonders bösartig gemacht. Wenn ich will, kann ich in das Bewusstsein einer Person blicken und sie glauben lassen, ihr schlimmster Albtraum sei wahr geworden. Willst du es mal sehen, Gwen?«
    Bei diesen eiskalten Worten rutschte mir das Herz in die Hose. Ich hatte mit meiner Gypsygabe in all den Jahren so viele schreckliche Dinge gesehen. Wenn Vivian mit ihrer Magie in meinen Kopf eindrang, würde sie eine Menge Albträume finden.
    »Natürlich willst du das«, fuhr sie fort.
    Sie löste sich vom Tisch und kam auf mich zu. Vivian hielt vor mir an und lächelte – und dann drehte sie sich zu Preston um.
    Er runzelte die Stirn. »Was tust du …«
    Mehr konnte er nicht sagen, bevor er vollkommen weiß wurde und anfing zu schreien.
    Preston schrie und schrie und schrie, als wollte er niemals wieder aufhören. Verzweifelt warf er sich nach vorne, als könnte er Vivians Magie entkommen, wenn er sich bewegte. Seine Knie stießen gegen einen Tisch. Er wankte rückwärts, dann stolperte er über einen anderen Tisch und fiel zu Boden. Dort rollte er sich zu einem Ball zusammen und presste sich die Hände auf die Augen, als könnte er so aussperren, was er

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