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Frostkuss

Frostkuss

Titel: Frostkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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Tochter von Grace Frost, Enkelin von Geraldine Frost und so weiter und so fort.«
    »Du kennst meine Mom? Und meine Grandma?«
    Ein mysteriöses Lächeln umspielte Nikes Lippen. »Ich kenne alle deine Vorfahren, Gwendolyn. Die Frauen deiner Familie haben mir seit Anbeginn der Zeit gedient.«
    Okay, ich fühlte mich, als würde mir jeden Moment der Kopf explodieren. Ich meine, hier stand ich und unterhielt mich mit einer Göttin. Einer echten Göttin . Und nicht einfach irgendeiner Göttin, sondern Nike, der Superfrau, die Loki besiegt und so ziemlich die Welt vor der Zerstörung bewahrt hatte. Und sie wusste von mir und kannte meine gesamte Familie. Ja, mein Hirn würde definitiv in meinem Schädel platzen.
    »Ähm … sollte ich mich verbeugen oder irgendwas?«, fragte ich. Ich fühlte mich, als stände ich vollkommen neben mir, als passierte das alles einer anderen Person. »Ich habe in Mythengeschichte nicht besonders gut aufgepasst, also kenne ich die richtige Etikette für das Reden mit Göttinnen nicht. Tut mir leid.«
    Nikes Lächeln wurde breiter. »Nein, Gwendolyn, du musst dich nicht vor mir verneigen. Aber wir müssen uns über ein paar Dinge unterhalten.«
    »Wie zum Beispiel?«
    Sie nickte in Richtung des Schwertes in meiner Hand. »Wie zum Beispiel darüber.«
    Ich merkte, dass ich das Schwert noch immer festhielt. Das einzelne purpur-graue Auge betrachtete mich skeptisch.
    »Ich bin mir nicht sicher, Göttin«, sagte das Schwert. »Sie sieht nicht allzu vielversprechend aus.«
    Ich fühlte, wie sich der kalte, metallene Mund unter meiner Handfläche bewegte. Es kitzelte. Ich kreischte und ließ das Schwert fallen, sodass die Waffe klirrend auf den Boden fiel.
    »Oh, zur Hölle«, grummelte das Schwert, das Gesicht auf dem Marmorboden. »Sie kann mich nicht mal festhalten.«
    »Das ist Vic«, sagte die Göttin. Sie beugte sich vor und hob die Waffe auf. Sie rieb eine Stelle an der Klinge direkt über dem Heft. »Er wird dir dabei helfen, dich dem zu stellen, was kommt. Den Gefahren, die die Welt erwarten.«
    Gefahr? Das klang nicht gerade verlockend. Noch vor einer Minute hatte ich in großer Gefahr geschwebt, wo doch Jasmine versucht hatte, mich umzubringen und so.
    Vic strahlte förmlich unter der sanften Berührung der Göttin, als wäre er ein geschätztes Haustier, dem sie all ihre Liebe und Aufmerksamkeit schenkte.
    »Du weißt vom Chaos, oder, Gwendolyn?«, fragte Nike sanft. »Von Loki und seinen Schnittern?«
    Ich nickte.
    »Also, Loki steht dichter davor, in deine Welt zurückzukehren – in die Welt der Sterblichen –, als alle denken. Sein Gefängnis wird schwächer, und seine Gefolgsleute werden jeden Tag stärker. Und an diesem Punkt kommst du ins Spiel, Gwendolyn. Du wirst mir dabei helfen, gegen die Schnitter zu kämpfen und Loki davon abzuhalten, die Welt in einen zweiten Chaoskrieg zu stürzen.«
    »Ich?«, quietschte ich.
    Nike nickte. »Du, Gwendolyn Frost. Seit Tausenden von Jahren haben mir die Frauen deiner Familie gedient. Sie waren meine Champions, haben mir dabei geholfen, die Ordnung zu bewahren, das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse, zwischen Sieg und Niederlage zu halten.«
    Ich erinnerte mich daran, was Daphne über die Champions gesagt hatte, dass sie Menschen waren, die die Götter erwählten. Um anderen zu helfen.
    Um Helden zu sein.
    Ich dachte an die Bilder zurück, die ich gerade gesehen hatte, an all diese Frauen und all diese Kämpfe durch die Jahrhunderte. Ich war Teil davon? Es schien einfach unmöglich. Es schien nicht richtig und noch weniger real. Sicher, Grandma Frost war die stärkste Person, die ich kannte, und meine Mom war vor ihrem Tod genauso gewesen. Aber ich? Eher nicht. Ich schaffte es ja nicht mal, in Mythos Freunde zu finden, und ich war keine große Kriegerin wie die anderen Schüler.
    »Warum ich?«, fragte ich. »Ich bin nicht wie die anderen hier. Ich bin ein Niemand.«
    Ich verzog das Gesicht, als ich die Worte wiederholte, die Jasmine noch vor Augenblicken in der Bibliothek zu mir gesagt hatte. In der echten Bibliothek. Oder Moment, vielleicht war das jetzt die echte Bibliothek? Ich bekam definitiv Kopfweh.
    »Du bist kein Niemand«, erklärte Nike scharf. »Du bist Gwendolyn Frost, und du bist mein Champion.«
    Mit weit aufgerissenen Augen sah ich sie an und fragte mich, was ich getan hatte, um sie wütend zu machen. Nach einer Weile wurden die Züge der Göttin wieder weicher.
    »Als alle anderen Jasmines Tod ignoriert haben, warst du

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