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Frostnacht

Frostnacht

Titel: Frostnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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fiel.
    Alexei stoppte abrupt, und fast wäre ich von hinten in ihn reingelaufen.
    »Wir sitzen in der Falle«, sagte er laut genug, dass Oliver ihn hören konnte. »Der Ausgang ist blockiert.«
    »Hier sieht es genauso aus«, antwortete Oliver und schnappte sich eine Zeitschrift aus einer der Sitztaschen.
    »Nun dann.« Alexei ließ seine Schwerter durch die Luft wirbeln. »Wir sollten uns einen Weg freischlagen.«
    »Nur zu gern.« Oliver rollte das Heft zu einer langen, dünnen Röhre zusammen.
    Dann stürmten die beiden Jungs los, um sich unseren Feinden zu stellen.
    Klirr-klirr-klong!
    Alexeis Klingen trafen auf das Schwert des Schnitters vor ihm. Obwohl ihm nur der schmale Gang zur Verfügung stand, bewegte sich Alexei unablässig, hörte nie auf zu kämpfen, hielt nie in seinen Angriffen inne. Bogatyri besaßen einfach eine unglaubliche Ausdauer.
    Auf seiner Seite des Waggons duckte sich Oliver unter dem Schlag eines Schnitters hinweg. Der Spartaner mochte keine richtige Waffe in der Hand halten, aber die brauchte er auch nicht. Er schlug mit dem zusammengerollten Heft immer wieder zu und rammte es in die Brust, Kehle und das Gesicht seines Gegners.
    Plonk-plonk-plonk.
    Der Schnitter keuchte und röchelte, als er verzweifelt nach Atem rang. Während er abgelenkt war, riss Oliver dem Kerl das Schwert aus der Hand, drehte es in der Luft und rammte dem Schnitter seine eigene Waffe in die Brust. Ich konnte Olivers Gesicht nicht sehen, aber wahrscheinlich grinste er gerade.
    Logan hätte es getan.
    Doch sobald der Schnitter zu Boden fiel, trat schon der Nächste vor, um seinen Platz einzunehmen – und ich konnte nur in der Mitte stehen und dabei zusehen, wie meine Freunde eine weitere Schlacht für mich schlugen.
    Ich drehte mich erst nach rechts, dann nach links, aber der Gang war einfach nicht breit genug, um von meinem Standort aus die Schnitter zu erreichen. Zumindest nicht, ohne mich an Oliver oder Alexei vorbeizudrängen. Und das konnte ich nicht riskieren, weil ich sie damit vielleicht aus ihrer Konzentration gerissen hätte. Doch ich war entschlossen, meinen Freunden beizustehen, also stieg ich auf die Bank zu meiner Linken und kletterte über die Lehne in den hinteren Teil des Waggons, wo sich die meisten Schnitter aufhielten.
    »Gwen!«, rief Alexei, der aus dem Augenwinkel mitbekam, was ich vorhatte. »Bleib hier! Bleib hinter mir!«
    Ich machte mir nicht die Mühe, ihm zu antworten. Ich konnte nicht einfach nur dastehen und nichts tun. Nicht während er und Oliver gegen so viele Schnitter kämpften. Ich mochte ja nicht die beste oder geübteste Kämpferin sein, aber ich war sicherlich kein Feigling – besonders wenn es darum ging, meinen Freunden zu helfen.
    Während ich mich über die Bänke schob, bemerkte ich das Mädchen, das im hinteren Teil des Waggons gesessen hatte. Sie stand genau wie ich auf einer Bank. Sie schaute zwischen den Schnittern und Alexei hin und her, als beobachte sie ein intensives Sportturnier. Sie machte keine Anstalten, meinen Freund anzugreifen, aber sie versuchte auch nicht, ihm zu helfen. Da das Mädchen scheinbar vorhatte, sich aus dem Kampf herauszuhalten, verdrängte ich sie aus meinen Gedanken und kletterte weiter so schnell wie möglich über die aufeinanderfolgenden Bankreihen.
    Ein Schnittermädchen ungefähr in meinem Alter griff mich an, aber ich schwang Vic herum und zog ihr die Klinge quer über die Brust. Blut schoss aus der Wunde und spritzte wie warmer Regen auf meine Haut. Ich biss die Zähne zusammen und ignorierte das schreckliche Gefühl.
    »Schnapp sie dir, Gwen!«, schrie Vic, der scheinbar überhaupt kein Problem mit dem Blut hatte, das seine Klinge bedeckte. »Mach sie fertig!«
    Ich stieß wieder mit dem Schwert zu, und diesmal rammte ich die Waffe tief in den Bauch des Mädchens. Meine Feindin schrie und stolperte gegen den Jungen hinter ihr, der sie einfach nur an den Schultern packte und wieder nach vorne stieß. Ich stemmte eine Hand auf den Handlauf aus Messing, wappnete mich und trat der Schwerverletzten im richtigen Moment gegen die Brust, sodass sie wieder gegen den Jungen geschleudert wurde. Zusammen gingen sie zu Boden. Ich konnte den Jungen schreien hören, während er sich bemühte, das tote Mädchen von sich herunterzuschieben, aber da er im Moment keine Bedrohung darstellte, kletterte ich einfach weiter über die Bänke.
    Hinter mir riefen sich Oliver und Alexei die Zahl der von ihnen getöteten Schnitter zu.
    »Einer erledigt!«, sagte

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