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Frostnacht

Frostnacht

Titel: Frostnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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anderen betrachtete. Er suchte nach einem Gift – dem Gift, das die Schnitter für mich vorgesehen hatten …
    Ich holte tief Luft und drängte die Bilder zurück. Stattdessen ließ ich mich tiefer in den Bibliothekar sinken, bis ich den schwarzen Funken in seinem tiefsten Inneren entdeckte – den hässlichen Kern, der Covington zu der Person machte, die er war. Ich stellte mir vor, wie ich die Hand um diesen Funken schloss, und dann zerrte ich wieder daran – sogar noch fester als beim letzten Mal.
    Covington schrie, als ich seine Magie, seine Macht, seine Lebenskraft in meinen eigenen Körper zog. Die Wunde an meinem Hals heilte, und ich spürte, wie ich stärker und stärker wurde, während der Funke in ihm langsam schwächer wurde. In diesem Moment wünschte ich mir nichts mehr, als diesen Funken vollkommen zu ersticken – und den Bibliothekar einfach sofort zu töten.
    »Lass sie los!«, hörte ich Vivian schreien. »Wenn sie dich weiter berührt, bist du tot!«
    Covington gab noch einen schmerzerfüllten Schrei von sich. Dann ließ er den Dolch fallen und stieß mich von sich. Ich stolperte vorwärts und fiel auf dem felsigen Boden auf die Knie.
    »Du!«, knurrte Covington. »Du glaubst, du könntest deine jämmerliche Psychometrie einsetzen, um mich zu töten? Ich werde dir zeigen, wie falsch du liegst, Gypsy!«
    Er schnappte sich den Dolch vom Boden und riss ihn in die Luft. Ich hob Vic, obwohl ich wusste, dass ich nicht schnell genug sein konnte, um seinen Angriff abzuwehren …
    Eine Gestalt sprang zwischen uns. Es kostete mich eine Sekunde, um zu verstehen, dass es Rory war – und dass das Spartanermädchen die Finger um das Handgelenk des Bibliothekars geschlossen hatte. Rory riss ihre freie Faust hoch und schlug Covington mitten ins Gesicht. Mit einem Fluch stolperte der Schnitter nach hinten, während Rory ihm geschickt den Dolch aus den Fingern zog.
    Sie ließ die Waffe ein paarmal in der Hand herumwirbeln, um sich mit ihr vertraut zu machen. In ihren grünen Augen glitzerte diese spartanische Kombination aus Wut und Vorfreude auf den Kampf. »Ich habe das unter Kontrolle, Gwen«, sagte sie kalt. »Hilf du den anderen. Covington gehört mir .«
    »Lebend!«, hörte ich Ajax rufen. »Wir brauchen ihn lebend, Rory!«
    Covington versuchte zurückzuweichen, ging sogar so weit, sich hinter einen Haufen Steine zu ducken, doch Rory folgte ihm mit lauernden Schritten wie ein Fenriswolf seiner Beute. Eine Sekunde später schrie der Bibliothekar. Rory musste ihn mit seinem eigenen Dolch aufgeschlitzt haben. Ich konnte nur hoffen, dass sie ihn wirklich am Leben ließ, wie Ajax verlangt hatte. Zweifellos wollte der Trainer ein paar Informationen über die Schnitter – Antworten, die Covington uns vielleicht geben konnte.
    Diese Gedanken schossen mir durch den Kopf, während ich mich auf die Füße kämpfte. Ich hob Vic, bereit, gegen jeden zu kämpfen, der sich mir in den Weg stellte – und musste mich sofort ducken, weil das Schwert eines Schnitters neben meinem Kopf vorbeisauste.
    Klirr-klirr-klong!
    Der Schnitter und ich kämpften, tauschten Schlag auf Schlag auf Schlag, bevor ich es endlich schaffte, seine Abwehr zu durchbrechen und Vics Spitze in die Brust des Mannes zu rammen.
    »Das ist mein Mädchen!«, krähte Vic. »Auf zum nächsten!«
    Ich zog das Schwert zurück, trat über den toten Schnitter hinweg und wollte weitergehen. Doch dann hielt ich an, weil ich mir nicht sicher war, wo ich hinsollte.
    Denn in den Ruinen herrschte absolutes Chaos.
    Die Schnitter hatten sich auf meine Freunde geworfen, und ihre schwarzen Roben umwehten sie, als schwappte eine Welle des Todes durch den blumenbewachsenen Hof. Ajax, Alexei und Rachel standen in der ersten Reihe und hielten den Andrang der Schnitter in Schach. Ajax und Rachel kämpften mit dem Schwert in der einen und einem Dolch in der anderen Hand gegen die bösen Krieger, während Alexei seine beiden Schwerter mal hier, mal dort niedersausen ließ, um jeden Schnitter zu verletzen, den er erreichen konnte.
    Hinter den Schnittern stießen die Schwarzen Rocks ihre wilden Kampfschreie aus. Einige der Schnitter schlugen die Kreaturen, um sie dazu zu bringen, durch die Luft zu sausen, sich dem Angriff anzuschließen und meine Freunde von oben anzugreifen.
    Doch jedes Mal, wenn einer der Schwarzen Rocks in die Luft sprang, hob Daphne ihren Bogen und schoss einen goldenen Pfeil ab. Sie war einer der besten Schützen von Mythos, und sie traf immer. Rock auf

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