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Frostnacht

Frostnacht

Titel: Frostnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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Viv«, höhnte ich. »Weil du mich heute nicht umbringen wirst. Auf keinen Fall. Nicht mit diesen lächerlichen Angriffen. Und schau. Der Rest deiner Freunde verliert auch.«
    Vivians Blick huschte durch die Ruinen. Inzwischen hatte Daphne alle Rocks bis auf den von Vivian getötet, und im Moment war die Walküre damit beschäftigt, einen Schnitter nach dem anderen mit dem Bogen zu erledigen. Ajax und Alexei kämpften gegen drei Schnitter, während Carson und Oliver zwei weitere böse Krieger in die Enge getrieben hatten. Rachel stand etwas am Rand und kämpfte gegen den letzten Feind, während ich Covington immer noch schreien hören konnte, was bedeutete, dass Rory ihn unter Kontrolle hatte. Einer nach dem anderen fielen die Schnitter. Es war nur eine Frage der Zeit, bis meine Freunde den Letzten erledigt hatten und kamen, um mir gegen Vivian beizustehen.
    Das wusste das Schnittermädchen so gut wie ich. Vivian fluchte und schlug heftig genug mit dem Schwert nach mir, dass ich nach hinten sprang. Dann drehte sie sich um und rannte auf ihren Schwarzen Rock zu. Agrona hatte ebenfalls verstanden, dass das Kampfgeschick sich zu unseren Gunsten gewendet hatte. Sie bemühte sich bereits, auf den Rücken des Vogels zu klettern, auch wenn ihre versteifte Hand sie behinderte. Vivian setzte ihre Walkürenstärke ein, um die andere Frau auf den Rücken des Rocks zu schieben, dann kletterte sie vor Logans Stiefmutter.
    »Los, Gwen!«, schrie Vic, dessen Stimme von meiner verschwitzten Handfläche über seinem Mund gedämpft wurde. »Los! Lass sie nicht wieder entkommen!«
    Ich setzte mich in Bewegung, doch Logan war schneller. Der Spartaner sprang auf die Beine und eilte zu dem Vogel, wobei er mich mühelos überholte. Inzwischen saß Vivian fest im Sattel und hielt die Zügel in der Hand. Sie musste sie nur noch einmal schnalzen lassen, und der Vogel würde abheben. Stattdessen sah sie mit einem grausamen Lächeln zu mir.
    »Nein! Logan!«, schrie ich. »Stopp!«
    Doch er hörte nicht auf mich. Stattdessen rannte er so schnell, wie er nur konnte, weil er seine eigene Rechnung zu begleichen hatte – mit seiner ehemaligen Stiefmutter.
    »Agrona!«, schrie Logan. »Stell dich!«
    Agrona lehnte sich vor und flüsterte Vivian etwas ins Ohr. Das Lächeln des Schnittermädchens wurde breiter. Ich rannte hinter Logan her, doch ich wusste genau, dass ich zu spät kommen würde – wieder mal.
    Logan war vielleicht noch drei Meter von dem Rock entfernt und bewegte sich schnell. Zwei Meter … eineinhalb … ein Meter. Gerade als er sich in die Luft und auf den Rock werfen wollte, stieß Vivian einen weiteren, ohrenbetäubend lauten Pfiff aus. Der Rock sprang nach vorne – und rammte den Schnabel in Logans Seite.
    Die Vorwärtsbewegung des Spartaners wurde abrupt gestoppt, und er stürzte rückwärts auf den Boden.
    »Logan!«, schrie ich wieder.
    Er stöhnte, ohne mir zu antworten, aber seine Beine zuckten und wirbelten Blütenblätter in die Luft.
    »Mach ihn fertig!«, zischte Agrona. »Jetzt!«
    Vivian pfiff noch einmal, und wieder warf sich der Rock nach vorne – doch diesmal war ich da.
    Ich stellte mich zwischen Logan und den Vogel und schwang mein Schwert in einem wilden Bogen. Der Rock sprang zurück, um meinem Angriff auszuweichen.
    »Vergiss sie!«, schrie Agrona. »Bring uns hier weg!«
    Doch Vivian hatte nicht vor, ihre Chance zu ignorieren, mich endlich umzubringen. Wieder und wieder drängte sie den Schwarzen Rock vorwärts. Wieder und wieder schlug ich mit dem Schwert nach ihm, um die Kreatur davon abzuhalten, mich und Logan zu töten. Es war bizarr, gegen ein Wesen zu kämpfen, das fast doppelt so groß war wie ich, aber vielleicht zeigten all die Morgenstunden, die ich mit Waffentraining verbracht hatte, endlich einen Effekt. Denn ich konnte mich tatsächlich gegen die Kreatur behaupten. Allerdings wurde sie auch durch die zwei Reiter auf ihrem Rücken behindert, während ich nur kratzenden Krallen und einem hackenden Schnabel ausweichen musste.
    »Gwen!«, schrie Daphne hinter mir. »Runter!«
    Sofort ließ ich mich auf die Knie fallen. Doch Vivian hatte Daphnes Ruf auch gehört, und so konnte sie dafür sorgen, dass ihr Schwarzer Rock dem Pfeil auswich. Das Geschoss sauste harmlos über den Kopf der Kreatur hinweg.
    »Bleib unten!«, schrie Daphne und ließ den nächsten Pfeil fliegen.
    Vivian und ihr Rock wichen auch dem zweiten Pfeil aus.
    »Bring uns hier weg!«, schrie Agrona wieder. »Jetzt!«
    Diesmal

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