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Frucht der Sünde

Frucht der Sünde

Titel: Frucht der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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in
Cassidy’s Country Kitchen
mehr als genug.»
    Annie Howe blieb eiskalt. Sie setzte sich an den Tisch, und sofort wirkte die Küche wie ein Verhörzimmer auf der Polizeiwache.
    «Also, setz dich, Jane, es dauert nicht lange. Um wie viel Uhr bist du gestern Nacht nach Hause gekommen?»
    «Ich weiß nicht genau.» Jane ging um den Tisch herum und setzte sich Annie Howe gegenüber. «Nach eins.»
    «Nach zwei», sagte Merrily, ohne zu überlegen. «Ich habe dich hereinkommen hören.»
    Howe hob die Hand. «Lassen Sie bitte Jane antworten, Mrs.   Watkins.» Sie senkte die Hand wieder. «Colette Cassidy ist eine gute Freundin von dir, oder?»
    «Na ja, wir kennen uns erst ein paar Wochen, aber   … ja, wir kommen gut klar.»
    «Erinnerst du dich daran, wo du sie zuletzt gesehen hast?»
    «Ja, das war   … auf dem Marktplatz. Ich meine, Sie wissen ja, was im Restaurant los war, mit Barry, oder?»
    «Ja. Vielleicht kommen wir später noch einmal darauf zurück. Was ist auf dem Marktplatz passiert?»
    Merrily lehnte sich an den Aga, sodass sie hinter Howe stand und Jane ins Gesicht sehen konnte. Jane erzählte, was sich auf dem Marktplatz abgespielt hatte und dass Colette schließlich mit dem Ghettoblaster von Jeff in den Apfelgarten gerannt war.
    Howe beugte sich über den Kieferntisch zu Jane.
    «Was genau hat Colette gesagt, als sie alle aufforderte, mit in den Apfelgarten zu kommen?»
    «Also, sie hat einfach   … ich weiß nicht. Ich erinnere mich nicht genau.»
    «Dann sage ich es dir, Jane. Wir haben mehrere Zeugen, die ausgesagt haben, dass Colette etwas gerufen hat wie: ‹Kommt mir nach. Oder Janey. Sie weiß Bescheid.› Hat sie damit dich gemeint, Jane? Hat sie dich so genannt?»
    «Ja.» Jane blinzelte. Sie wurde nervös. Merrily klammerte sich an die Stange des Aga. Was war hier los?
    Annie Howe sagte: «Ja, so hat sie dich genannt, oder ja, damit hat sie dich gemeint?»
    «Beides, schätze ich.»
    «Gut.» Howe lehnte sich zurück. «Warum hat Colette gesagt, die anderen sollen dir nachkommen? Warum hat sie gesagt: ‹Sie weiß Bescheid›?»
    Jane antwortete, ohne zu zögern. «Weil wir mal ein bisschen zu viel getrunken hatten und uns ein paar Jungs nachgestiegen sind und wir schließlich dort gelandet sind, im Apfelgarten, meine ich.»
    «Mit den Jungs?»
    «Nein, die hatten wir abgehängt.»
    «Habt ihr beide öfter mal ein bisschen zu viel getrunken?»
    «Nein, nur das eine Mal. Es war nur Cider. Ich meine, ich habe gedacht, es ist ja nur Cider. Ich hatte vorher noch nie welchen getrunken. Das war dumm.»
    Annie Howe lächelte. «Schon in Ordnung, wir werden dich nicht dafür belangen, dass du als Minderjährige Alkohol getrunken hast.»
    «Danke.»
    Howe runzelte die Stirn. «Aber gestern Nacht bist du nicht mit ihr in den Apfelgarten gegangen, oder?»
    «Nein.»
    «Warum nicht?»
    «Weil   …» Jane sah Merrily an. «Weil es meiner Mom nicht so gut ging und ich nicht so lange wegbleiben wollte.»
    «Findest du nicht, dass zwei Uhr morgens auch schon ganz schön spät ist?»
    Jane zuckte mit den Achseln und sah wieder zu Merrily. Annie Howe, die offenbar dachte, sie würden sich irgendwelche Zeichen geben, sagte: «Mrs.   Watkins, möchten Sie sich nicht zu uns anden Tisch setzen?» Merrily, die dieser eiskalten Schnepfe keinen Grund geben wollte, misstrauisch zu sein, ging zum Tisch und setzte sich neben Jane.
    «Also», sagte Howe, «du hast sie also in den Apfelgarten gehen sehen. Und was hast du dann gemacht?»
    «Ich bin bloß noch ein bisschen rumgelaufen.»
    «Und hast mit niemandem gesprochen?»
    «Nein.»
    «Bist du sicher, Jane?»
    «Ja. Nein   … ich habe mit Lloyd Powell gesprochen.» Jane seufzte. «Ich wollte, dass er sie aus dem Apfelgarten schmeißt. Er gehört ihm. Das heißt seiner Familie.»
    «Mr.   Powell scheint zu denken, dass du dir Sorgen um Colette gemacht hast.»
    «Kann sein.»
    «Weil du dachtest, jemand könnte ihr etwas antun?»
    «Nein, ich   …»
    «Warum dann?»
    «Weil   … Colette ziemlich dickköpfig ist. Sie lässt sich leicht zu etwas hinreißen.»
    «Also hast du dir mehr Sorgen darüber gemacht, was sie selbst tun könnte, als darüber, was ihr möglicherweise zustoßen würde?»
    «Ja, so ungefähr.»
    «Was hast du denn gedacht, was sie tun könnte?»
    «Ich weiß nicht.»
    «Na gut. Dann reden wir jetzt noch einmal über die Party. Hast du gewusst, dass es dort Drogen gab?»
    «Ich habe es mir gedacht.»
    «Kennst du die Leute, die sie

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