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Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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kleinen Dame allerdings sehr. Ihr Blick war ebenso beruhigend und ihr zartes Lächeln gleichfalls zuversichtlich. Vielleicht waren ja alle aus dem Moosvolk so, aber Arrow wollte sich beim besten Willen nicht der Vorstellung hingeben, dass ihre drei Freunde nicht einzigartig waren.
    Als ein heller Schein durch die Fenster fiel, beachtete Arrow ihn zuerst gar nicht. Sie nahm an, dass die dicken Winterwolken lediglich den Vollmond durchgelassen hatten. Ein heftiges Aufblitzen ließ ihr dann das Blut in den Adern gefrieren, da ein solches Lichtspiel zu dieser Jahreszeit eigentlich nur eines bedeuten konnte.
    Erschrocken sprang sie aus dem Sessel und lief zum Fenster. Am Himmel konnte sie lediglich die schwache Sichel des Neumondes erkennen. Außerdem stellte sie zu ihrer Erleichterung fest, dass es eine wolkenlose Nacht war, in der die Sterne mit aller Kraft leuchteten. Das war auf jeden Fall ein sicheres Anzeichen dafür, dass es nicht Frau Perchtas Dämonen waren, die über das Land zogen, denn in jenen Nächten verkrochen sich selbst die Sterne. Das Blitzen musste also von etwas Anderem herrühren.
    Eilig lief Arrow aus der Dachkammer und schaute auf der gegenüberliegenden Seite des Ganges zum Fenster hinaus. Ein gleißender Schweif zog über den Himmel, dessen Leuchten so heftig pulsierte, dass es zeitweise in den Augen brannte.
    Plötzlich trennte sich ein Lichtball von dem Schwarm ab und steuerte geradewegs auf das Schloss zu.
    Sobald Arrow das heftige Krachen vernommen hatte, lief sie in die Richtung, aus der es gekommen war. Schnell ärgerte sie sich darüber, dass sie weder eine Fackel, noch einen Kerzenleuchter mitgenommen hatte. Denn im Schloss war es duster und die vielen Pflanzen in den Räumen warfen nur allzu gruselige Schatten im schwachen Licht der Sterne.
    Als sie ein dumpfes Geräusch vernahm, begann ihr Herz zu rasen. Was da durch das Dach ins Schloss gekommen war, hätte alles Mögliche sein können. Vielleicht war es bösartig und würde ihre Familie in Gefahr bringen.
    Dann erblickte sie einen schwachen Schein und folgte ihm mit höchster Vorsicht. Weiter, weiter und immer weiter ging sie darauf zu. Hinter einer Tür versteckt, hielt sie inne. Dabei atmete Arrow so laut, dass sie verwundert war, noch niemanden damit geweckt zu haben.
    Als das Licht plötzlich um die Ecke bog, ging sie aus Angst, es aus den Augen zu verlieren, schnell darauf zu. Von einem Moment auf dem anderen stieß sie mit etwas Knochigem zusammen und noch im Fall erkannte sie, welch schrecklicher Anblick sich ihr bot …

    „Meine Güte“, schalt Sally Arrow verständnislos, „wie kann man nur wegen solch einer Lappalie das ganze Schloss zusammen schreien?“
    „Du hast gut reden“, entgegnete Arrow aufgebracht. „Als du dazu gekommen bist, hatte er sich immerhin schon etwas übergezogen!“
    Auf einem Stuhl sitzend hatte sie die Beine an ihren Körper gezogen und mit den Armen fest umschlungen. Immer wieder wippte sie vor und zurück, während Keylam ihr beruhigend über den Kopf strich. Zwar empfand auch er Arrows Begegnung mit der dritten Art nicht als sonderlich erschreckend, trotzdem hatte er Verständnis für ihre Reaktion.
    „Nun mach mal halblang!“, fuhr Harold sie an, während er beide Seiten seines Mantels fest zusammenzog, damit das Kleidungsstück nichts von dem preisgeben konnte, was sie ohnehin schon gesehen hatte. „Gerade DU müsstest es jawohl gewöhnt sein, einen hässlichen Körper nackt zu betrachten – immerhin schaust du an einem herab seit … Wie alt bist du doch gleich vor zwei Tagen geworden?“
    Brodelnd vor Wut sprang Arrow auf und warf den Wasserbecher, welchen Keylam ihr einen Moment zuvor gereicht hatte, nach Harold. Ihr war schon klar, dass sie als Frau nicht unbedingt romantische Gefühle in ihm auslösen konnte, trotzdem musste er nicht gleich ausfallend werden und sie ihres Geschlechtes wegen diskriminieren.
    Harold, der es verstand, dem Wurfgeschoss gekonnt auszuweichen, begab sich sogleich auf den Weg in sein Schlafgemach.
    „Wenigstens kann man an meinem Körper nicht die Knochen zählen!“, brüllte sie ihm wütend hinterher.
    Adam, der gar nicht begriff, was da vor sich ging, versuchte Arrow zu beschwichtigen. „Ich werde ihm sagen, dass er nicht mehr nackt schlafen soll.“
    Bei diesen Worten verzog Arrow angewidert das Gesicht. Daraufhin ergriff auch Adam schlagartig die Flucht.
    Sie schüttelte sich von Kopf bis Fuß. Keylam stand auf und nahm sie in den Arm. Froh

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