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Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Titel: Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie von Zedernburg
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machtlos.«
    Gabriel Scharf vermittelte einen unglücklichen Eindruck und Senta überkam der heftige Wunsch, sein Gesicht in beide Hände zu nehmen, und seinen Mund mit einem langen Kuss zu verschließen. Das Verlangen, jetzt und hier allein mit ihm zu sein, war übermächtig. Verstört ob dieser seltsamen Regung, räusperte sie sich. Ach, die liebe Libido!
    »Ich finde, wir sollten uns duzen. Nach allem, was zwischen uns passiert ist, wäre das wohl angebracht!«
    Sie musterte ihr Gegenüber.
    »Ich heiße Senta.« Sie reichte die Hand über den Tisch und lachte verschmitzt, als ihr Gegenüber mit einem: »Angenehm, Gabriel!«, einschlug.
    »Darauf stoßen wir an!« Gabriel winkte dem Kellner, der mit skeptischem Blick näher kam.
    »Bringen sie uns doch mal eine Flasche Champagner, wir haben etwas zu feiern.«
    Als er wenig später mit einem Eiskübel, aus dem ein Flaschenhals ragte, an den Tisch trat, traf Senta ein aufmerksamer Blick von Premmler. Was sollte das denn nun wieder, fragte sie sich leicht irritiert.
    »Auf uns!« Gabriel hielt ihr ein Glas entgegen und sie nahm es dankbar an. Sie hatte wirklich keine Lust, sich ständig über die Meinung anderer einen Kopf zu machen. Als sie noch einmal unauffällig zu Premmler herüber sah, unterhielt der sich scheinbar lebhaft mit seinem Tischnachbarn und beachtete sie nicht.
    Es wurde doch tatsächlich noch ein recht lustiger Abend, und als Senta verstohlen auf die Uhr sah, stellte sie fest, dass es schon weit nach elf Uhr war.
    »Du, Gabriel.« Sie staunte, wie leicht es ihr fiel, ihn beim Vornamen zu nennen. »Ich müsste mal langsam nach Hause. Gestern ist es spät geworden und ich möchte nicht, dass Lilly lange aufbleibt. Sie wird garantiert nicht eher ins Bett gehen, bis ich wieder da bin.«
    Bald darauf befanden sie sich auf dem Weg zum Auto. Es schneite heftig und Gabriel zog ein sorgenvolles Gesicht.
    »Wenn das so weiter geht, dann wird es schwer werden, durchzukommen.«
    Senta rutschte bei seinen Worten das Herz in die Hose. Sie musste doch nach Hause! Jetzt machte sie sich große Vorwürfe. Warum waren sie nur nicht eher losgefahren? Bei dieser Witterung sollte man wirklich etwas vorausschauender agieren. Ihr wurde in diesem Moment bewusst, dass Carsten Premmler schon vor einiger Zeit aufgebrochen war. Das hatte sie am Rande mitgekriegt. Der hatte wohl wesentlich mehr Hirn als sie. Schließlich lebte sie lange genug in Michelsdorf und wusste, dass im Winter Vorsicht angesagt war, wollte man heil sein Ziel erreichen.
    Gabriel sah Senta an, dass sie sich wegen seiner Äußerung Sorgen machte. »Wir fahren bis zur Hauptstraße. Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm, wie es aussieht.«
    »Und was ist, wenn doch?« Senta ahnte bereits, dass ihr die Alternative nicht gefallen würde.
    Gabriels Antwort war zwar logisch, aber dennoch völlig unakzeptabel. Sie ging garantiert nicht in ein Hotel mit ihm! Schon dreimal nicht hier, wo ihr höchstwahrscheinlich ein Bekannter über den Weg lief.
    Sie hatten Glück. Gerade, als sie auf die Hauptstraße einbogen, sahen sie, dass der Schneepflug dabei war, die Straße nach Michelsdorf zu räumen. Senta fiel ein Stein vom Herzen. Erleichtert strahlte sie ihren Begleiter an, der konzentriert neben ihr saß. »Na das ist ja noch mal gut gegangen!«
    Gemächlich tuckerten sie hinter dem Schneepflug her. Gabriel wagte es nach einigen hilflosen Versuchen, ihre Hand zu ergreifen und festzuhalten.
    »Wie zwei Pennäler« , schmunzelte Senta in sich hinein. Das Kribbeln war wieder da und ließ sie kurzatmig werden.
    Sie hatte ihre Meinung revidiert. So, wie es aussah, war Gabriel ganz und gar kein Muttersöhnchen. Er hatte sich aus sehr vernünftigen Gründen gegen die Firmenpolitik seines Vaters ausgesprochen. Beide Männer schienen einen ausgeprägten Dickkopf ihr eigen zu nennen, denn keiner war bereit gewesen, den Standpunkt den anderen zu respektieren.
    In einer Nacht und Nebelaktion war Gabriel nach Frankfurt zu einem Studienkollegen aufgebrochen, um dort vorübergehend unterzukommen. Da er nach unzähligen, vergeblichen Versuchen in seiner Branche einen Job zu finden, keinen Erfolg verzeichnen konnte, waren seine Reserven bald aufgebraucht. Jacob, sein Freund, hatte ihm dann den Vorschlag mit der Begleitagentur unterbreitet, für die er ab und an selbst tätig war, wenn die Kohle wieder einmal nicht reichte. Er war Single, wie Gabriel, und fand nichts dabei, für Geld mit betuchten Ladys auszugehen. Manchmal, aber

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