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Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Titel: Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie von Zedernburg
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ins Lokal erforderte Sentas ganze Aufmerksamkeit. Immer wieder kam sie ins Rutschen, sorgte aber dafür, dass es nicht weiter auffiel. Auf keinen Fall wollte sie den hilfreich dargebotenen Arm ihres Begleiters in Anspruch nehmen.
    Im Gastraum angekommen, half ihr Gabriel Scharf höflich aus dem Mantel und Senta dachte wieder an ihre »kapriziöse« Aufmachung. Das trug nicht gerade dazu bei, dass sie sich wohler fühlte. Ach, wenn dieser Abend nur schon vorbei wäre.
    Ein Kellner begleitete sie an ihren Tisch und ihr Begleiter rückte ihr den Stuhl zurecht.
    Entweder, er hielt sich für einen Kavalier der alten Schule, oder er wollte ihrem vorgerückten Alter Tribut zollen. Ihr war‘s mittlerweile egal!
    Er las ihr die Speisekarte vor und fragte höflich nach ihren Wünschen. Na klar, bei älteren Leuten musste man damit rechnen, dass die Augen nicht mehr so mitmachten! Sie entschied sich für eine Pasta, war ja auch leichter zu kauen!
    Man trank einen zugegebenerweise sehr guten Roten dazu und mit wachsendem Konsum wurde es einfacher mit der Konversion. Bevor ihr der Alkohol ganz das Hirn vernebeln konnte, musste Senta noch etwas Wichtiges klären. »Eines ist mir noch unklar, Herr Scharf, wie kam es, dass sie genau in dem Moment zur Stelle waren, als ich den Unfall hatte? Soweit mir bekannt ist, wohnen sie nicht gerade um die Ecke.«
    Um ehrlich zu sein, wusste sie gar nicht, wo er wohnte, denn die Adresse, die er angegeben hatte, war die seiner »Begleitagentur«.
    Er verschluckte sich fast an dem Bissen, den er im Mund hatte. Eine leichte Röte überzog sein Gesicht. Er hustete kurz und wischte sich danach mit der Serviette umständlich den Mund ab. »Tja, wo fange ich da am besten an?«
    Er traktierte sein Steak mit der Gabel. Entschlossen, so schien es jedenfalls, hob er den Blick.
    »Es hört sich bestimmt seltsam für sie an, was ich ihnen zu sagen habe, aber es ist nun einmal so, wie es ist.« Er räusperte sich und legte das Besteck vorsichtig ab, nahm einen kräftigen Schluck Wasser und fuhr fort.
    »Sie erinnern sich sicher an meinen Anruf nach meinem etwas überraschendem Besuch?«
    Er sah Senta ernst an, sah aber anhand ihrer Reaktion, dass sie wusste, was er meinte. Sie schien irgendwie unangenehm berührt zu sein. Das machte ihm das, was er zu sagen hatte, nicht eben einfacher. Dass Senta lediglich an das peinliche Intermezzo mit Lothar dachte, konnte er ja nicht wissen.
    »Ich bin am darauffolgenden Morgen noch einmal zu ihnen gefahren, weil ich da etwas klarstellen wollte. Gerade, als ich an ihrem Grundstück vorbeifuhr, habe ich gesehen, dass sie dabei waren, in ihr Auto zu steigen. Ich bin ihnen dann gefolgt, in der Hoffnung, sie sprechen zu können.« Er sah Senta lange an, bevor er weiter redete.
    »Mir blieb fast das Herz stehen, als ich mit ansehen musste, wie sie ohne ersichtlichen Grund von der Straße abkamen. Der Wagen durchbrach die Abgrenzung, überschlug sich und rollte den Hang hinunter. Dabei muss Benzin ausgetreten sein, denn noch ehe der Wagen schließlich zum Stillstand kam, sah ich Rauch aus der Kühlerhaube aufsteigen und nur Sekunden später brannte alles lichterloh. Ich bin gerannt wie noch nie in meinem Leben. Die Tür klemmte und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis ich sie öffnen konnte. Den Rest kennen sie sicher.«
    Sentas Hals wurde eng bei Scharfs Schilderung. Sie hatte diesen Unfall, so gut es ging, verdrängt. Sie wollte gar nicht wissen, wie nahe sie dem Tod wirklich gewesen war. Hastig griff sie zu ihrem Glas, trank den Rest in einem Zug aus und verschluckte sich prompt.
    Gabriel sah sie bestürzt an. Das hatte er nicht gewollt! Er machte sich Vorwürfe, weil er so völlig ohne jedes Zartgefühl den Unfallhergang geschildert hatte. Ohne lange nachzudenken, griff er über den Tisch, fasste nach Sentas Händen und hielt sie fest in den seinen.
    »Es tut mir leid! Ich bin ein solcher Idiot. Ich hätte wissen müssen, dass sie das maßlos erschreckt!« Mit den Daumen streichelte er Sentas Handrücken.
    Senta versuchte derweil, ihre Empfindungen in den Griff zu bekommen. Als Gabriel Scharf nach ihren Händen gegriffen hatte, wollte sie sie zuerst reflexartig zurückziehen, spürte aber dann, wie gut es tat, gehalten zu werden.
    Wie er sie ansah! Sie konnte spüren, wie sich die Haare an ihren Armen aufzurichten begannen. Schon einmal hatte sie es gespürt, dieses seltsame Gefühl, als könne er ihr bis auf den Grund ihrer Seele blicken. Sie rutschte unruhig auf ihrem

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