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Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Titel: Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie von Zedernburg
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brauchte dringend eine Auszeit.
    »Ich muss mal kurz für kleine Eselinnen. Entschuldigen sie mich!«
    In der Toilette des Restaurants stand Senta vor dem Spiegel, ohne sich wirklich zu sehen, bis eine ältere Dame sie aus ihren Gedanken riss.
    »Brauchen sie noch lange?«, knarzte sie ungehalten.
    Senta fuhr zusammen. »Nein, nein. Entschuldigung!«
    Peinlich berührt verschwand sie in einer der Toiletten.
    Ihre Vorgängerin musste wohl an Verwesung leiden, es war unmöglich, länger zu verharren, ohne einen Atemstillstand zu riskieren. Entschlossen entriegelte sie die Tür, wusch sich die Hände und trat den Rückweg an.
    Was sollte es nützen, wenn sie sich auf dem Scheißhaus verbarrikadierte? Die Situation blieb die gleiche. Aber noch ehe sie ihren Tisch erreicht hatte, wusste sie, dass der Spruch »Schlimmer wird’s nimmer«, keineswegs immer zutreffen musste.

Meistens kommt es anders, als man denkt!
    K
ein anderer als ihr neuer Nachbar, Carsten Premmler, stand da lässig abgestützt auf die Lehne ihres Stuhles und unterhielt sich mit Gabriel Scharf! Was hatte das nun wieder zu bedeuten? Mit reichlich unsicheren Schritten durchmaß sie den Gastraum.
    »Ach, Frau Weißenfels, welche Überraschung!«
    Premmler strahlte übers ganze Gesicht.
    »Ich habe mich gerade mit ihrem Lebensretter unterhalten. Wir haben uns bei ihrer Einlieferung ins Sankt Anna kennengelernt. Die Männer von der Ambulanz waren damals voll des Lobes über seinen heldenhaften Einsatz bei ihrer Rettung. Ich wollte ihm nur kurz die Hand geben. Man trifft ja schließlich nicht jeden Tag einen »Helden«. Und jetzt, da ich weiß, dass sie meine Nachbarin sind, bin ich ihm natürlich doppelt so dankbar!« Er zwinkerte ihr jovial grinsend, zu.
    »Als er mir eben erzählte, dass er mit ihnen hier ist, wollte ich natürlich nicht versäumen, sie ebenfalls zu begrüßen. Gott weiß, wann man sich wieder einmal sieht!«
    Oh, dieses Arschloch! Er legte es doch tatsächlich darauf an, sie zu einer unbedachten Äußerung zu bewegen. Aber da konnte er lange warten.
    »Bei so einem beschäftigten Arzt ist das sicherlich nicht einfach. Immer im Dienst, nicht wahr?«
    So, jetzt du! Sie sah Premmler kampflustig in die Augen.
    »Na, ab und an habe ich sogar Zeit, mich um den einen oder anderen Nachbarn zu kümmern.«
    Er zwinkerte Senta kurz zu, die auf der Stelle ihre vorlaute Ansage bereute.
    »So, jetzt muss ich aber zurück zu meinem Kollegen, der fragt sich bestimmt schon, wo ich bleibe.« Er verabschiedete sich höflich, wünschte noch einen schönen Abend und ging langsam auf einen Tisch zu, an dem ein einzelner Mann saß. Bevor er Platz nahm, sah er noch einmal zu ihnen her, wobei Senta den Eindruck hatte, dass sein Blick etwas zu lange auf ihr ruhte.
    Gabriel Scharf sah sie fragend an.
    »Ein komischer Kauz, finden sie nicht? Kennen sie sich erst seit Kurzem? Er sagte doch, dass er ihr Nachbar ist?«
    Senta klärte ihn über die Zusammenhänge auf, ließ aber selbstverständlich einige kompromittierende Details aus.
    Gabriel nickte. »Ach so, jetzt verstehe ich!«
    Er schien mit ihrer Erklärung zufrieden zu sein. Nervös fingerte er mit seinem Besteck herum.
    »Ich habe die Teller zurückgehen lassen. Das Essen war ja schon kalt. Wir sollten uns jetzt dem Dessert widmen. Der Kellner war nicht gerade erfreut, als er die fast unberührten Teller gesehen hat. Ich musste ihm versichern, dass es nicht an der Küche lag und jetzt scheint er darauf zu lauern, dass wir auch das Dessert verschmähen. Womöglich holt er dann die Küchen-Gang zur Hilfe, um uns zu vermöbeln.«
    Ein übermütiges Funkeln war in seine Augen getreten.
    »Ist alles in Ordnung?«
    Ein prüfender Blick traf Senta und sie senkte hastig den Kopf, damit Gabriel nicht sah, wie sie rot anlief. Sie benahm sich wie ein Teenager, nicht wie eine erwachsene Frau. Schließlich war es doch kein Weltuntergang, wenn einem ein Mann quasi seine Liebe gestand!
    »Ja, was soll ich sagen? Sie haben mich halt etwas durcheinandergebracht.«
    Sollte sie ihm jetzt sagen, dass er der Erste seit ewigen Zeiten war, der solcherlei ihr gegenüber geäußert hatte? Eher nicht! Womöglich zog er die gleichen Schlüsse wie Ina und das wollte sie vermeiden. Letztlich war sie ja nicht verpflichtet, sich selbst in ein schlechtes Licht zu setzen.
    »Ich weiß, es ist schwer nachzuvollziehen, dass man sich wirklich so schnell verlieben kann, aber was soll ich machen? Gegen Gefühle sind wir Menschen nun einmal völlig

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