Fruehlingsherzen
im Foyer begegnen.
Sie fragte sich, wie es sein mochte, eine Kugel ins Herz zu bekommen. Hoffentlich tat es nicht weh. Arturo Carmello schien sehr friedlich gestorben zu sein …
„Los, Dominic!“, befahl Vinnie. „Sie gehört dir. Ich übernehme Becketts Verlobte.“
„Ich weiß nicht, worum es geht, aber ich habe nichts damit zu tun!“, heulte Lillian. „Bitte, lassen Sie mich gehen!“
Sie tat Kyla leid. Aber Betteln hatte keinen Sinn. Diese Männer wollten keine Zeugen hinterlassen.
Vinnie zielte auf Lillian. „Los, mach schon, Dominic“, sagte er. „Jetzt kannst du beweisen, dass du ein harter Bursche bist.“
Dominic schnaubte ärgerlich. „Beweisen? Warum muss ich dauernd was beweisen? Schon als wir noch Kinder waren, musste ich das. Ich bin es langsam leid, Vinnie.“
„Heb dir das für später auf. Schieß jetzt endlich.“
„Gleich. In einer Minute.“
Kylas Starre löste sich allmählich, und eine neue Angst erfasste sie. Angenommen, die Kerle stritten so lange, wer zuerst schießen sollte, dass Pete inzwischen zurückkam? Sie beschloss, siezu reizen. Was hatte sie schon zu verlieren? „Wie hat Ihnen die Pizza geschmeckt, die ich Ihnen bringen ließ?“
„Schnauze!“, zischte Vinnie.
„Ich fand, dass Sie es wenigstens gemütlich haben sollten in meiner Wohnung.“ Kyla merkte, dass Dominic mit einem seltsamen Lächeln zuhörte.
Doch neben ihr begann Lillian zu plappern. „Bitte erschießen Sie mich nicht. Ich gebe Ihnen Geld. Ich habe genug, um …“
„Wir nehmen uns das Geld sowieso, wenn Sie tot sind“, erklärte Vinnie kalt. „Dominic, ich habe keine Lust, auf dich zu warten.“
Dominic schaute Kyla an. „Essen Sie auch gern Pepperoni?“
„Dominic! Hör auf damit!“ Vinnie begann zu zittern vor Ärger.
„Hey, Vinnie, da ist die Katze“, sagte Dominic mit unschuldiger Miene.
Kyla hätte fast gelacht. Dominic schien Vinnie absichtlich zu verärgern. Trotzdem zweifelte sie nicht daran, dass er entschlossen war, sie irgendwann zu erschießen.
„Verdammt, Dominic!“ Vinnie zielte auf die Katze.
„Nein!“ Kyla stürzte vor und stieß Vinnies Arm beiseite. Der Schuss traf den Teppich. Sie sah gerade noch Sex unter dem Bett verschwinden, bevor Vinnie sie packte, ihre Arme hinter ihren Rücken zwang und ihr die Pistole an die Schläfe hielt. In ihrer Angst um Sex hatte sie ihr Karatetraining vergessen und sich wie jeder normale Mensch auf der Straße verhalten. Ihr wurde ganz übel bei der Erkenntnis, dass sie den Moment nicht genutzt hatte. Aber wenigstens Sex war jetzt in Sicherheit.
„Siehst du, was du angerichtet hast?“ Vinnie zerrte sie zu Dominic herum. „Denk bloß nicht, dass ich das für dich erledige! Bei drei lasse ich sie los, und dann schießt du besser, denn sonst bist du dran, Freundchen.“
Dominic blinzelte. „Schon gut, Vinnie. Ich habe nur Spaß gemacht. Wir sind doch Cousins. Freunde bis zum Ende, oder?“
„Eins“, schnaubte Vinnie.
Kyla sah, dass keiner mehr auf Lillian achtete. Wäre sie einbisschen mutiger gewesen, hätte sie die Kerle auf irgendeine Weise ablenken können. Doch sie stand nur da, mit großen Augen und am ganzen Körper zitternd und war sogar zu eingeschüchtert, um an Flucht zu denken.
„Zwei.“
Kyla wollte die Augen schließen, aber Dominics Pistolenlauf hypnotisierte sie. Bald würden ihre Augen ohnehin für immer geschlossen sein. Pete und Peggy würden ihre Leichen finden. Armer Pete. Zuerst zwei Freundinnen, und dann gar keine mehr. Sie schaute Dominic an. Er schien nervös. Er wollte sie gar nicht töten, aber er besaß auch nicht den Mut, Vinnie zu trotzen. Kyla holte tief Luft. Wenn Vinnie sie losließ, konnte sie vielleicht etwas unternehmen, bevor sie von Dominics Kugel getroffen wurde.
Dann, über Dominics Schulter hinweg, sah sie, wie sich der Türknauf drehte. Nur ein Mensch besaß den Schlüssel. „Bleib draußen!“, krächzte sie. „Komm nicht herein!“
„Uralter Trick“, sagte Vinnie kalt. „Drei!“
Als er Kyla von sich stieß, flog die Tür auf, und Pete warf sich nach vorn wie ein Fußballstürmer. Lillian kreischte schrill.
Pete packte Dominic an den Knien, und die Kugel pfiff an Kylas Kopf vorbei. Die kämpfenden Männer krachten gegen den Couchtisch. Dominic verlor die Waffe, die unter das Sofa rutschte.
Kyla nutzte den Moment und versetzte Vinnie einen Tritt gegen seine Hand, die die Waffe hielt. Fluchend ließ er sie fallen. Kyla starrte ihn an. Ihre Karateausbildung war
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