Fruehlingsherzen
heftig und schwindelerregend war wie seiner.
Dann sank Bruce auf sie und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Schließlich richtete er sich auf und schaute ihr in die Augen.
„Ich liebe dich“, flüsterte Kendra, und ihr Herz klopfte laut. „Ich habe dich immer geliebt und werde dich immer lieben.“
Nichts in seinem Leben – einem Leben voller glanzvoller Momente, Siege und Erfolge – hatte ihm je ein stärkeres Gefühl vermittelt, wirklich irgendwo angekommen zu sein. Und plötzlich stellte er fest, dass er nicht nach Hause zurückgekehrt war, um sich in ihrer Schwärmerei für ihn oder im Ruhm früherer Zeiten zu sonnen. Er war nach Hause zurückgekehrt, um Liebe und Sicherheit zu finden. Und das hatte er. „Ich liebe dich, Kendra.“
Als hätte er ihr das kostbarste Geschenk der Welt gemacht, schloss sie die Augen und atmete tief aus. Und dennoch war er derjenige, der sich als Glückspilz fühlte. Er hielt Kendra fest in den Armen, als hätte er Angst, sie würde aus dem Bett springen und weglaufen.
Er sollte mich jetzt eigentlich besser kennen, dachte Kendra, legte ihr Bein über seine Hüfte und ließ es zu, dass er sie noch enger an sich zog. Sie schmiegte den Kopf an seine durchtrainierte Brust. Er liebt mich.
„Weißt du, was mir gerade klar geworden ist?“, fragte er.
„Dass du mich liebst?“
Bruce lächelte. „Außer dieser Erkenntnis. Mir wurde auch klar, dass ich aus den völlig falschen Gründen nach Rockingham zurückgekehrt bin.“ Er drückte sie an sich. „Es ging nicht darum, die Bar zu übernehmen.“
Kendra gab ihm einen leichten Klaps. „Dann hast du mich also zum Narren gehalten.“
„Ich denke, ich wollte herausfinden, wer ich ohne den ganzen Rummel und Ruhm eigentlich bin.“
„Und, hast du es herausgefunden?“
„Ich bin gerade dabei.“ Mit einem Lächeln zog er sie an sich, und sie erwiderte sein Lächeln. Aber dann klingelte sein Handy, und Bruce ließ wieder den Kopf aufs Kissen sinken. „Das ist bestimmt wieder mein Agent.“
„Warum nimmst du nicht ab?“
„Weil er mir mitteilen wird, dass er für mich einen Job als Trainer in Greenville, Gainesville oder irgendwo sonst gefunden hat, wo ich nicht hin will.“
Das Handy klingelte zum zweiten Mal.
„Dann sag ihm eben, dass du hierbleiben wirst“, schlug Kendra vor.
Bruce setzte sich auf und sah sich entschlossen nach seinem Handy um. „Ja, das werde ich tun.“
Glücklich zog Kendra die Decke höher und betrachtete Bruce’ muskulösen Rücken, als er sich über seine Jeans beugte und das Handy aus der Hosentasche zog.
„Coulter, an der Westküste ist es jetzt Mitternacht, und ich bin im Moment ziemlich beschäftigt. Ich hoffe, es ist wichtig.“ Dann hörte er zu und setzte sich plötzlich aufgeregt hoch. „Im Ernst? Haben sie das?“ Er bewegte seinen rechten Ellbogen und rieb über die empfindliche Stelle. „Nun, dem Arm geht es schon viel besser.“ Er lachte.
Kendra biss sich auf die Unterlippe, als Bruce erneut zuhörte und dann vor Freude jubelte. „Sie haben tatsächlich meinen Vertrag wieder in Kraft gesetzt? Im Mai kann ich dort sein.“
Enttäuscht atmete sie tief durch. Ihre Glücksgefühle verflogen und machten dem ihr nur allzu vertrauten Liebeskummer Platz.
12. KAPITEL
B ruce versuchte, sich auf die weiteren Informationen zu konzentrieren, die Coulter ihm mitteilte. Aber die Tatsache, dass Kendra aufgestanden und mit ihren Kleidern im Badezimmer verschwunden war, beschäftigte ihn weit mehr.
Will sie gehen? Das kann sie nicht. Mir ist doch gerade erst klar geworden, dass ich sie liebe, dachte er. Das wollte er ihr wieder sagen – und zeigen.
„Coulter, kann das nicht bis morgen warten?“, fragte er ins Telefon. „Ich stecke hier wirklich mitten in einer wichtigen Angelegenheit.“ Wie zum Beispiel, mein Leben zu ändern, überlegte er.
„Dann ruf mich gleich morgen früh an, Bruce“, bat sein Agent. „Wir müssen die Vertragsklauseln genau durchgehen. Dieses Mal wird das für dich nicht so ein Spaziergang wie im letzten Jahr.“
„Darauf wette ich.“ Er starrte auf die Badezimmertür.
„Einige Dinge haben sich geändert.“
„Das auf alle Fälle“, stimmte Bruce zu. Als er das Gespräch beendet hatte, lief er sofort zum Badezimmer. „Ist alles in Ordnung mit dir?“
Die Tür ging auf. Jetzt war sie wieder die Lady in schwarzem Leder, gab sich aber nicht mehr süß und sexy, sondern verkörperte die kühle kluge Geschäftsfrau, die um ihr Internet-Café
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