Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
eine prima Therapie.«
»Wir lassen das Auto ganz. Es ist ein unschuldiger Unbeteiligter. Aber ich lasse es abschleppen.«
»Nicht schlecht, aber es zu ihr nach Hause abschleppen zu lassen bedeutet nur, dass sie sich nicht die Mühe machen muss, herzukommen, um es zu holen.«
»Nicht zu ihr nach Hause.« Mac kniff die Augen zusammen, während sie das Ganze in Gedanken durchspielte. »Weißt du noch, wie vor ein paar Monaten dieser Typ hinten in Dels neuen Wagen gefahren ist? Er musste auch abgeschleppt
werden. Und der Typ, der Automechaniker, der sich darum gekümmert hat … Er hat den Abschleppwagen, die Werkstatt, den Platz. Verdammt, wie hieß der noch? Wo ist Parker mit ihren magischen Visitenkarten?«
»Ruf Del an. Der erinnert sich bestimmt. Und lass mich nur noch sagen, deshalb sind wir Freundinnen. Wenn du dich an einer Sache festbeißt, bist du schön, Mac.«
»Dann leih mir dein Auto.«
»Wenn du die Anrufe machst, kannst du es haben.«
Sie fühlte sich selbstgerecht und stark. Nachdem sie ihren Fototermin absolviert, ihre Besorgungen gemacht und noch angehalten hatte, um mehr 0,8-mm-Draht für Laurel zu kaufen, entschied sie, dass sie jetzt neue Schuhe verdient hatte. Wenn man bedachte, welche traumatischen Erlebnisse und welche Triumphe ihr die letzten Wochen beschert hatten, so hatte sie vielleicht auch noch neue Ohrringe verdient.
Die Ohrringe wegen Linda, beschloss sie. Und die Schuhe wegen Carter. Freud und Leid.
Vielleicht würde sie auf dem Heimweg bei Carter zu Hause vorbeifahren. Solange sie sich noch stark und selbstgerecht fühlte. Sie waren zwei gescheite Leute, die einander am Herzen lagen. Bestimmt würden sie einen Kompromiss finden, einen Mittelweg, irgendeine Lösung.
Sie wollte ihn nicht verlieren, dachte sie. Sie wollte nicht carterlos durchs Leben gehen.
Sie spazierte durch das Einkaufszentrum, bis sie den Heiligen Gral erreichte. Die Schuhabteilung des Nordstrom-Kaufhauses.
Vielleicht brauchte sie auch noch neue Stiefel. Stiefel konnte man nie zu viele haben. Neue Schuhe und neue Stiefel
würden ihr genügend Selbstvertrauen geben, um bei Carter vorbeizufahren. Sie konnte eine Flasche Wein mitnehmen, sozusagen als Friedensangebot. Dann würden sie reden, und Carter würde sie so ansehen, wie er es immer tat. Und … das wäre ganz Lindas schlechter Stil, entschied sie, weil sie Laurels Wagen hatte.
Aber vorbeifahren konnte sie trotzdem, und den Wein mitbringen. Sie konnte Carter zum Abendessen zu sich nach Hause einladen. Mit der Flasche konnte sie einen Witz machen, um das Eis zu brechen. Hallo, ich habe hier einen Wein für dich. Komm doch heute Abend zum Essen zu mir und bring ihn mit. Dann würde sie natürlich noch einen Zwischenstopp einlegen müssen, um etwas zum Kochen zu kaufen. Oder sie würde einfach Mrs G.’s Vorräte plündern.
Nein, nein, dachte sie, während sie ein Paar neonblauer Stiefeletten in die Hand nahm, die laut ihren Namen riefen. Sie musste kochen . Musste ihm zeigen, du bedeutest mir so viel, dass ich mir für dich die Mühe mache. Er war ihr wichtig. Das Ganze war ihr wichtig.
Deshalb machte es sie ja auch so fertig.
»Das ist doch … Meredith, nicht wahr?«
Mac wandte sich um und betrachtete eine Blondine, die ihr entfernt bekannt vorkam.
»Nein, tut mir leid.«
»Aber sind Sie nicht die Hochzeitsfotografin?«
»Doch. Ich heiße Mackensie.«
»Natürlich! Entschuldigung. Ich bin Stephanie Gorden. Ich habe Sie letzten Samstag auf der Hochzeit meines Cousins kennengelernt.«
»Oh, ja. Wie geht es Ihnen?«
»Ringsum nichts als Schuhe - es geht mir blendend. Was für tolle Stiefel. Corrine und ich schwänzen heute Nachmittag.
Corrine! Komm her, damit ich dir Mackensie vorstelle.«
O Gott, dachte Mac. Wie konnte das Schicksal ihr fantastische Stiefel bescheren und ihr gleichzeitig einen Tritt in den Hintern versetzen?
»Corrine, das ist Mackensie. Sie ist Hochzeitsfotografin und eine sehr gute Freundin von Carter.«
»Ach ja?«
Und Corrine war perfekt, dachte Mac. Also bekam sie nicht nur einen Tritt in den Hintern, sondern auch noch eine Ohrfeige. In exquisiten zehenfreien Pumps, rot, schwebte Corrine heran, und das schimmernde dunkle Haar fiel ihr in romantischen Locken auf die Schultern. Ihre Augen, unergründlich und sinnlich, musterten Mac, während sich die zarten, geschwungenen Lippen zu einem kühlen Lächeln verzogen.
»Hallo.«
»Hi. Klasse Schuhe.«
»Ja. Ich glaube, die gehören bald mir.«
Sogar ihre Stimme war
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